- Tavira
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Tavira Wappen Karte Basisdaten Region: Algarve Unterregion: Algarve Distrikt: Faro Concelho: Tavira Koordinaten: 37° 7′ N, 7° 39′ W37.116666666667-7.65Koordinaten: 37° 7′ N, 7° 39′ W Einwohner: 12.600 (Stand: 2001) Kreis Tavira Flagge Karte Einwohner: 24995 (Stand: 2001) Fläche: 607,17 km² Bevölkerungsdichte: 41,17 Einwohner pro km² Anzahl der Gemeinden: 9 Verwaltung Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Tavira
Praça da República
880-951 TaviraKreisrat: Jorge Manuel Nascimento Botelho (PS) Webpräsenz: www.cm-tavira.pt/ Tavira [tɐˈviɾɐ] ist eine Stadt in Portugal.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Siedlung geht auf Phönizier oder Karthager zurück. Später haben die Römer im nahegelegenen Balsa (bei Santa Luzia) gesiedelt. Zwei Kilometer entfernt, im Dorf Santa Luzia, fand man Überreste eines römischen Friedhofs. Von dort stammt auch die einzige vorchristliche, griechische Inschrift Portugals, die einen Hinweis auf eine griechische Kolonie im 4. Jahrhundert v. Chr. lieferte.
Tavira wurde, wie beinahe die gesamte iberische Halbinsel, ab 711 von Mauren erobert. Es wurde ab 756 Teil des Kalifats von Cordoba. Es entwickelte sich eine hoch entwickelte Kultur, wie die neuesten Ausgrabungen nahelegen.
Dom Paio Peres Correia und der Ritterorden von Santiago nahmen im Auftrag von König Sancho II. (Portugal) am 11. Juni 1242 die Stadt ein. Da - nach einer Legende - sieben Ritter während eines Waffenstillstands bei der Jagd von Mauren aus Tavira getötet worden waren, wurde die Stadt bei ihrer Einnahme fast vollständig zerstört und anstelle der Moschee die Kirche Santa Maria do Castelo gebaut. 1415 begannen die Portugiesen ihre Eroberung Ceutas von hier aus. Tavira bekam das Stadtrecht im Jahre 1520. Schon 1451 erhielten die Fischer das Privileg, ihren Fang überall verkaufen zu dürfen. Außerdem durften nur sie Korallen ernten und auf Walfang gehen.
Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Tavira durch die Einfuhr eines beträchtlichen Teils der aus den portugiesischen Kolonien eingeführten Waren zum wichtigsten Hafen der Algarve. Aus dieser Zeit stammt die Misericordiakirche, die besonders reich mit Azulejos ausgestattet ist. Im 17. Jahrhundert lebte Tavira zu einem guten Teil vom Handel mit Wein, Salz, Trockenfrüchten und Dörrfisch.
Doch 1645 wütete die Pest ein Jahr lang in der Stadt. 4 bis 5.000 Bewohner fielen ihr zum Opfer. Ab Mitte des Jahrhunderts begann zudem der Fluss zunehmend zu versanden. Die wirtschaftlich und politisch führende Stadt der Algarve verlor ihren Flusszugang nach und nach. Sie musste um 1700 ihren Vorrang zugunsten von Faro abtreten.
1755 verwüstete darüber hinaus das Erdbeben von Lissabon Tavira, das sich vom wirtschaftlichen Niedergang trotz staatlicher Unterstützung nicht wieder erholte. Der Marqués de Pombal (Sebastião José de Carvalho e Mello) und der Bischof von Faro leiteten den Wiederaufbau der Stadt. Die Misericordiakirche erhielt 1760 eine vergoldete Kanzel.
Die Verlagerung der Thunfischschwärme ließ Tavira ab 1920 weiter an Bedeutung verlieren. Die Überfischung der Sardinen vor der Küste ließ die Fischerei weiter schrumpfen. Heute ist Tavira eine Stadt, deren Wirtschaft stark vom Tourismus abhängt. Daher wurde der Stadtkern restauriert und zahlreiche Gebäude in Hotels umgewandelt.
Sehenswürdigkeiten
Die siebenbogige "Römerbrücke" (von 1655), nach dem Erdbeben zerstört, wurde 1870 wieder aufgebaut. Sie führt zur Praça da República. Dort liegt das Rathaus mit spätmittelalterlichen Arkaden. Auf dem Weg zur maurischen Festung liegt die Igreja da Misericórdia, die eine harmonisch gestaltete Renaissance-Fassade von André Pilarte besitzt. Die Reste der maurischen Festung gehören zum ältesten Teil der Stadt. Daneben befindet sich die erwähnte Igreja Santa Maria do Castelo, deren gotisches Portal, ein gotisches Fenster und die manuelinische Capela dos Passos original erhalten blieben. Im Altarraum befinden sich Grabplatten, die an Dom Paio Peres Correia und die sieben getöten christlichen Ritter erinnern. Auf der vorgelagerten Sanddüne herrscht sommers reger Badebetrieb.
Verwaltung
Tavira ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Alcoutim, Castro Marim, Vila Real de Santo António, Olhão, São Brás de Alportel, Loulé sowie der Atlantische Ozean.
Die folgenden Gemeinden (freguesias) liegen im Kreis Tavira:
- Cabanas de Tavira
- Cachopo
- Conceição
- Luz
- Santa Catarina da Fonte do Bispo
- Santa Luzia
- Santa Maria
- Santiago
- Santo Estêvão
Der Ort ist über die Bahnstrecke Linha do Algarve mit Lagos, Faro und Vila Real de Santo António verbunden.
Städtepartnerschaften
- Łańcut, (Polen)
Söhne und Töchter der Stadt
- Felipa de Souza (1555–1600), Opfer der Inquisation
Literatur
- Volker Gold und Henning Hammond-Norden Tavira Impressionen einer alten Stadt am Meer. Fotoband, 156 S., Texte in 4 Sprachen, Selbstverlag Volker.Gold@t-online.de, Landsberg, 1999. ISBN 3-00-003886-8
Weblinks
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Commons: Tavira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Foto-Galerie vom CP Bahnhof Tavira
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