- Vierung (Heraldik)
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Die Vierung ist in der Wappenkunde (Heraldik) als Schildteilung ein besonderes Heroldsbild. Die auch als Quadrierung bekannte Aufteilung des Wappenschildes in vier Felder erfolgt durch die einmalige Spaltung und Teilung, das ist die senkrechte und waagerechte Zerlegung in sogenannten Plätzen, und ist eine der möglichen Methoden der Wappenvereinigung.
Grundlagen
Ursprung war angestrebte Wappenvereinigung. Etwa um 1230 erstmals nachweisbar in spanischen Wappen. Die Besonderheit besteht in der Farb- und Inhaltsgleichheit der Wappenfelder eins und vier, sowie zwei und drei. Also in den kreuzweise gestellten Felder wiederholen sich die Heroldsbilder und/oder gemeinen Figuren. In der Wappenbeschreibung oder Blasonierung wird mit geviert oder quadriert diese Stellung erklärt. Das so gegliederte Wappen der Hohenzollern ist das bekannteste: Geviert in Silber/Schwarz.
Diagonale Teilung dieser Art ist eine Schrägquadrierung. Dabei wird zuerst die oberste Farbe genannt, dann die heraldisch rechte (vordere), die heraldisch linke (hintere) Farbe und zuletzt die Farbe am Schildfuß. Bei Feldern von komplexen Wappen kann jedes Feld auch einzeln angesprochen werden: „Schräggeviert von Blau und Gold. Feld 1: oder oben... etc., Feld 2: oder vorne... etc., Feld 3: oder hinten..., Feld 4: oder unten... etc.“ Bei Feldern in unterschiedlichen Farben werden diese in die Feldbeschreibung einbezogen: „Schräggeviert. Feld 1: oder oben: In Blau ein... etc. (z. B. das Wappen von Volkerzen).
Die immer häufiger erfolgten Wappenvereinigungen machten eine sogenannte Wiederquadrierung erforderlich. Hier erfolgte die weitere Teilung der gevierten Felder, so dass es bald bei vielen Wappen zu Unübersichtlichkeiten führte. Auch die zusätzliche Spaltung und Teilung zu sechs Feldern gehört in dieses Heroldsbild. Dabei stimmten erstes, drittes und fünftes einerseits und zweites, viertes und sechstes Feld andererseits überein.
Begrifflich gleich und in der Darstellung anders ist die Mittelvierung. Hier ist in einem Wappen ein quadratisches Feld mittig im Schild angeordnet und zeigt andere Heroldsbilder.
Ist so ein Feld in die obere Schildecke versetzt, wird es zum Freiviertel oder Obereck. Die Seite, an der das Viereck sich befindet, muss gemeldet (beschrieben) werden. Häufig ist das verkleinertes Quadrat, das auch kleine Vierung genannt wird. Schrumpft es auf etwa 1/3 der Schildhöhe und -breite, nennt es der Heraldiker Lichteck. Man nutzt diese exponierte Feldstellung, um Beizeichen hier einzufügen.
Eine besondere Bezeichnung ist der ledige Winkel im Schild. Hierbei handelt es sich um die Freiecke. Das ist eine Vierung eines sehr kleinen Feldes in einer der oberen Wappenecken im Schildhaupt. Die Größe ist nicht der vierte Teil, sondern der achte Teil des Schildes.
Beispiele
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oben rechts eine rote Vierung
Weblinks
Commons: Vierung in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: Vierung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen -
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