- Viadukt über die Blinde
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Der Stańczyki-Viadukt ist ein Eisenbahnbauwerk im Nordosten Polens (Masuren).
Geschichte
Bei Stańczyki (Staatshausen) überspannen zwei parallele Eisenbahnbrücken ein breites Tal, in dessen Mitte der kleine Fluss Błędzianka (Blinde) fließt. Die nördliche Brücke wurde 1912-1914 errichtet, die südliche 1923-1926. Die Planung für die einem römischen Aquädukt ähnelnden Bauwerke stammen aus dem Jahr 1905. Kriegsbedingt fand die Einweihung der von Goldap über Szittkehmen nach Gumbinnen führenden Eisenbahnstrecke aber erst 1927 statt, allerdings nur über eine der beiden Brücken. Über die andere ist nie ein Zug gefahren, da man der Konstruktion die erforderliche Stabilität nicht zutraute und auch das Personenaufkommen nicht groß genug war, um ein zweites Gleis zu benötigen. Nach 1933 verringerte sich der Personenverkehr noch mehr, da während der Zeit des Nationalsozialismus die gesamte Rominter Heide (Puszcza Romincka) eingezäunt wurde.
1945 wurde die gesamte Strecke von der Sowjetunion demontiert. Die Brücke kann besichtigt werden und befindet sich seit 2004 in Privatbesitz.
Beschaffenheit
Die baugleichen Viadukte ruhen auf vier Pfeilern aus Holz und Beton. In den Betonummantelungen stecken zur Stärkung und Stabilisierung massive Baumstämme.
Mit fünf Bögen aus Stahlbeton wird eine 182 Meter lange Strecke überspannt. Die Brückenunterkante liegt 31,5 Meter über dem Niveau der Blinde. Die Brückenseiten werden von Balustraden begrenzt, deren Oberkante 42 Meter emporragt. Ein schmaler Gehweg führt an ihnen entlang.
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