Vierraumhaus

Vierraumhaus
Modell eines typischen sogenannten Vierraumhauses
Rekonstruktion eines Hauses aus der Zeit der Könige in Israel, 10.–7. Jahrhundert v. Chr. Eretz Israel Museum, Tel Aviv, Israel

Als Vierraumhaus wird eine Hausform bezeichnet, die während der Eisenzeit in der südlichen Levante weite Verbreitung fand. Es wird vor allem mit den jüdischen Königreichen des Alten Testaments verbunden.[1] Die Bezeichnung bezieht sich auf die Aufteilung des Grundrisses in vier Bereiche. Dabei sind drei längliche Rechtecke parallel, durch Reihen von Stützen getrennt, angeordnet und werden an einem Ende auf der ganzen Breite von einem querliegendem rechteckigen Raum begrenzt.[2] Obwohl es auch Rekonstruktionsversuche gibt, den ganzen Grundriss als überbaut zu verstehen, so wird doch für die meisten Bauten angenommen, dass der mittlere Raum ein offener Hof war. Dies wird an vielen Stellen durch Unterschiede im Belag und die Dimensionierung der Stützen nahe gelegt. Der Eingang befand sich in der Regel auf der dem querliegenden Raum gegenüberliegenden Seite in den mittigen Hof.

Es wird angenommen, dass zumindest der querliegende Bereich oftmals ein oberes Geschoss besaß, das dann die Wohnräume enthielt. Die Bereiche links und rechts des Hofes dienten dem Handwerk, der Landwirtschaft und der Viehhaltung.

Referenzen

  1. Schlomo Bunimovitz, Avraham Faust: The four room house: Embodying Iron Age israelite society. In: Scholars Press, Atlanta, GA (Hrsg.): Near Eastern archaeology. 66, Nr. 1-2, 2003, S. 22-31.
  2. Volkmar Fritz, Die Stadt im alten Israel. C.H. Beck, München 1990, ISBN 3-406-34578-6 (Beck's archäologische Bibliothek), Seiten 58-60

Siehe auch

  • Archäologische Beispiele : [1], [2].
  • Verschiedene Rekonstruktionsversuche: [3], [4], [5], [6].

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • israelitische Dorfkultur: Hirten und Bauern schließen sich zusammen —   Zwischen 1200 und 1150 v. Chr. kamen nach Ausweis des archäologischen Befundes sowohl die kanaanäische Stadtkultur als auch die ägyptische Herrschaft in Kanaan zu einem Ende. Zahlreiche Städte wurden zerstört und nicht wieder aufgebaut. Wo nach …   Universal-Lexikon

  • Tall Zera'a — Der Tall Zira a im Frühjahr 2007 …   Deutsch Wikipedia

  • Tall Zeraa — Der Tall Zira a im Frühjahr 2007 …   Deutsch Wikipedia

  • Tall Ziraa — Der Tall Zira a im Frühjahr 2007 …   Deutsch Wikipedia

  • Tell Zera'a — Der Tall Zira a im Frühjahr 2007 …   Deutsch Wikipedia

  • Tell Zeraa — Der Tall Zira a im Frühjahr 2007 …   Deutsch Wikipedia

  • Tell Zera’a — Der Tall Zira a im Frühjahr 2007 …   Deutsch Wikipedia

  • Tell Zira’a — Der Tall Zira a im Frühjahr 2007 …   Deutsch Wikipedia

  • Israel und Juda: Antike Kleinstaaten —   Unter den Geschichten der alten Völker des Vorderen Orients spielt die Geschichte des antiken Israel eine ganz besondere Rolle. Sie ist die Einzige, die von der Frühzeit eines Volkes berichtet, das seit der Antike trotz furchtbarer Katastrophen …   Universal-Lexikon

  • Juda und Israel: Eine monumentale Stadtkultur —   Die neuen israelitischen Städte der Zeit zwischen 1000 und 900 (Eisenzeit IIA) waren im Vergleich mit den kanaanäischen Städten der Bronzezeit und noch mehr im Vergleich zu den Großstädten Syriens und Mesopotamiens auffallend klein. Die… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”