- Vickreyauktion
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Die Vickreyauktion ist eine Auktionsform. Sie ist auch unter der Bezeichnung Zweitpreisauktion (Second Price Sealed Bid Auction) bekannt.
Die Vickreyauktion ist nach ihrem Erfinder, dem Nobelpreisträger William Vickrey, benannt und zeigt ihre Vorteile vor allem bei Auktionen mit geheimem Gebot. Bei dieser Auktionsform erhält, wie auch bei anderen Auktionen, der Höchstbietende den Zuschlag, zahlt aber nur in Höhe des zweithöchsten Gebots. Der Vorteil dieser Auktion besteht darin, dass es hier für Bieter vorteilhaft ist, ein Gebot in Höhe ihrer wahren Wertschätzung für das zu versteigernde Gut abzugeben, während sie bei der Erstpreisauktion niedriger bieten werden, um im Falle des Zuschlags noch einen Gewinn zu haben.[1] Die Abgabe der Gebote ist geheim, oftmals als One Shot. Sie gleicht der Logik einer geheimen Auktion, bei der zwangsläufig zumindest der Auktionator, oft auch der Verkäufer, alle Offerten einsehen kann, jener einer offenen Auktion an, wo auch der Höchstbieter den Zuschlag zum Zweitbieterpreis (genauer: marginal darüber) erhält, da an dieser Stelle der Versteigerungsvorgang endet.
Beispiele für eine Annäherung an Zweitpreisauktionen sind eBay-Auktionen mit Agenten, bei denen die Bieter ihre Wertvorstellungen früh festlegen und dann den Agenten automatisch bieten lassen. Der Gewinner in einer solchen Auktion zahlt das höchste Gebot des Zweiten, allerdings mit dem kleinen Aufschlag des Inkrements (daher nur eine Annäherung). Auch persönlich geführte Auktionen bei eBay können noch als Annäherung an Vickreyauktionen bezeichnet werden, wenngleich sie vor allem in der Endphase einer Auktion von irrationalem Verhalten geprägt sein können. Grund dafür ist vor allem Bietverhalten, das psychologisch wirken soll aber auch so bedingt ist. Daneben kann man beobachten, dass menschliche Bieter über ihre Zahlungsbereitschaft bieten, weil sie die Versteigerung gewinnen wollen (siehe auch Spaßbieter).
Die Gefahren dieser Auktionform liegen in der Fälschung des zweithöchsten Gebotes durch den Auktionator oder im Verhalten anderer Bieter, die, wenn sie keine Aussicht auf den Zuschlag sehen, ein Gebot geben, das ihrer Zahlungsbereitschaft widerspricht, um so den Zweitbieterpreis zu beeinflussen. Wollen sie dem Höchstbieter schaden, werden sie über ihrer Zahlungsbereitschaft bieten, um so, falls sie Zweitbieter werden, den Preis zu treiben, mit dem Risiko, dass sich das eigene Gebot gegen die ursprüngliche Erwartung am Ende als das höchste herausstellt und man zu einem Kauf über der eigenen Zahlungsbereitschaft gezwungen ist. Will man dem Verkäufer schaden, wird man unter der eigenen Zahlungsbereitschaft bieten, wenn man Aussicht hat dadurch das Zweitgebot zu senken, riskiert damit aber, mit dem tatsächlich abgegebenen Gebot nicht den Zuschlag zu erhalten, auch wenn der eigene Reservationspreis über dem Höchstgebot liegt.
Vickrey-Clarke-Groves-Mechanismen verallgemeinern die Vickreyauktion für quasilineare Umgebungen.
Einzelnachweise
- ↑ http://books.google.de/books?id=0EK1LjVScWIC&lpg=PA163&dq=Vickreyauktion&hl=en&pg=PA163#v=onepage&q&f=false
Weblinks
- Fehr, Benedikt: Zweitpreis-Auktionen - Von Goethe erdacht, von Ebay genutzt, F.A.Z., 22. Dezember 2007, S. 21
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