Bauerneinheit

Bauerneinheit

Bauerneinheiten dienen vor allem Schachprogrammen und Schachspielern als Grundlage zur Stellungsbewertung und zum Abschätzen der Folgen eines Zuges. Als Grundlage dieser Maßeinheit wurde der Wert eines Bauern gleich 1 gesetzt.

Die einzelnen Figuren haben dann folgende Werte, mit denen die meisten Schachspieler rechnen:

Figur Bauer Springer Läufer Turm Dame
Wert 1 3 3 5 9

Moderne Schachprogramme rechnen allerdings mit genaueren Werten, die zur schnelleren Berechnung mit Hundert multipliziert werden. Zum Beispiel:

Figur Bauer Springer Läufer Turm Dame
Wert 100 275 325 465 900

Allerdings gibt es auch Stellungen, in denen manche Figuren nicht besonders aktiv stehen, dann zieht der Computer ein wenig von dem Wert ab. Eine möglichst genaue Kalibrierung dieser Werte, meist anhand von Ergebnissen in Stellungstests, gehört zu den wichtigen Aufgaben eines Schachprogrammierers.

Aus den angegebenen Zahlen folgt, dass bei ungleichen Materialverhältnissen üblicherweise zum Beispiel 2 Türme stärker sind als eine Dame oder 2 Leichtfiguren (Läufer und Springer) in der Regel stärker sind als 1 Turm. Der König besitzt keinen Wert in Bauerneinheiten, da mit seinem Verlust auch das Ende des Spiels einhergehen würde. Somit muss natürlich alles dafür getan werden, um ein Schachmatt zu verhindern.

Im Schachsport gibt es diesbezüglich auch den Begriff der „Qualität“. Man spricht von einem „Qualitätsgewinn“, wenn man eine Leichtfigur (Läufer oder Springer) gegen einen Turm eintauschen kann, entsprechend von einem „Qualitätsverlust“ im umgekehrten Falle.

All diese Werte sind aber nur als Faustregel zu verstehen. Es kommt auch auf die Stellung an. So kann es durchaus sinnvoll sein, eine höherwertige Figur für eine Figur mit geringerem Wert zu opfern, wenn man dadurch einen Stellungsvorteil erreicht. Wenn man zum Beispiel beide Läufer besitzt, sind diese im Vergleich zu zwei Springern oder einem Springer und einem Läufer höher zu bewerten, wohingegen ein einzelner Springer einem einzelnen Läufer überlegen sein kann. Computerschach-Programme berücksichtigen die Stellung bei ihren Berechnungen und verändern so die einzelnen Werte nach Bauerneinheiten. Auf diese Weise können die Programme sich für einen bestmöglichen Zug entscheiden und auch feststellen, wie sich der Wert der Stellung der beiden Spieler nach einem Zug verändern würde.

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