- Verlan
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Verlan ist eine in der französischen Jugendsprache verbreitete Spielsprache, in der die Silben umgekehrt werden. Selbst die Bezeichnung Verlan ist schon im Verlan verfasst, sie kommt nämlich vom französischen „à l'envers“ (umgekehrt). Viele Wörter sind aber in das umgangssprachliche Französisch übernommen worden, wie beispielsweise „Beurs“ (zu „Arabes“) anstatt „Maghrébins“.
Die besondere Schwierigkeit für das Verständnis des Verlan besteht darin, zu erkennen, welche Silben verdreht wurden und dass gegebenenfalls die ursprünglichen Wörter bereits aus der Umgangssprache stammen. Selbst einsilbige Wörter können verdreht werden, indem sie überdeutlich ausgesprochen und nach dem Umdrehen der Silben wieder auf ein einsilbiges Wort verkürzt werden (wie mec (franz. Typ) = me-keu → keume → keum).
Eine weitere Methode des Verlan ist folgende: Man nimmt den ersten und letzten Konsonanten eines Wortes, dreht diese um und setzt ein „eu“ ein. Beispiel: femme (Frau) m-f meuf.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau
Verlan ist eine gesprochene Sprache, keine Schriftsprache, und berücksichtigt nur selten die offizielle Rechtschreibung. Einige Ausnahmen:
- tromé = métro – Metro
- chébran = branché – in (auf dem letzten Stand der Mode)
- ouf = fou – verrückt
In der Regel bezieht sich das Verlan auf die Phonetik:
- relou = lourd – lästig, penetrant
- laisse béton = laisse tomber – lass' sein
- zarbi = bizarre – merkwürdig
- bedo = daube[1] – Gras, Marihuana
Gelegentlich muss ein Vokal eingefügt werden, um einen Endkonsonanten aussprechen zu können. In dem Fall wird ein Schwa (geschrieben eu) eingesetzt, z.B.:
- keum = mec – Typ
- meuf = femme – Frau
- keuf = flic – ugs. für Polizist (hier verschwindet bei der Drehung das l);
In einigen Fällen entwickelt sich das Verlan von einem Begriff, der bereits dem Verlan angehört:
- reubeu = beur = arabe – Araber
Die Konsonanten des ursprünglichen Wortes bleiben unberührt, die Vokale wurden jedoch verändert.
Dreisilbige Wörter können auch gedreht werden, wobei man drei verschiedene Verfahren kennt:
- Umgekehrte Reihenfolge der Silben: Gaitupor = Portugais – Portugiese
- Versetzen der ersten Silbe an das Wortende: Caillera = Racaille – Pöbel, Pack
- Vorziehen der letzten Silbe an den Anfang: Léancu = Enculé – Mistkerl
Quellen
Literatur
- Bachmann, Christian; Basier, Luc: Le verlan: argot d'école ou langue des Keums?. In: Mots. Nr. 8, 1984, S. 169-187. Online bei Persée
- Goudaillier, Jean-Pierre: De l'argot traditionnel au français contemporain des cites. In: Linguistique. 38, Nr. 1, 2002, S. 5-23. Online bei Cairn
- Méla, Vivienne: Le verlan ou le langage du miroir. In: Langages. Nr. 101, 1991, S. 73-94. Online bei Persée
- Méla, Vivienne: Verlan 2000. In: Langue Française. Nr. 114, 1997, S. 16-34. Online bei Persée
- Merle, Pierre: Argot, verlan et tchatches. Milan, Toulouse 1997.
Siehe auch
- das argentinische „Vesre“ ist dem Verlan ähnlich
- Unabhängig vom Verlan weist das Läpper Talp in der Eifel ähnliche Strukturen auf.
Weblinks
- http://french.about.com/library/vocab/bl-verlan.htm - Englische Seite
- http://id-archserve.ucsb.edu/French4/LGV/Menu1/langue4verlan.html - Französische Seite
- http://www.sunderland.ac.uk/~os0tmc/teci/main.htm - Gedichte in Verlan
- Ausführliche Erklärung des Verlan auf französisch
- http://www.leo.tu-chemnitz.de/index.php?article_id=41&FORM[aid]=281 enthält deutsche Zusammenfassung der Ausführlichen Erklärung des "Verlan" auf Französisch
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