- Vila Real de Santo Antonio
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Vila Real de Santo António Wappen Karte Basisdaten Region: Algarve Unterregion: Algarve Distrikt: Faro Einwohner: 10.500 (Stand: 2001) Adresse der Stadtverwaltung: Câmara Municipal de Vila Real de Santo António
Praça Marquês de Pombal
8900-231 Vila Real de Santo AntónioWebseite: www.cm-vrsa.pt E-Mail-Adresse: geral@cm-vrsa.pt Kreis Vila Real de Santo António Fläche: 57,53 km² Einwohner: 17.956 (Stand: 2001) Anzahl der Gemeinden: 3 37.2-7.4166666666667Koordinaten: 37° 12′ N, 7° 25′ W Vila Real de Santo António ist eine Stadt in Portugal.
Geschichte
An der breiten Mündung des Guadiana lag früher der Fischerort Santo Antonio de Avenilha, der Anfang des 17.Jahrhunderts durch ein Seebeben vollständig zerstört wurde. 1774 ließ an dieser Stelle der Marquês de Pombal, seinerzeit Premierminister des Königs Josè I, in nur fünf Monaten eine neue Stadt erbauen : Vila Real – die königliche Stadt. Um den ursprünglichen Ort nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wählte der Marquês den Namen „Vila Real de Santo Antonio“ für die Stadt.
Mit dem schnellen und mit großer Härte betriebenen Aufbau der Stadt verfolgte der Marquês vor allem strategische Zwecke. Das Erdbeben von 1755 hatte nämlich Grenzstädte zu Spanien wie Castro Marim und Cacela Velha zerstört, es war dringend notwendig, gegenüber dem Erzfeind Spanien „Flagge“ zu zeigen. Erfahrung mit dem schnellen Wiederaufbau einer Stadt hatte der Marques in Lissabon gesammelt. Dort wurde nach dem Erdbeben 1755 unter seiner Regie die völlig zerstörte Unterstadt, die Baixa, neu aufgebaut, und zwar nach dem Muster eines Schachbretts. Alle Straßen führen rechtwinklig aufeinander zu, die Häuser haben einen einheitlichen Stil. Genau nach diesen Vorgaben wurde Vila Real angelegt, wobei wegen der Eile sogar Fertigteile aus Lissabon nach Vila Real verschifft wurden.
Der Marques de Pombal (1699–1782), ein für seine Zeit fortschrittlicher Minister mit umfassenden Machtbefugnissen, wollte mit der Gründung der Stadt aber auch innenpolitisch seine Vorstellungen durchsetzen. Um Handel und Wirtschaft nach seinen Plänen in „Schwung“zu bringen, gründete er eine Fischereigesellschaft und subventionierte den Schiffbau. Auf wenig Gegenliebe bei der Bevölkerung stieß hingegen die Einführung des Zolls. Auch die Zwangsumsiedlung von ganzen Orten gelang nicht immer. Die Fischer von Monte Gordo weigerten sich beharrlich und wichen nach Spanien aus. Die neuen Bewohner kamen aus Aveiro in Nordportugal (dort konnten sie wegen einer Naturkatastrophe nicht mehr leben) und aus anderen Orten der Algarve.
Wie es mit dem Ort weiterging, darüber sind sich die Chronisten nicht einig. Sicher ist, dass der Marquês de Pombal nach dem Tod seines Dienstherrn König José I in Ungnade fiel (er hatte sich mit Jesuiten und dem Kleinadel angelegt und wollte deren Privilegien abschaffen) und 1777 entlassen wurde. Danach soll den meisten Quellen zufolge die Stadt erst einmal in Vergessenheit geraten sein. Erst etwa einhundert Jahre später wurde sie „wiederbelebt“ und war bis in die 1960er Jahre Stützpunkt für die Thunfischerei und die Sardinenfischer. Der Hafen ist immer noch bedeutsam für die Ausfuhr von Erzen. Anderen Quellen nach sollen bereits 1777 mehrere Tausend Menschen hier gelebt haben. Wahrscheinlicher ist, dass der Aufschwung erst mit dem Anschluss an eine Eisenbahnlinie und dem Bau von Fischfabriken kam.
Verwaltung
Vila Real de Santo António ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises. Der Kreis ist einer der wenigen portugiesischen Kreise, dessen Territorium nicht zusammenhängt, sondern sich aus einem westlichen Teil, der Gemeinde Vila Nova de Cacela und einem östlichen Teil, dem eigentlichen Stadtgebiet, zusammensetzt. An den östlichen Teil grenzt im Westen und Norden der Kreis Castro Marim, Spanien liegt im Osten, der Atlantik im Süden. An den westlichen Teil grenzt im Osten der Kreis Castro Marim, im Westen der Kreis Tavira und im Süden der Atlantische Ozean.
Die folgenden Gemeinden (freguesias) liegen im Kreis Vila Real de Santo António:
- Monte Gordo
- Vila Nova de Cacela
- Vila Real de Santo António
Öffentlicher Verkehr
Der Ort ist Endstation der Bahnlinie Lagos–Faro–Vila Real und wird mit Regionalzügen bedient. Parallel dazu verkehren Busse, die bis Sevilla weiterfahren.
Im lokalen Grenzverkehr mit Ayamonte (Spanien) verkehrt tagsüber eine Fähre – auch zum Autotransport, obwohl seit einiger Zeit auch eine neue Autobahnbrücke nördlich der Stadt zur Verfügung steht.
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