- Versunkene Bibliothek
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Das Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung ist ein Mahnmal auf dem Bebelplatz im Zentrum Berlins neben der Straße Unter den Linden. Das Denkmal erinnert an authentischer Stelle an den 10. Mai 1933, als unter anderem Studenten des Nationalsozialistischen Studentenbundes und viele Professoren der Humboldt-Universität unter der musikalischen Begleitung von SA- und SS-Kapellen über 20.000 Bücher von vielen, vor allem jüdischen, kommunistischen, liberalen und sozialkritischen Autoren vor einem großen Publikum aus der am Platz liegenden Alten Bibliothek der Universität holten und in der Mitte des damaligen Kaiser-Franz-Josef-Platzes (1911-1947), heute Bebelplatz, verbrannten.
Das Denkmal ist ein 5x5x5 Meter großer unterirdischer Raum, der in den Bebelplatz eingelassen ist. An den Wänden des vollständig weiß getünchten Raumes befinden sich leere Regale für 20.000 Bände, die an den Zustand in der Alten Bibliothek nach der Plünderung durch die Studentenschaften erinnern sollen. Der fast leere Raum ist nicht zugänglich. Lediglich eine Glasplatte im Pflaster des Platzes ermöglicht Besuchern den Einblick. Der Entwurf stammt vom israelischen Künstler Micha Ullman, das Denkmal wurde am 20. März 1995 eingeweiht.
Neben der Glasplatte informieren zwei identisch beschriftete, im Boden eingelassene Bronzeplatten über das Denkmal. Sie tragen folgenden Texte, die mit einem Zitat von Heinrich Heine beginnen:
- Das war ein Vorspiel nur, dort
- wo man Bücher verbrennt,
- verbrennt man am Ende auch Menschen.
- Heinrich Heine 1820
- In der Mitte dieses Platzes verbrannten am 10. Mai 1933 nationalsozialistische Studenten die Werke hunderter freier Schriftsteller, Publizisten, Philosophen und Wissenschaftler.
- Bibliothek
- Denkmal
- Die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933
- Von Micha Ullman
- Gebaut 1994/95
Bilder
Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung (Im Hintergrund die Sankt-Hedwigs-Kathedrale)
52.51638888888913.392777777778Koordinaten: 52° 30′ 59″ N, 13° 23′ 34″ O
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