- Sklavenhandel
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Sklavenhandel bezeichnet allgemein den Handel mit Sklaven; insbesondere ist damit oft die Versklavung der Schwarzafrikaner und ihr Transport über den Atlantik nach Nordamerika und in die Karibik gemeint. Ideologische Grundlage war unter anderem die Hamitentheorie, die die Überlegenheit der Weißen gegenüber den Schwarzen und anderen Menschen nichteuropäischen Aussehens wissenschaftlich zu beweisen versuchte.
Inhaltsverzeichnis
Altertum
Für das Altertum und die Antike gibt es keine ernstzunehmenden Statistiken wie zum neuzeitlichen interkontinentalen Sklavenhandel. Vieles beruht auf Überlegungen, die man aus relativ wenigen literarischen, epigraphischen und archäologischen Quellen rekonstruierte. Es ist nicht genau zu eruieren, inwieweit Sklavenhandel neben der Aufzucht von im Haushalt geborenen Sklaven von Bedeutung war. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass das Ausmaß des Sklavenhandels zu verschiedenen Zeiten von unterschiedlicher Bedeutung war.
Es gab verschiedene Möglichkeiten, in die Sklaverei zu kommen. Diese waren Schuldknechtschaft, juristisch erzwungene Sklaverei, Geburt in die Sklaverei, Menschenraub oder Versklavung im Zuge kriegerischer Handlungen. Letzteres war zunächst offenbar kein wichtiges Element bei der Sklavenbeschaffung, da laut altorientalischen Quellen die Bevölkerung eroberter Städte oft ausgelöscht wurde.
Die wichtigste Beschaffungsquelle war zunächst der Menschenraub, insbesondere die Piraterie. Schon bei Homer wird von derartigen Kaperfahrten berichtet. Das Phänomen der Massenversklavung setzte mit der Schaffung von großen Sklavenmärkten ein, die erstmals um 600 v. Chr. errichtet wurden. Laut Theopompos waren es die Griechen auf Chios, die den ersten Sklavenmarkt eröffneten. Im Laufe des Peloponnesischen Krieges wurde die Bevölkerung ganzer Städte - vor allem die Frauen und Kinder, aber auch häufig Männer - in die Sklaverei verkauft. Es ist festgestellt worden, dass es im Altertum immer weitaus mehr weibliche als männliche Sklaven gab. Auch von der Sklaverei im antiken Rom wurde die Bevölkerung ganzer Städte betroffen (etwa 209 v. Chr. in Tarent, 167 v. Chr. in Epeiros). Kriegsgefangene wurden in der Regel noch auf dem Schlachtfeld verkauft. Sklavenhändler gehörten zum Tross eines römischen Heeres.
Bereits das alte Ägypten „importierte“ schwarze Sklaven aus dem heutigen Sudan (Nubien). Die Griechen beschafften sich ihre Sklaven vor allem aus Thrakien und Kleinasien (hier vor allem aus Phrygien und Karien), die Römer später vor allem aus Griechenland, vom Balkan und aus Gallien. Im Allgemeinen war es üblich, dass versklavte Mitbürger sowohl bei den Römern als auch schon zuvor bei den Griechen vermieden werden sollten. So verkaufte man beispielsweise in Athen in die Schuldknechtschaft geratene Bürger in andere Städte. Das Zwölftafelgesetz schrieb den Römern den Verkauf solcher Personen in ein Gebiet jenseits des Tibers vor. Zentren des antiken Sklavenhandels waren Delos und Ephesos.
Der Sklavenhandel an sich war genau geregelt. Bei Platon sind Regeln überliefert, wann ein Sklavenkauf rückgängig gemacht werden konnte. Römische Sklavenhändler mussten Krankheiten und etwaige Verfehlungen eines zum Verkauf stehenden Sklaven angeben. Im Allgemeinen verlief ein Handel für einen Sklaven unwürdig, da er den potentiellen Käufern nackt präsentiert wurde. Aus Ägypten sind Kaufverträge überliefert. Ob die Preise für Sklaven hoch oder niedrig waren, ist in der Forschung umstritten. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist es heute schwer festzulegen, was ein Mensch wert ist. Zum anderen variierten die Preise für Sklaven je nach Region, Zeit und Qualifikation recht stark. Für manche Zeiten und Orte hat die Forschung anhand verschiedener Quellen versucht, die Marktpreise zu rekonstruieren, was jedoch immer mit sehr großen Ungenauigkeiten verbunden ist.
Sklavenhandel war in der Antike ein nicht zu unterschätzender, aber auch nicht überzubewertender Wirtschaftsfaktor. Vor allem die Landwirtschaft, das Handwerk und das Prostitutionsgewerbe waren auf stetigen Nachschub an menschlicher Arbeitskraft angewiesen.
Handel mit europäischen Sklaven
Der Handel mit europäischen Sklaven nahm während der Christianisierung im frühen Mittelalter besonderen Aufschwung, da die Franken oftmals Menschen, die nicht bereit waren, den christlichen Glauben anzunehmen, in die Sklaverei verkauften. Mit zunehmender Christianisierung der sächsischen Gebiete verschoben sich die Hauptherkunftsregionen von Sklaven in östlichere und nördlichere Gebiete. Das heißt, dass, nachdem der Sklavenhandel mit den Sachsen ein Ende gefunden hatte und sie Mitglieder des fränkischen Reichs geworden waren, seit Heinrich I. (Ostfrankenreich) bis ins 12. Jahrhundert Sklavenjagden unter den Elbslawen stattfanden, denn den für die Sachsen „größten Gewinn versprach der Sklavenhandel“.[1]
Um 960 beschrieb der jüdische Reisende Ibrahim Ibn al Jaqub al Israili at-Turtuschi die Herkunfts- und Handelsorte der Sklaven in Europa.
Mit den Kreuzzügen hörte der Sklavenhandel auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands auf. Auch die Funde von Silbermünzenhorten mit Münzen aus dem orientalischen Raum enden in dieser Zeit.
Dennoch blieb der Sklavenhandel in Richtung Westeuropa bis weit ins 15. Jahrhundert hinein an der Tagesordnung. Daran beteiligt waren vor allem Kaufleute aus den italienischen Stadtstaaten, insbesondere Genua und Venedig, die über ihre Handelsniederlassungen im östlichen Mittelmeer (Thessaloniki, Chios, Famagusta auf Zypern, Candia auf Kreta) und im Schwarzen Meer (insbesondere Caffa, aber auch Trapezunt und andere) Sklaven vor allem tatarischen und slawischen Ursprungs nach Südwesteuropa und Ägypten transportierten (daher kommt wohl auch die Bezeichnung „Sklave“). Auch vom Balkan kamen viele sogenannte „fante“ nach Italien, deren Status dem eines Sklaven wohl sehr ähnlich war. Auch katalanische Händler, insbesondere die Katalanische Kompanie waren an diesem Handel von Ost nach West beteiligt.
Siehe auch: Mediterraner SklavenhandelHandel mit afrikanischen Sklaven seit dem Altertum
Innerafrikanischer Sklavenhandel
Der innerafrikanische Sklavenhandel, in dessen Rahmen Afrikaner Afrikaner versklavten, ist noch wenig erforscht. Man geht von einer Opferzahl von 10 bis 15 Millionen aus. Versklavt werden konnte man infolge von Verschuldung oder indem man in Kriegsgefangenschaft eines anderen Stammes geriet.
Orientalischer Sklavenhandel
Durch die Sahara (Transsaharahandel), teilweise dann weiter über das Mittelmeer, über das Rote Meer sowie auch über den Indischen Ozean wurden Sklaven aus Afrika in den Nahen Osten verschleppt. Auch nach der Entstehung des Islams wurde die bereits fest verankerte Institution der Sklaverei beibehalten. Die ebenfalls davon betroffenen Frauen wurden oft in den Harems und die Männer als Eunuchen oder Arbeitssklaven eingesetzt. Diese Route des Sklavenhandels lag weitgehend in den Händen orientalischer und katalanischer Kaufleute. Während erstere im Mittelalter vor allem den großen Bedarf an Sklaven für das ägyptische Heer zu decken versuchten, sorgten die Katalanen für Nachschub an Arbeitskräften auf den größeren, von Europäern bewirtschafteten Inseln des westlichen Mittelmeeres (im Wesentlichen Sizilien und Balearen). Die Zahl der Opfer dieses Handels ist unbekannt und wird ungenau auf mindestens 6 Millionen Menschen geschätzt. Der Anthropologe Tidiane N’Diaye schätzt die Gesamtzahl der von arabomuslimischen Sklavenhändlern aus Afrika deportierten Personen auf die außergewöhnlich hohe Zahl von 17 Millionen, wobei er sich in seinem Buch auf Quellen stützt, die Wissenschaftler als unseriös erachten.[2] Anders als beim transatlantischen Sklavenhandel kam es jedoch nach N’Diaye nicht zu nennenswerten Migrationseffekten, da viele der Sklaven kastriert wurden. Da die Verstümmelung im Islam verboten ist, ließen die Sklavenhändler über nicht-muslimische Spezialisten in Abessinien und Oberägypten die Operationen durchführen. Nach N’Diaye Schätzungen überlebte nur einer von drei bis vier Afrikanern die Sklaventransporte.[3]
Atlantischer Sklavenhandel
Anfangs verpflichteten die spanischen und portugiesischen Kolonialherren in Amerika die indianische Urbevölkerung zur Zwangsarbeit in ihren Plantagen und Bergwerken. Viele Indianer hielten jedoch der harten Arbeit sowie von den Europäern eingeschleppten Infektionskrankheiten nicht stand, sodass man (u. a. auch auf Anregung von Bartolomé de las Casas, der dadurch die Indianer schützen wollte und diese Entscheidung später bereute) auf die Idee kam, schwarzafrikanische Sklaven einzuführen. Diese galten als widerstandsfähiger.
Der atlantische Sklavenhandel spielte sich nicht ausschließlich so ab, wie es das Modell des Dreieckshandels postuliert. Diesem zufolge tauschten die europäischen Sklavenhändler an der afrikanischen Küste Manufakturwaren (Werkzeuge, Waffen und Textilien) gegen Sklaven, die nach Amerika transportiert und dort verkauft wurden, um als Arbeitskräfte auf Zuckerrohr-, Baumwoll-, Kaffee-, Kakao- und Tabakplantagen sowie in Bergwerken zu arbeiten. Die Sklavenhändler erwarben dann die Erzeugnisse dieser Plantagen und Minen und verkauften sie in Europa mit Profit weiter. Die Vorstellung, dass ein Sklave, den man in Afrika für Tauschartikel im Wert von fünf Gulden erwerben konnte, in Amerika das Zehnfache in Zucker einbrachte, der in Europa wiederum für ein Vielfaches verkauft werden konnte, hält sich nach wie vor hartnäckig, entspricht aber nur teilweise der Wirklichkeit.
Eine auf entsprechenden Quellen basierte Untersuchung der Fahrten von 195 niederländischen Sklavenschiffen des 18. Jahrhunderts ergab, dass nur 69 von ihnen auf ihrer Rückfahrt von Amerika voll mit Kolonialwaren beladen waren. 65 segelten nur mit dem nötigen Ballast (Sand, Wasser) heim, 52 weitere hatten eine nur geringe Frachtmenge an Bord. Der Grund für dieses eher unerwartete Faktum ist auch in der speziellen Bauweise der Sklavenschiffe zu suchen, die im Vergleich zu den herkömmlichen Handelsschiffen eine deutlich geringere Ladekapazität aufwiesen und daher weit weniger Güter transportieren konnten. Anders als bei einem gewöhnlichen Handelsschiff vergleichbarer Größe war aber die durchschnittliche Mannschaftszahl eines Sklavenschiffes mit 30 bis 40 Mann etwa doppelt so hoch, da für die Abwicklung des Einkaufes und die Bewachung der Sklaven entsprechend mehr „Personal“ gebraucht wurde. Dies zeigt, dass der Handel mit Menschen einträglich gewesen sein musste.[4]
Zuweilen gingen die Europäer selbst auf Sklavenjagd; die meisten Sklaven wurden aber von lokalen Herrschern und Händlern an der afrikanischen Küste gekauft. Da Krieg die wichtigste Quelle für Gefangene war, die sich als Sklaven an die Europäer verkaufen ließen, führte der Sklavenhandel auch zu mehr Konflikten in Afrika. Teilweise wurden Kriege gezielt geschürt, um mehr Sklaven zu bekommen. Nach der Überfahrt mit eigens umgerüsteten Sklavenschiffen kamen jene Sklaven, welche diese „Middle Passage“ des oben angesprochenen Dreieckshandels überlebt hatten, in die Plantagen und Bergwerke Amerikas, vor allem Westindiens. Die holländische Insel Curaçao vor der Küste von Venezuela wurde zum bedeutendsten Sklavenmarkt der Welt.
Ausgehend von den quantitativen Untersuchungen, die der amerikanische Historiker Philip Curtin bereits in den 1960er Jahren durchführte, die später von anderen Wissenschaftern beständig erweitert wurden und 1998 schließlich in einer Datenbank kulminierten, in der etwa 27.000 transatlantische Sklaventransporte erfasst worden sind, geht die Fachwissenschaft heute davon aus, dass zwischen 1519 und 1867 etwa 11,06 Millionen Afrikaner im Rahmen des atlantischen Sklavenhandels nach Amerika verschleppt wurden, davon 3,9 Millionen nach Brasilien. Damit dürften ältere Schätzungen, die von 15 Millionen Verschleppten ausgingen, „an der Obergrenze des Realistischen liegen.“[5] Dies besagt nichts über die Zahl derjenigen Sklaven, die als Folge des Sklavenfangs, während der innerafrikanischen Transporte und der Wartezeit in den Sklavenforts an der afrikanischen Westküste umkamen. Die ungefähre Zahl der Menschen, die während des Transports über den Atlantik starben, wird auf bis zu 1,5 Millionen Menschen geschätzt.[5] An verschiedenen Universitäten, vor allem in den Niederlanden und in den USA, laufen Forschungsprojekte, die diesbezügliche mehr Klarheit schaffen sollen.
Nach der industriellen Revolution und dem Verbot des Sklavenhandels 1807 wurde der atlantische Sklavenhandel uninteressant und schließlich ganz aufgegeben. Als letzter beteiligter Staat schaffte Brasilien 1888 die Sklaverei ab. Ein erheblicher Anteil der heutigen Bevölkerung Brasiliens, Haitis und anderer Inseln der Karibik sowie der USA sind afrikanischer Abstammung.
Beteiligte Nationen
Brandenburg
Brandenburg beteiligte sich am afrikanischen Sklavenhandel seit 1683. Es wird geschätzt, dass die in Emden ansässige Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie im Laufe ihres 17jährigen Bestehens ca. 17.000 Afrikaner in die Karibik (St. Thomas, Dänische Kolonie) verkaufte. Da sich der transatlantische Sklavenhandel zu diesem Zeitpunkt bereits fest in niederländischer und portugiesischer Hand befand, kam das Unternehmen nie aus den roten Zahlen heraus.[6] Zudem besaß Brandenburg keinen eigenen Stützpunkt in der Karibik, sondern war auf einen Vertrag mit Dänemark angewiesen. Der dem Sklavenhandel dienende Stützpunkt Grossfriedrichsburg wurde dann an die Niederlande verkauft.
Frankreich
Die führende Kolonialmacht Frankreich beteiligte sich von 1713–1792/3 am transatlantischen Sklavenhandel und zeichnete so für den Transport von schätzungsweise 1,1 bis 1,2 Millionen versklavten Afrikanern nach Amerika verantwortlich. Hauptheimathafen der französischen Sklavenhändler war Nantes mit 1446 Schiffsladungen Sklaven, gefolgt von Bordeaux mit 461, La Rochelle mit 408, Le Havre mit 345, sowie weiteren Häfen. Die Sterblichkeitrate während der Transporte entwickelte sich von 18 Prozent im Zeitraum 1713–1722 hin zu einer Rate von 12 Prozent zwischen 1763 und 1777. Geldanlagen im Sklavenhandel waren beliebt, so hatte etwa Voltaire große Teile seiner Mittel hierin angelegt.[7] In Martinique wurde die Sklaverei erst 1848 auf Initiative von Victor Schoelcher vollständig aufgegeben; bis dahin hatte Joséphine de Beauharnais bei ihrem damaligen Ehemann, Napoléon Bonaparte, erwirken können, sie weiterhin zu gestatten, da ihre Familie dort eine grosse Zuckerrohrplantage betrieb.
Portugal
Im frühen 15. Jahrhundert suchte der portugiesische Prinz Heinrich der Seefahrer einen Seeweg nach Indien, um vom Gewürzhandel zu profitieren. Die Expeditionen zur Erforschung der westafrikanischen Küste waren langwierig und teuer. Durch das Plündern von Küstendörfern konnten die Kosten nicht gedeckt werden. Schließlich verschleppten die Portugiesen Einheimische, um Lösegeld zu erpressen, wie man es früher schon mit den benachbarten Mauren gemacht hatte. Da die Geiselauslösung mit weit entfernten Ländern nicht funktionierte, wurden die Gefangenen später als Sklaven verkauft. Ein Fünftel des jeweiligen Verkaufserlöses gehörte Prinz Heinrich.[8]
Als Großmeister des Christusordens hatte Heinrich der Seefahrer gute Kontakte zu Papst Nikolaus V.. Mit den Bullen Dum Diversas (1452) und Romanus Pontifex (1455) wurde es erlaubt, Heiden zu versklaven und ihren Besitz zu nehmen. Somit hatten die christlichen Portugiesen eine moralische Rechtfertigung für ihre Geschäfte.[8]
Zunächst hatte Senegal große Bedeutung für den Sklavenhandel. Später nahmen die Portugiesen an der Goldküste intensive Handelsbeziehungen mit den dortigen Reichen auf. In Elmina wurde 1482 das Fort São Jorge da Mina errichtet, welches zu einem wichtigen Handels- und Militärstützpunkt wurde, an dem auch mit Sklaven gehandelt wurde.
Schweden
USA
Die Sklaverei in den Vereinigten Staaten bildet die Fortsetzung und Fortentwicklung der Sklaverei, die bereits in den 13 Kolonien, aus denen die USA 1776 hervorgegangen sind, bestand. Die Kolonisierung Amerikas vom 16. bis 19. Jahrhundert ging mit einer Massenversklavung von Afrikanern einher, die in allen Teilen des dünn besiedelten Doppelkontinents als billige Arbeitskräfte eingesetzt wurden. Auf dem nordamerikanischen Festland erlangte die Sklaverei Ausprägungsformen, die auf dem Doppelkontinent einzigartig waren, und nach der Gründung der USA stand sie im Spannungsfeld zwischen einer Ökonomie, die auf der Arbeitsleistung von Sklaven erbaut war, und dem politischen Programm einer jungen Nation, deren Selbstverständnis prominent die Idee der Freiheit zugrundelag.
Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung gab es in den Vereinigten Staaten mehr als 460.000 Sklaven. Die nördlichen Bundesstaaten, in deren Wirtschaftsleben die Sklaven nie eine große Rolle gespielt hatten, begannen bald, die Sklaverei abzuschaffen – ein Prozess, der sich allerdings als langwierig erwies und in einigen Fällen erst 1865 abgeschlossen wurde. In den Südstaaten, wo die Sklaverei mit der expandierenden Wirtschaft unauflösbar verbunden war, wuchs die Zahl der Sklaven bis 1865 auf mehr als vier Millionen an.
Sklavenhaltung entstand auf dem nordamerikanischen Festland nicht erst mit der Ankunft der europäischen Kolonialherren; sie war bereits in manchen indianischen Kulturen üblich. Mit der Gründung der Kolonien im 17. Jahrhundert erlangte sie allerdings erstmals allgemeine Verbreitung. Einen steilen Aufstieg nahm die Sklaverei mit der Entstehung der Plantagenökonomie, die im 17. Jahrhundert in Virginia entstand und sich in den folgenden zwei Jahrhunderten immer weiter nach Süden und Westen ausbreitete. Da die dünn besiedelten Kolonien den wachsenden Bedarf nach billigen Arbeitskräften nicht aus eigenen Ressourcen decken konnten, wurden afrikanischstämmige Sklaven zunächst aus der Karibik, dann aber in immer größerer Zahl über die so genannte „Mittelpassage“ direkt aus Westafrika, besonders aus Angola, importiert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zerfiel die Plantagenökonomie in Virginia und North Carolina, dehnte sich dafür aber immer weiter in den amerikanischen Westen aus. Infolge dieser Verlagerung wurden Hunderttausende afroamerikanischer Sklaven aus dem Oberen Süden in den Tiefen Süden, besonders nach Alabama, Mississippi und Louisiana, verschleppt. Diese erzwungene Massenwanderung war für die Betroffenen kaum weniger traumatisch, als es für ihre Vorfahren die Verschleppung über den Atlantik gewesen war.
Ihr Ende fand die Sklaverei, die in den Vereinigten Staaten euphemistisch oft als The Peculiar Institution (deutsch: „die eigenartige Institution“) bezeichnet wurde, mit der militärischen Niederlage der Konföderation im Sezessionskrieg (1865) und dem im selben Jahr verabschiedeten 13. Zusatzartikel zur Verfassung. Die Politik, Gesellschaft und Kultur der Vereinigten Staaten hat sie praktisch bis in die Gegenwart geprägt.
Kolonialzeit
Preis der Sklaven
Es gehört zu den am weitesten verbreiteten Mythen, dass die Europäer die Afrikaner mit drittklassigen Waren und billigem Tand übertölpelt und zum Verkauf ihrer Landsleute bewogen hätten. Grund dafür sind neben rassistischen Vorurteilen vor allem die den Europäern häufig irrational erscheinenden Vorlieben der Afrikaner für ganz bestimmte Waren, wie etwa Kaurimuscheln, die in Afrika eine weit verbreitete Währung darstellten. Neuere Forschungen haben jedoch klar aufgezeigt, dass die Afrikaner nicht nur durchaus in der Lage waren, den Wert der von den Europäern angebotenen Waren klar einzuschätzen, sondern dass sie auch weitgehend das Warensortiment bestimmten, mit dem die Europäer die Sklaven einzukaufen hatten. Die europäischen Sklavenhändler waren im Allgemeinen gezwungen, den Afrikanern Waren anzubieten, die sie vorher aus den verschiedensten Ländern bezogen hatten. Kein Sklavenhändler konnte es sich erlauben, nur die Waren seines Heimatlandes anzubieten.[9]
Dementsprechend waren die Preise für Sklaven allenfalls in der Anfangsphase des spätmittelalterlichen bzw. frühneuzeitlichen Sklavenhandels billig. Berichte, wonach die Portugiesen 1446 am Senegal-Fluss für ein altes Pferd 25 bis 30 Sklaven, 1460 am Gambia-Fluss für ein Pferd 12 Sklaven und am Kongo-Fluss für einen Hund 22 Sklaven bekamen, erlauben nur für den jeweiligen Zeitraum und die betreffende Region Rückschlüsse auf den Preis eines Sklaven.
Grundsätzlich gilt, dass die Sklavenpreise von der Anfangsphase des Sklavenhandels bis tief ins 17. Jahrhundert relativ niedrig blieben. Nach 1670 kam es zu einem kontinuierlichen Anstieg der Preise, wofür in der Forschung vor allem die rapide ansteigende Nachfrage in der Neuen Welt verantwortlich gemacht wird. Dort zahlte man beispielsweise zwischen 1676 und 1680 für einen Afrikaner von der Sklavenküste durchschnittlich 17,8 englische Pfund. Zwischen 1736 und 1740 betrug der Durchschnittspreis 34,4 Pfund, danach erhöhte er sich im Zeitraum zwischen 1786 und 1790 auf 67,5 Pfund. Seinen Spitzenwert erreichte er – bedingt durch die mit den Revolutionskriegen einher gehenden „Versorgungsengpässe“ – in den Jahren zwischen 1806 und 1810 mit 85,2 Pfund.[10]
Die versklavten Afrikaner wurden je Stück berechnet. Ein „Stück“ war zwischen 30 und 35 Jahre alt, 5 Fuß 11 Zoll groß (das sind ca. 180 cm) und ohne körperlichen Defekt. Für einen Heranwachsenden gab es Preisnachlass.
Die Spanier handelten mit den Portugiesen einen Vertrag über die Lieferung von 10.000 Tonnen Sklaven aus. Drei Sklaven bedeuteten in diesem Fall soviel wie eine Tonne.
Sklavenökonomie
Die Bedeutung der Sklaven für die Wirtschaft Portugals in den Jahren 1533 bis 1537 beschrieb der Flame Cleynaerts anschaulich:
„Alles ist voll von Sklaven, alle Arbeit und Geschäfte verrichten Schwarze und gefangene Mauren, mit denen Portugal derartig vollgepfropft ist, dass, wie ich glaube, in Lissabon sich mehr Sklaven und Sklavinnen dieser Art befinden als freie Portugiesen. Kaum dürftest du ein Haus finden, das sich nicht wenigstens eine kleine Sklavin hält. Die Wohlhabenden besitzen mehrere beiderlei Geschlechts, die alles, aber auch alles tun und sich nur durch ihre Gestalt von Haustieren unterscheiden.“
Die ersten Großabnehmer für Sklaven waren die Spanier in den Kolonien und ihre Lieferanten die Portugiesen. Bald waren Geschäftsleute vieler europäischer Länder beteiligt. Im 17. Jahrhundert wurden die Portugiesen von den Holländern übertroffen, die eine Zeit lang Teile Brasiliens in ihrem Besitz hatten. Im 18. Jahrhundert übernahmen die Briten die Führung im Sklavenhandel.
Einer der ersten englischen Sklavenhändler der Neuzeit war John Hawkins. Er lud auf seiner ersten Reise 1562/63 300 Sklaven auf sein Schiff namens „Jesus“. Der Transport war so erfolgreich, dass er 1564/65 eine zweite Fahrt unternahm. Sein Schiff war mit 400 Menschen vollgestopft. Die Anteilseigner des Unternehmens, unter ihnen die englische Königin, waren sehr zufrieden, denn er konnte eine Dividende von 60 Prozent ausschütten. Die dritte Fahrt 1567/68 war ein reiner Raubzug. Er ließ die Strohhütten einer Siedlung mit Brandpfeilen anzünden und schürte Stammesfehden. Bei der dritten Fahrt belud er sein Schiff mit 470 Sklaven.
Auch der berühmte französische Aufklärer und Religionskritiker Voltaire zog bedeutenden persönlichen Gewinn aus dem afrikanischen Sklavenhandel der französischen Hafenstadt Nantes. Er versuchte diese Geschäfte wie folgt zu rechtfertigen:
„Nous n’achetons des esclaves domestiques que chez les Nègres ; on nous reproche ce commerce. Un peuple qui trafique de ses enfants est encore plus condamnable que l’acheteur. Ce négoce démontre notre supériorité ; celui qui se donne un maître était né pour en avoir.“
„Wir kaufen die Haussklaven ausschliesslich bei den Negern; dieser Handel wird uns zum Vorwurf gemacht. Ein Volk, das mit seinen Kindern handelt ist noch viel verurteilenswerter als der Käufer. Dieser Handel zeigt unsere Überlegenheit; derjenige, der sich einen Herrn gibt, ist geboren worden, um einen [Herrn] zu haben.“[11]
„Enfin je vois des hommes qui me paraissent supérieurs à ces nègres, comme ces nègres le sont aux singes, et comme les singes le sont aux huîtres et aux autres animaux de cette espèce.“
„Es besteht ein ebenso großer biologischer Unterschied zwischen dem Weißen und dem Neger wie zwischen dem Schwarzen und dem Affen.“[12]
Abschaffung des Sklavenhandels
Die im 18. Jahrhundert in Europa aufkommenden abolitionistischen Bewegungen konzentrierten ihre Kräfte zunächst auf die Abschaffung des Sklavenhandels und nicht der Sklaverei als Ganzem. Dahinter stand der Gedanke, ein Verbot des Handels wäre erstens politisch leichter durchzusetzen als ein Verbot der gesamten Institution Sklaverei, und zweitens würde ohne beständigen Nachschub der Sklavenhaltung irgendwann von alleine das Material ausgehen.
Im Jahr 1792 verbot Dänemark mit Wirkung ab dem 1. Januar 1803 als erste Sklavenhandelsnation den Sklavenhandel über den Atlantik. 1807 untersagte Großbritannien den Sklavenhandel und bekämpfte von da an auch aktiv den Sklavenhandel anderer europäischer Staaten. 1808 wurde von den Abolitionisten ein Verbot des Sklavenhandels in den USA erreicht, das von der Regierung insbesondere im Süden nur unzureichend durchgesetzt wurde[13], den Handel allerdings zumindest bremste. Auf dem Wiener Kongress 1815 setzte Großbritannien ein grundsätzliches Verbot des afrikanischen Sklavenhandel durch, wobei keine Fristen zur Umsetzung des Beschlusses festgelegt wurden. Nach und nach wurden erst der Sklavenhandel und dann auch die Sklaverei von allen beteiligten Ländern verboten, sodass der Atlantische Sklavenhandel zum Erliegen kam. Mit dem Quintupelvertrag wurden am 20. Dezember 1841 in London ein wechselseitiges Anhalt- und Durchsuchungsrecht, gegenüber den unter den Flaggen der kontrahierenden Staaten fahrenden Schiffe, zum Zweck der Unterdrückung des Sklavenhandels und eine Beschlagnahme von Sklavenschiffen, in einem bestimmten Meeresgebiet um Afrika herum, festgelegt.
Die Bemühungen zur Abschaffung des Sklavenhandels wurden in der Folge auch auf den Handel entlang der ostafrikanischen Küste und über den indischen Ozean ausgedehnt. Die öffentliche Diskussion über den Sklavenhandel spielte eine bedeutende Rolle für die Durchsetzung der kolonialen Ausbreitung der Europäer in Afrika in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie wurde immer wieder vor der nationalen Öffentlichkeit mit der Notwendigkeit von Interventionen zur Abschaffung des Handels mit Sklaven begründet. Im Zuge der Kolonisierung Afrikas drängten die europäischen Kolonialherren den orientalischen und innerafrikanischen Sklavenhandel allmählich zurück (vgl. Sklavereiabkommen). Beide Handelsströme existierten noch eine Zeit lang im Verborgenen weiter; in Saudi-Arabien wurde die Sklaverei erst 1968 offiziell verboten. Nach der Beendigung der internationalen Sklavenhandels bemühten sich die europäischen Kolonialmächte mehr oder weniger erfolgreich um die Abschaffung der Sklaverei in den afrikanischen Gesellschaften.
Heutige Situation
Die heutige Sklaverei in Sudan sowie der Kinderhandel in Westafrika, wo laut Unicef 200.000 Kinder in Sklaverei leben, zeigen, dass Sklaverei auch heute noch existiert. Nach dem 2010 veröffentlichten Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) steigt die Anzahl der Sklaven wieder und es gibt rund 140.000 Sklaven in Europa und weltweit mehrere Millionen. Dabei werden die Menschen oft, unter dem Vorwand Arbeit im reichen Ausland finden zu können, aus ihrer Heimat gelockt und dann nach ihrer Ausreise zur Prostitution und Zwangsarbeit angehalten.[14]
Filme
- Mission. Von Roland Joffé, 1986 Großbritannien
- Cobra Verde. Von Werner Herzog, 1987 Deutschland.
- Amistad - Das Sklavenschiff. Von Steven Spielberg, 1997 USA.
Literatur
- H. D. Baker: Degrees of freedom: slavery in mid-first millennium BC Babylonia. In: World Archaeology. 33, 1, 2001, ISSN 0043-8243, S. 18–26.
- Philip D. Curtin: The Atlantic Slave Trade. A Census. University of Wisconsin Press, Madison WI 1975, ISBN 0-299-05404-7.
- Christian Delacampagne: Die Geschichte der Sklaverei. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2004, ISBN 3-538-07183-7.
- Hans Fässler: Reise in Schwarz-Weiss. Schweizer Ortstermine in Sachen Sklaverei. Rotpunktverlag, Zürich 2005, ISBN 3-85869-303-0.
- Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58450-3.
- Jochen Meissner, Ulrich Mücke, Klaus Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56225-9.
- James Walvin: The Zong. A Massacre, the Law and the End of Slavery. Yale University Press, New Haven/London 2011. ISBN 978-0-300-12555-9
- Wolfgang Wimmer: Die Sklaven. Eine Sozialgeschichte mit Gegenwart. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1979, ISBN 3-499-17169-4 (Rororo 7169 rororo-Sachbuch).
- Michael Zeuske: Schwarze Karibik. Sklaven, Sklavereikultur und Emanzipation. Rotpunktverlag, Zürich 2004, ISBN 3-85869-272-7.
- Michael Zeuske: Sklaven und Sklaverei in den Welten des Atlantiks. 1400–1940. Umrisse, Anfänge, Akteure, Vergleichsfelder und Bibliographien. LIT, Berlin 2006, ISBN 3-8258-7840-6 (Sklaverei und Postemanzipation 1).
- Michael Zeuske: Mongos und Negreros. Atlantische Sklavenhändler im 19. Jahrhundert und der iberische Sklavenhandel 1808/1820–1873. In: Christine Hatzky, Ulrike Schmieder (Hrsg.): Sklaverei und Postemanzipationsgesellschaften in Afrika und der Karibik. LIT, Münster 2010, ISBN 978-3-643-10593-6, S. 57–116 (Periplus. Jahrbuch für außereuropäische Geschichte 20).
Weblinks
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Wikisource: Sklaverei – Quellen und Volltexte
- Literatur zum Schlagwort Sklavenhandel im Katalog der DNB und in den Bibliotheksverbünden GBV und SWB
- Karten der Unesco: Wege der Sklavenschiffe (mit Daten) (PDF, englisch)
- „Reise in Schwarz-Weiss“ – über Schweizer Beziehungen zu Sklaverei und Sklavenhandel
- Heutiger Menschenhandel in Europa – Dossier des Europarates
- Zeuske, "Out of the Americas: Sklavenhändler und Hidden Atlantic im 19. Jahrhundert. Ein Forschungsprojekt am Historischen Seminar der Universität zu Köln", unter: http://www.ahf-muenchen.de/Forschungsberichte/Jahrbuch2009/AHF_Jb2009_Zeuske.pdf
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Fried: Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024; Berlin: Ullstein 1998; S. 579 u. 935; ISBN 3-548-26517-0.
- ↑ Deutschlandradio-Rezension: Dreizehn Jahrhunderte währender Sklavenhandel, 29. März 2010
- ↑ Tidiane N’Diaye: Der verschleierte Völkermord. Die Geschichte des muslimischen Sklavenhandels in Afrika; Reinbek 2010 – Der bis heute verschwiegene Genozid: Die araboislamische Sklavenhandel war schlimmer als der transatlantische Sklavenhandel der Europäer
- ↑ Meissner, Mücke und Weber: Schwarzes Amerika. S. 84, 88
- ↑ a b Meissner, Mücke und Weber: Schwarzes Amerika, S. 47. Zum Umfang des atlantischen Sklavenhandels nach Herkunftsgebieten und Zielorten vgl. dort die Tabellen 1 und 2, S. 48 und 86f.
- ↑ Brandenburg steigt in den Sklavenhandel ein; Zeittafel
- ↑ Robert Stein: Measuring the French Slave Trade, 1713–1792/3. Journal of African History, XIX,4 (1978), S. 515–521
- ↑ a b Ronald Daus: Die Erfindung des Kolonialismus. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1983, ISBN 3-87294-202-6 (Gemeinsam herausgegeben mit der GEPA).
- ↑ Meissner, Mücke und Weber, Schwarzes Amerika, S. 64 und 84.
- ↑ Meissner, Mücke und Weber, Schwarzes Amerika, S. 66.
- ↑ Essai sur les Moeurs
- ↑ Peter Scholl-Latour: Afrikanische Totenklage, S. 206, ISBN 3-442-15219-4. Primärquelle: Traité de Métaphysique. Kapitel 5
- ↑ Nach einer Schätzung vom Historiker John Hope Franklin wurden rund 250.000 weitere Sklaven nach dem Verbot transportiert; vgl. Howard Zinn: A People’s History of the United States, Harper Perennial, 2005, S. 172 ISBN 0-06-083865-5
- ↑ Die Sklaven leben mitten unter uns, Tagesanzeiger vom 29. Juni 2010.
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