- Virmond
-
(Von) Viermund ist der Name einer Adelsfamilie (auch Virmont, Virmond, Virmund, Virmundt, Viermündt, Viermünden, Virminne, Virmin oder Viermyn), die ursprünglich aus dem hessischen Ort Viermünden stammt und nach diesem benannt ist.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmalige urkundliche Erwähnung fand das Adelsgeschlecht 1260, im Jahre 1744 starb es in männlicher Linie aus. Ab 1341 befand sich der Stammsitz der Familie in Nordenbeck. Ab 1496 entwickelte sich eine westfälische Linie der Familie in Bladenhorst (bis 27. November 1624), ab 1502 eine niederrheinische Linie in Neersen (bis 19. November 1744). Die Herrschaft Nordenbeck und die hessischen Besitztümer gingen der Familie mit dem Aussterben der dortigen männlichen Linie 1563 vorübergehend und zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs endgültig verloren, auch wenn sich die niederrheinischen Viermunds bis zu ihrem Aussterben 1744 immer wieder um die Zurückerlangung dieser Ländereien bemühten.
Bekannte Familienmitglieder
- Adrian Wilhelm von Viermund zu Neersen (* 1613; † 1681), Diplomat und General, Freiherr von Neersen
- Alvera von Viermund zu Neersen (* 1617; † 1649), Klostergünderin, Priorin von Jülich
- Ambrosius (I.) von Viermund zu Neersen (* vor 1480; † 1539), Ritter aus Nordenbeck, Erbvogt von Neersen, Begründer des niederrheinischen Linie Virmond-Neersen
- Ambrosius (II.) von Viermund zu Neersen (* um 1550; † um 1600) Erbvogt von Neersen
- Ambrosius Adrian von Viermund zu Neersen (* um 1640; † 1689), Freiherr von Neersen
- Ambrosius Franz von Virmont zu Neersen (*1682 oder 1684; † 1744), Freiherr, ab 1706 Reichsgraf von Neersen, ab 1732 Reichskammerrichter in Wetzlar, ab 1734 auch Graf von Bretzenheim
- Anna von Viermund zu Nordenbeck (* 1538; † 1599), Gräfin von Waldeck, Freifrau von Winnenberg
- Damian Hugo von Virmont zu Neersen (* 1666; † 1722), Freiherr, kaiserlicher General und Diplomat, ab 1706 Reichsgraf
- Hermann von Viermund zu Nordenbeck (* 1501; † 1563), Herr von Nordenbeck, Amtmann zu Medebach, Drost zu Dringenberg
- Johann (I.) von Viermund zu Neersen (* um 1510; † 1572), Erbvogt von Neersen
- Johann (II.) von Viermund zu Neersen (* 1588; † 1632), General, Erbvogt von Neersen, ab 1621 Freiherr, ab 1629 auch Herr von Nordenbeck
- Kurt I. (auch Konrad) von Viermund zu Hallenberg, Burgherr zu Hallenberg, ab 1341 auch Herr von Nordenbeck
- Philipp I. von Viermund zu Nordenbeck (* um 1475; † 1528), Herr von Nordenbeck, ab 1496 auch Herr von Bladenhorst, Begründer der westfälischen Linie Viermund-Bladenhorst
Wappen
Wappenbreschreibung: In Silber ein schwarz-golden geschachter Schrägrechtsbalken; auf dem Helm zwischen einem silbernen, mit dem geschachten Schrägbalken gezeichneten Flug der Rumpf einer Mohrin mit weißer Kopfbinde; die Decken sind schwarz-silbern.[1]
Das Wappen finden wir in den älteren Wappenbücher ohne Rumpf einer Mohrin:
Auch auf dem Siegel des Ambrosius von Viermund findet sich kein Mohrenrumpf: S. Ambrosii d(e) V(irmi)nnen – Zweireihig geschachter Rechtbalken, Helm mit Adlerflug.[4]
Später finden wir das Wappen auch in Siebmachers Wappenbuch von 1605 und im Hessischen Wappenbuch von 1623, von Wilhelm Wessel – jetzt mit Mohrenrumpf.
Adelssitze der Familie Viermund
- Viermünden (Viermund), Sitz der Familie "in alter Zeit" (lange vor 1264)
- Hallenberg, vor 1264 bis 1368
- Nordenbeck, 1368 bis 1587
- Hermannsberg, bei Viermünden, 1524 bis 1564
- Medebach, um 1456 bis 1587
- Elkeringhausen, 1560 bis 1592
- Bladenhorst, 1496 bis 1624
- Oeding, um 1470 bis ca. 1610
- Mallem, im Gelderland, heutige Niederlande, 1519 bis ca. 1610
- Neersen, 1502 bis 1744
Literatur
- August Heldmann: Die Entwicklung des Wappens des Geschlechts von Viermünden. In Deutscher Herold 1880, Nr. 4
- August Heldmann: Die älteren Territorialverhältnisse des Kreises Frankenberg mit Einschluß der Herrschaft Itter. Frankenberg 1891.
- August Heldmann: Das Geschlecht Viermünden. In Westfälische Zeitschrift, Band 48/II, S. 57 ff.
- Hermann Friedrich Macco: Beiträge zur Genealogie rheinischer Adels- und Patrizierfamilien. Band 2, Aachen, 1887, S. 62 ff.
Einzelnachweise
- ↑ H. Nicolai, Waldeckische Wappen, Teil 1, Arolsen 1985, S. 239-240
- ↑ Cod. Sang. 1084, Fol. 80, von Fermen - St. Gallen, Stiftsbibliothek.
- ↑ BSB Cod. Icon. 390, Fol. 645.
- ↑ Theodor Ilgen, Die Westfälischen Siegel des Mittelalters, Band IV, Die Siegel von Adeligen, Bürgern und Bauern, 1894/1900, Tafel 226, Abb. 9.
Wikimedia Foundation.