Verwaltungs- und Privatbank AG

Verwaltungs- und Privatbank AG
Verwaltungs- und Privat-Bank Aktiengesellschaft
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN LI0010737216
Gründung 1956
Unternehmenssitz Vaduz, Liechtenstein
Unternehmensleitung

Hans Brunhart
(VR-Präsident)
Adolf E. Real
(CEO)

Mitarbeiter ca. 775 (03/2009)
Bilanzsumme 11,4 Mrd. CHF (03/2009)
Branche Banken
Produkte

Finanzdienstleistungen, Finazinstrumente und Anlageinstrumente

Website

www.vpbank.com

Die Verwaltungs- und Privat-Bank Aktiengesellschaft (auch VP Bank) ist eine liechtensteinische Privatbank mit Sitz in Vaduz. Sie wurde 1956 durch den Fürstlichen Kommerzienrat Guido Feger gegründet und gehört heute zu den drei grössten Banken Liechtensteins.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensportrait

Die Verwaltungs- und Privat-Bank Aktiengesellschaft (VP Bank) wurde 1956 gegründet und gehört zu den grössten Banken Liechtensteins. Heute verfügt sie über Tochtergesellschaften in Zürich, Luxembourg, Singapur und auf den British Virgin Islands, über Vermögensverwaltungsgesellschaften in München, Hongkong und Dubai sowie Repräsentanzen in Moskau und Hongkong.

Die Bank besteht aus den Business Units Private Banking Clients und Intermediaries und der Service Unit Banking Services sowie dem Corporate Center.

Die VP Bank ist auf das Private Banking spezialisiert. Per 31. Dezember 2008 wurden Kunden aus über 60 Ländern mit CHF 35.1 Mrd. Vermögen betreut. Insgesamt beschäftigt die VP Bank Gruppe Ende 2008 mehr als 775 Mitarbeitende und weist eine Bilanzsumme von CHF 11.4 Mrd. aus. Die Aktien der VP Bank sind an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert.

Die VP Bank Gruppe hat von Standard & Poor's das Rating „A“ (A- / Stable / A-2) erhalten.

Chronik

  • 1956  Gründung des Stammhauses in Vaduz
  • 1974  Einführung Publikums- und Mitarbeiteraktien 1. Publikumsgesellschaft in Liechtenstein
  • 1983  Notierung an der Schweizer Börse
  • 1988  Gründung der Tochtergesellschaften in Luxemburg und Zürich
  • 1995  Gründung der Tochtergesellschaft auf den BVI als Joint Venture mit Allgemeine Treuunternehmen (ATU)
  • 2004  Gründung der VP Vermögensverwaltung GmbH in München
  • 2005  Eröffnung der Repräsentanz in Moskau
  • 2006  Jubiläum – VP Bank 50 Jahre
  • 2007  Eröffnung der Vermögensverwaltungsgesellschaft VP Wealth Management (Middle East) Ltd. in Dubai
  • 2007  Eröffnung der Vermögensverwaltungsgesellschaft VP Wealth Management (Hong Kong) Ltd.
  • 2008  Eröffnung der VP Bank (Singapore) Ltd.

Geschichte

VP Bank Hauptsitz in Vaduz

1956 bis 1962: Gründung und Aufbau

Bis 1956 gab es in Liechtenstein nur zwei Banken: die Liechtensteinische Landesbank als Anstalt des öffentlichen Rechts und die Bank in Liechtenstein AG mit privatrechtlichem Charakter. Am 6. April 1956 errichtete Guido Feger mit einem Kapital von CHF 2 Mio. die Verwaltungs- und Privat-Bank – die heutige VP Bank – in der Rechtsform einer Anstalt. Die Gründung war ein Ergebnis der Weiterentwicklung seines Allgemeinen Treuunternehmens (ATU), eines der damals grössten und ältesten Treuhandbüros in Vaduz. Es beschäftigte 1956 13 Personen in Liechtenstein und im Auftrag von Kunden 4 Bürokräfte im Ausland und hatte etwa 900 Kunden, für die es treuhänderisch Liegenschaften, Wertschriftendepots und Kontokorrentguthaben – vorwiegend im Frankenraum und in den USA – Patentrechte, Darlehen und feste Anlagen verwaltete.

Guido Feger erhielt die Konzession für seine Bank aber erst im zweiten Anlauf: Er hatte nämlich bereits am 15. Juli 1955 ein Gesuch für eine Konzession zur Abwicklung aller Bankgeschäfte eingereicht. Weil aber das Personen- und Gesellschaftsrecht eine Schutzbestimmung zugunsten der Landesbank enthielt, lehnte die liechtensteinische Regierung das Gesuch mit folgender Begründung ab: «Nachdem die Gründung einer Privatbank die Interessen der Liechtensteinischen Landesbank stark berühren und den Geschäftsbereich beeinträchtigen würden, war das Gesuch abzuweisen.»

In mündlichen Verhandlungen versprach Feger der Regierung in der Folge, «den liechtensteinischen Charakter der Bank in ihren Organen und in der Beschäftigung von einheimischen Kräften zu sichern». Am 22. März 1956 hielt er in einem Reglement die Organisation und die Geschäftstätigkeit der geplanten Bank im Sinne der Nichtkonkurrenzierung der Landesbank fest. Daraufhin genehmigte die Regierung am 4. April 1956 schliesslich das Konzessionsgesuch, wobei das Reglement einen integrierenden Bestandteil der Bewilligung bildete. Diese war an die Person von Guido Feger gebunden und bestimmte, dass die Bank keine Spargelder entgegennehmen, keinen Geldwechsel betreiben und keine Darlehensgeschäfte (einschliesslich das Hypothekargeschäft) durchführen dürfe. Deshalb musste sie ihre Tätigkeit anfänglich praktisch ganz aufs Auslandsgeschäft verlegen. Die VP Bank konnte jedoch beim Aufbau des Bankgeschäfts die Beziehungen nutzen, die das ATU seit der Gründung 1929 mit Banken, Finanzintermediären und Privatkunden in der Schweiz sowie im übrigen Ausland unterhielt.

In der Gründungs- und Aufbauphase 1956 bis 1962 stieg die Bilanzsumme der VP Bank von CHF 6 auf CHF 15 Mio.

1963 bis 1969: Rasantes erstes Wachstum

Nach der Gründungs- und Aufbauphase sowie der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft nahmen Grösse und Ertragskraft der VP Bank von 1963 bis 1969 stark zu. Die Bilanzsumme erhöhte sich von CHF 15 Mio. (Ende 1962) auf CHF 150 Mio. (1969), wobei der Anstieg seit 1965 sprunghaft erfolgte. Die Umsätze wuchsen und die verwalteten Kundengelder nahmen von CHF 19 auf 134 Mio. zu. Diese Resultate kamen zustande, weil die Bank seit 1963 alle Sparten des Bankgeschäfts tätigte, die nicht durch behördliche Vorschriften gehemmt waren.

Der Landtag hob im Dezember 1967 die Bindung der Bankkonzession an den Gründer und damit auch die zeitliche Begrenzung der VP Bank auf. Die VP Bank verpflichtete sich im Gegenzug, jederzeit mindestens 60 Prozent der Stimmrechte und 51 Prozent des Aktienkapitals rechtlich und wirtschaftlich im Eigentum liechtensteinischer Staatsangehöriger zu belassen.

1970 bis 1979: Schwierige Jahre

In den Jahren 1970 bis 1979 war das wirtschaftliche Umfeld der VP Bank geprägt von Währungs-, Börsen- und Bankenkrisen. Noch nie gemessene Teuerungsraten, die Abwertung des Schweizerfrankens von 1971 und der sinkende US-Dollar-Kurs, Kurseinbrüche an den Börsen, Skandale um die Kölner Herstatt-Bank 1974 und die SKA 1977 sowie die seit 1975 spürbare erste Rezession in Liechtenstein seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges kennzeichneten die turbulenten 1970er-Jahre.

Zur Abwehr des übermässigen Kapitalzuflusses aus dem Ausland verbot die schweizerische Regierung im Juni 1972 die Verzinsung ausländischer Franken-Anlagen und beschloss eine Kommission (Negativzins von bis zu 10 Prozent pro Vierteljahr bzw. 40 Prozent pro Jahr). Liechtenstein wurde zum Devisenausland erklärt; nach der Übernahme der schweizerischen Bestimmungen durch Liechtenstein erklärte der Bundesrat das Fürstentum am 1. August 1973 währungs- und devisenmässig wieder zum Inland.

Trotz dieser misslichen Umstände entwickelte sich die VP Bank weiterhin gut. Sie erhöhte in zwei Schritten 1974 und 1979 ihr Aktienkapital um CHF 15 Mio. 1975 erhielt sie die Vollkonzession zur Abwicklung aller Bankgeschäfte und bot in der Folge auch Sparkonten sowie Hypotheken an. Die Bilanzsumme wuchs in der Konsolidierungs-Phase von CHF 150 auf CHF 530 Mio. an, die Mitarbeiterzahl nahm von 41 auf 86 zu.

1980 bis 2000: Erneut grosser Aufschwung

VP Bank Schalterhalle Vaduz

Im Verlauf des ersten Semesters 1979 setzte eine stürmische Entwicklung der VP Bank ein, die erst im Rekordjahr 2000 zu Ende ging und in personeller und administrativer Hinsicht schwierig zu bewältigen war. Die Bank, die seit 1988 mehrere ausländische Tochtergesellschaften gegründet hatte, veröffentlichte für 1995 erstmals einen konsolidierten Konzernabschluss. Die Bilanzsumme kletterte in dieser Boomphase von CHF 530 Mio. (Ende 1979) auf CHF 10,9 Mrd. (Ende 2000), der ausgewiesene Reingewinn erhöhte sich von CHF 2,9 Mio. auf CHF 197 Mio., die Mitarbeiterzahl stieg um mehr als das Sechsfache von 86 auf 563. Der Hauptbuchumsatz (einseitig) allein des Stammhauses nahm in den Jahren 1980 bis 1989 von CHF 6,7 auf CHF 77,3 Mrd. zu.

Die Geschäfte der VP Bank Gruppe nahmen in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre einen nie da gewesenen Aufschwung: Die Bilanzsumme der Gruppe wuchs von CHF 6,3 (1995) auf CHF 10,9 Mrd. (2000), der Bruttogewinn (Ertrag minus Geschäftsauwand) stieg von CHF 94 auf CHF 254 Mio., wobei das Kommissionsgeschäft 1997 das Zinsdifferenzgeschäft als wichtigste Stütze der Ertragsrechnung ablöste. In den Jahren 1996 bis 2000 verdoppelte sich auch der Wert der betreuten Vermögen von CHF 15 (Ende 1995) auf CHF 31 Mrd. Der Konzerngewinn nahm von CHF 48 (1995) auf CHF 197 (2000) Mio. zu. Aufgrund der wachsenden Bedeutung der ausländischen Tochtergesellschaften stieg auch der Auslandsanteil der Anlagen der VP Bank Gruppe (Aktiven im Nichtfrankenraum) von 22 Prozent (1996) auf 40 Prozent (2000) und erreichte Ende 2005 einen Höchststand von 58,3 Prozent. Wie früher platzierte die VP Bank die Gelder nur bei erstklassigen Banken. Die immer mehr weltweit tätige Bank verstärkte in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre zudem das Risikomanagement und führte ein Asset and Liability-Komitee ein.

2001 bis 2006: Krise, Restrukturierung und Wiederaufschwung

Die negative Performance an den Aktienmärkten und tiefe Börsenumsätze hinterliessen auch bei der VP Bank Gruppe tiefe Spuren, sodass sie in den Jahren 2001 und 2002 nicht an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen konnte. Die Bilanzsumme der VP Bank Gruppe sank in diesen beiden Jahren um beinahe 20 Prozent auf CHF 8,9 Mrd. Der Konzerngewinn ging von CHF 197 Mio. im Rekordjahr 2000 auf CHF 68 Mio. (2001) und schliesslich auf CHF 38 Mio. (2002) zurück. Trotz anfangs 2002 erlassener Sparmassnahmen sank der Bruttogewinn (Erträge minus Geschäftsaufwand in laufenden Preisen) in dieser Zeitspanne von CHF 254 Mio. auf CHF 36 Mio. Am meisten wurden die beiden Jahresergebnisse durch den Wertschriftenertrag beeinträchtigt. Aufgrund der schlechten Marktentwicklung musste die Bank nämlich den Wert ihrer eigenen Wertschriftenbestände (darunter die eigenen VP Bank Aktien) herabsetzen und für diesen Geschäftsbereich einen Verlust von CHF 38 (2001) respektive 75 Mio. (2002) ausweisen. Der Einbruch 2002 war zudem auf die Abnahme der Kundengelder von CHF 29,6 (2001) auf CHF 25,2 Mrd. und die Entwicklung der Wechselkurse zurückzuführen. Die Mitarbeiterzahl sank 2002 von 563 auf 549.

2003 erhöhte sich der Bruttogewinn wieder auf CHF 139 Mio., der Konzerngewinn nahm auf CHF 95 Mio. zu. Die Bank knüpfte damit an erfolgreiche Geschäftsjahre vor der Krise 2001/2002 an.

Die Bilanzsumme stieg bis Ende 2006 auf CHF 9,5 Mrd. (2005: CHF 8,2 Mrd.), der Konzerngewinn auf CHF 132 Mio. (2005: CHF 119 Mio.), die betreuten Kundenvermögen erhöhten sich auf CHF 35.5 Mrd. (2005: CHF 30,1 Mrd.). Der Bruttogewinn (Betriebsertrag netto, minus Geschäftsaufwand) von CHF 174 Mio. lag um 30 Prozent höher als vor zwei Jahren (2004: CHF 134 Mio.) und war Ausdruck eines wiedererlangten gesunden Wachstums und einer soliden Ertragslage.

IFOS Internationale Fonds Service AG

Einen besonderen Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit stellt für die VP Bank das Fondsgeschäft dar. Dieser Geschäftsbereich wird durch die Tochtergesellschaft IFOS Internationale Fonds Service AG (IFOS), eine Verwaltungsgesellschaft entsprechend der europäischen OGAW-Richtlinie, abgedeckt.

Zu den Geschäftsfeldern der IFOS gehören die Gründung von Private Label Fonds sowie das Fund Brokerage / Relationship Management mit Fondsgesellschaften auf der ganzen Welt. Die IFOS wird durch die FMA Finanzmarktaufsicht Liechtenstein beaufsichtigt.

Quellen

Weblinks


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