Baum (Heraldik)

Baum (Heraldik)
Birnbaum mit Früchten

Der Baum ist in der Heraldik eine gemeine Figur, reduziert auf eine stilisierte Darstellung.

In Wappen sind fast alle in Europa vorkommenden Bäume vertreten. Grundsätzlich wird zwischen einem aufgewachsenen und einem ausgerissenen Baum unterschieden. Letzterer wird mit Wurzeln dargestellt, die oft anders gefärbt (tingiert) sein können.

Je nach Baumart werden die Blätter, Früchte und Blüten unverhältnismäßig groß dargestellt und auf eine geringere Anzahl beschränkt. Diese Menge ist in vielen Wappen von Bedeutung und muss in der Beschreibung vermerkt (blasoniert) werden. Der Stamm wird vorwiegend schwarz, das Laub in Grün und die Blüten stilisiert in Farbe oder Metall abgebildet. Im Siegel von Lindau ist die Linde bereits seit dem 14. Jahrhundert und wenig später auch im Wappen nachweisbar.[1] Beliebte Darstellungen von Laubbäumen sind Linde, Eiche und Birke; Obstbäume wie Birne, Apfel und Kirsche werden gerne wegen ihrer deutlich darstellbaren Früchte verwendet. Bei den Nadelbäumen kommt fast ausschließlich die Tanne im Wappen vor, häufig auch zu zweit oder in Gruppen nebeneinander. Vielfach werden Bäume auf einem Berg wachsend dargestellt.

Ebenfalls als gemeine Figur in Wappen vertreten finden sich Teile des Baumes - Stubben, dicke Äste in starker Vereinfachung oder Blätter mit entsprechender Blasonierung. Äste werden kreuzweise, bevorzugt schragenweise, dargestellt und in dieser Form als Kreuz behandelt.

Von den exotischeren Baumarten kennt man im Wappen vor allem die Zeder, deren Bild sich sowohl im Wappen als auch in der Fahne des Libanon findet.

Weblinks

 Commons: Baum in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lexikon Heraldik, Gert Oswald, VEB Bibliographische Institut Leipzig, 1984

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