- Vereinödung
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Die Vereinödung war eine frühneuzeitliche Form der Flurbereinigung: Ein Hof, dessen Äcker überwiegend weit außerhalb des Ortes liegen, wurde aus dem Ort heraus in die Feldmark verlegt. Die Äcker wurden in der Nähe des neuen Standorts verkoppelt.
Erste Vereinödungen wurden bereits Mitte des 16. Jahrhunderts im Gebiet des Fürststifts Kempten durchgeführt, die meisten im späten 18. Jahrhundert im Allgäu.
Durch diese Maßnahme sollte eine zweckmäßigere Lage des Hofes zum Nutzland erreicht werden. Die vorher vorherrschende, durch Erbteilungen zersplitterte, kleinräumige Gewannflur, bei der die Felder eines Hofes weiträumig verteilt und außerdem in Gemengelage mit denen anderer Höfe lagen, wurde durch eine Blockflur abgelöst, bei der das gesamte Land eines Bauernhofes in unmittelbarer Nähe des Hofes lag. Meist wurde bei Vereinödungen nicht nur das Ackerland neu verteilt, sondern auch die Allmendflächen aufgeteilt, die vorher häufig weit entfernt von den Dörfern lagen und dementsprechend wenig genutzt wurden.
Ein mindestens gleichwichtiges Ziel war aber häufig, die Brandgefahr in den engen Orten zu verringern. Die geschlossene Siedlungsweise wurde durch Einzelhofsiedlungen abgelöst.
Beispiele gibt es, neben vielen anderen, in Gunzesried, Altusried oder Wiggensbach.
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