Vertainspitze

Vertainspitze
Vertainspitze
Hohe Angelusspitze (links) und Vertainspitze (rechts) von der Tschenglser Hochwand (von Norden)

Hohe Angelusspitze (links) und Vertainspitze (rechts) von der Tschenglser Hochwand (von Norden)

Höhe 3.545 m s.l.m.
Lage Südtirol, Italien
Gebirge Ortler-Alpen
Geographische Lage 46° 32′ 19″ N, 10° 38′ 5″ O46.53861111111110.6347222222223545Koordinaten: 46° 32′ 19″ N, 10° 38′ 5″ O
Vertainspitze (Südtirol)
Vertainspitze
Erstbesteigung 28. August 1865 durch Julius Payer, geführt von Johann Pinggera, sowie einen unbekannter Träger
Normalweg von Sulden aus über Südostgrat und Rosimjoch zum Gipfeldep4

Die Vertainspitze (italienisch: Cima Vertana) ist mit 3545 Metern der höchste Berg des Laas-Marteller-Kammes in der Ortlergruppe, einem Gebirge der südlichen Zentralalpen. Er liegt in der italienischen Provinz Südtirol. Nach Nordosten, Südosten und Nordwesten sendet die Spitze ausgeprägte und begehbare Grate. Wegen seiner eindrucksvollen Rundsicht nach allen Seiten und seiner leichten Erreichbarkeit durch Seilbahnen ist er von Sulden (Solda) aus ein auch im Winter oft begangener Gipfel. Zuerst bestiegen wurde die Vertainspitze am 28. August 1865 von Julius Payer, dem Bergführer Johann Pinggera, sowie einem namentlich nicht bekannten Träger, der sich ihnen angeschlossen hatte.

Inhaltsverzeichnis

Umgebung

An die Vertainspitze stoßen von Norden, Osten und Süden Gletscher. Der bedeutendste ist im Osten der Laaser Ferner (Vedretta di Laas), der bis zu einer Höhe von 3350 Metern hinaufreicht. Nördlich liegt der Zayferner (Vedretta di Zai), der die steile Nordflanke der Spitze als imposanter Hängegletscher bedeckt. Etwas weiter entfernt liegt in südlicher Richtung der Rosim-Ferner (Vedretta di Rosim). Benachbarte Gipfel sind im Verlauf des Nordostgrats, getrennt durch den Wegübergang Angelusscharte (Passo dell' Angelo, auf 3337 Metern Höhe gelegen, die 3521 Meter hohe Hohe Angelusspitze (L' Angelo Grande) und im Verlauf des Südostgrats liegt, getrennt durch das Rosimjoch (Passo di Rosim, auf 3288 Metern), die Schildspitze (Punta dello Scudo), mit einer Höhe von 3461 Metern. Nach Westen fällt das Gelände mit den Vertainwänden (Crode di Cima Vertana) hinab ins Zaytal (Valle di Zai), nordöstlich oberhalb von Sulden, das etwa vier Kilometer Luftlinie westlich liegt. Laas (Lasa) im Vinschgau (Val Venosta), der bedeutendste Ort der Gegend, liegt etwa 10 Kilometer nordnordöstlich.

Zayferner (2007)

Stützpunkte und Besteigung

Der Weg von Payer, Pinggera und ihrem dazugestoßenen unbekannten Träger, sowie dem Bergführer Veit Reinstadler im Jahr 1865 führte von Sulden im Südwesten aus kommend bei den Gampenhöfen ins Rosimtal und von dort zum Rosimboden auf etwa 2450 Metern Höhe. Aus dem Bericht von Louis Friedmann bei Eduard Richter: Nachdem sie sich hier mit Holz versehen hatten, wanderten sie bis zur Waldgrenze hinauf [...] und übernachteten daselbst unter einem Felsen. Am nächsten Morgen brachen sie mit Ausnahme V. Reinstadler's, welcher auf dem Bivouacplatze zurückgelassen wurde, um 4 U. 30 auf. [...] Ueber die Blöcke, welche den obersten Theil des Berges ausmachen, erreichten sie, von Block zu Block klimmend, um 7 U.45 den Gipfel. Die Gruppe bestieg den Gipfel über den Südwestgrat, der heute nur noch selten begangen wird.

Der heutige Normalweg, der leichteste Anstieg, auf die Vertainspitze führt über den Südostgrat vom Rosimjoch aus. Als Stützpunkt dient heute die Zaytalhütte (Rifugio Serristori, ehemalige Düsseldorfer Hütte) auf 2721 Metern Höhe im oberen Zaytal, oder die Bergstation des Suldener Kanzellifts auf 2348 Metern Höhe. Von der Bergstation führt der Weg in nordöstlicher Richtung in, laut Literatur, gut 4 Stunden Gehzeit über den Grat und dem Rosimjoch zum Gipfel der Vertainspitze. 3 bis 4 Stunden sind von der Zaytalhütte aus erforderlich.

Literatur und Karte

  • Peter Holl: Alpenvereinsführer Ortleralpen, 9. Auflage, München 2003, ISBN 3-7633-1313-3
  • Julius Payer: Die Südlichen Ortler-Alpen, Justus Perthes, Gotha 1865, Ergänzungsheft 18, Seite 7, zu Dr. August Petermanns Geographischen Mittheilungen
  • Eduard Richter (Redaktion): Die Erschließung der Ostalpen, II. Band, Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin, 1894
  • Casa Editrice Tabacco, Udine: Carta topografica 1:25.000, Blatt 08, Ortles-Cevedale/Ortlergebiet

Weblinks

 Commons: Vertainspitze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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