- Vertragsgestaltung
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Die Vertragsgestaltung ist eine juristische Teildisziplin neben der sog. Entscheidungsjurisprudenz. Während Entscheidungsjurisprudenz sich mit Problemen der Subsumtion eines Lebenssachverhalts der Vergangenheit unter Rechtsnormen (insb. Methoden der Auslegung zur Lückenfüllung und Behandlung von Wertewandel) befasst, ist die Vertragsgestaltung oder Vertragsjurisprudenz zukunftsgerichtet und befasst sich mit der Methode der rechtlichen Gestaltung (Kreativität) von Sachverhalten mit den Kernproblemen der Prognose und der Auswahl der relevanten Regelungskomplexe. Beiden Teildispilinen gemeinsam ist die Aufgabe der Sachverhaltsermittlung.
In der Definition nach Rehbinder lässt sich Vertragsgestaltung strukturieren in
- private Planung
- Gestaltung von Lebenssachverhalten
- für die Zukunft
- mit den Mitteln und in den Grenzen des Rechts
- eine schöpferische Tätigkeit
- dynamische, zukunftsbezogene Sicht des Sachverhalts
- instrumentelle Sicht des Rechts
- ein bestimmtes Verfahren (Prozess), bestehend aus
- Informationsgewinnung
- Beratung
- Belehrung über Rechtsfolgen und Gefahren
- Verhandlungsführung oder Verhandlungsvermittlung
- Formulierung von Entwurf und Vertrag
- Hilfestellung bei Vertragsvollzug und -abwicklung
Publikationshinweise
- Junker/Kamamanabrou, Vertragsgestaltung, Verlag C.H. Beck, 2. Auflage 2007, ISBN 978-3-406-55265-6
- Gerrit Langenfeld, Vertragsgestaltung, Verlag C.H. Beck, 3. Auflage 2004, ISBN 3406425321
- Eckard Rehbinder, Vertragsgestaltung, 2. Auflage 1993, Verlag Luchterhand, ISBN 3472015357
- Rittershaus / Teichmann, Anwaltliche Vertragsgestatung, Methodische Anleitung zur Fallbearbeitung im Studium, Verlag C.F. Müller, ISBN 3811422103
- private Planung
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