Elkeringhausen

Elkeringhausen
Elkeringhausen
Koordinaten: 51° 12′ N, 8° 34′ O51.20392488.5738711550Koordinaten: 51° 12′ 14″ N, 8° 34′ 26″ O
Höhe: 550 m ü. NN
Einwohner: 446 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 59955
Vorwahl: 02981

Elkeringhausen ist ein Stadtteil der Stadt Winterberg im Hochsauerlandkreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage des Ortes

Elkeringhausen liegt etwa 3 Kilometer östlich der Kernstadt Winterberg in einem nahezu runden Tal auf einer Höhe von etwa 550 Metern, umgeben von hohen Bergen. Zu nennen sind die Alte Grimme (750,7 m) und der Rösberg (781 m), östlich vom Ortskern gelegen. Im Süden fließt an der Ehrenscheider Mühle die Orke vorbei durchs gleichnamige Orketal Richtung Medelon. Nach Norden führt ein steiler Weg nach Grönebach und Küstelberg. Eine ebenfalls steile Straße schlängelt sich westwärts zur Kernstadt hoch.

Geschichte

Erstmals erwähnt wird der Ort in einer Urkunde von 1345, als der Broseke von Viermünden dieses kölnische Lehen von Gerlach von Diedenshausen kaufte. In dem Ort hatten lange Zeit die Edelherren von Büren Grundbesitz. In dem Zusammenhang ist 1410 von einem Sunder zu Elkeringhausen die Rede ist. Um 1530 war der Ort zeitweise eine Wüstung und taucht im Steuerregister von 1536 nicht auf. Die Einwohner waren wie man aus späteren Besitzverzeichnissen erkennen kann nach Winterberg gezogen und hatten die Nutzung ihrer Feldflur beibehalten. In den nächsten Jahrzehnten wurde das Dorf wieder besiedelt.

1548 wurde „Elckerckhausen“ als Dorf bezeichnet, das gemeinsam mit Dreislar und Braunshausen dem Medebacher Amtmann Hermann von Viermünden dienen musste. Zu dieser Zeit gehörte es zum Amt Medebach.[1]

Elkeringhausen war lange Zeit Filiale der Pfarrei Grönebach ohne eigenes Gotteshaus. Erstmals wird für 1801 eine Kapelle erwähnt. 1863 wurde eine neue Kapelle erbaut und der Heiligen Maria Magdalena geweiht. 1909 wurde Elkeringhausen Filialkirche von Grönebach und 1960 selbständige Pfarrgemeinde.

1563 bestand Elkeringhausen aus 6 steuerpflichtigen Hausstellen. Daneben besaß die Pfarrei Grönebach im Dorf das sogenannte Lambertusgut. Diese sieben Güter kann man noch in einer Aufstellung der Mark Elkeringhausen aus dem Jahr 1715 erkennen. Die Besitzer waren teils Bürger von Winterberg, teils Einwohner von Elkeringhausen.

Das Lambertusgut konnte 1552 der Medebacher Amtmann kaufen. Hierauf baute er um 1560 sein Haus und nahm dort seinen Wohnsitz. Spätestens seit 1572 kam es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den beiden Parteien um Landnutzung in und um Elkeringhausen. 1592 ist von „Haus Elkeringhausen“ die Rede, auf dem der Amtmann Arnold von Viermünden verstarb. Als Lutheraner ließ er sich im waldeckischen Nieder-Ense beerdigen. Um 1642 stand das Haus leer. 1688 pachtete der Winterberger Bürgermeister Jacob Mörchen das adlige Haus und Gut Elkeringhausen, das zu dieser Zeit im Besitz der adligen Familie von Bourscheid zu Nordenbeck im Fürstentum Waldeck war. 1718 einigten sich die drei Winterberger Bürger Heinrich Mörchen, Heinrich Schmidt und Lorenz Deimel über die Nutzung des Hauses Elkeringhausen. Bürgermeister Lorenz Deimel ließ das für die Stadt nutzlose adlige Haus um 1734 abbrechen. Hierüber beschwerte sich der Verwalter von Haus Nordenbeck. beim Kurfürsten von Köln. Offenbar hatte das keine Folgen, jedenfalls blieb der Bürgermeister Deimel in ungestörtem Besitz des adligen Gutes. Dies belegt ein von ihm im Jahr 1735 begonnenes Zehntregister, welches für das gesamte 18. Jahrhundert Einträge über Pachteinnahmen enthält.

1802 fiel der Ort mit dem Herzogtum Westfalen an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. [2] Ab 1816 gehörte Elkeringhausen zu Preußen. Zuerst wurde es dem Kreis Medebach, danach dem Kreis Brilon zugeordnet. Hierin war es ab 1826 Teil der Bürgermeisterei Winterberg und ab 1837 Bestandteil des Amtes Niedersfeld.

1864 hatte der Ort 222 Einwohner.[3]

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erreichten die ersten amerikanischen Soldaten am 2. April 1945 den Ort und besetzten ihn. Während dieses Krieges starben 25 Einwohner als Soldaten der Wehrmacht.[4]

1961 hatte Elkeringhausen bei einer Fläche von 5,8 km² 202 Einwohner. Davon waren 191 katholisch und 8 evangelisch. Von den Erwerbspersonen waren 32,5% in Land- und Forstwirtschaft, 24,6% im produzierenden Gewerbe und der Rest in sonstigen Berufssparten beschäftigt.[5]

Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Elkeringhausen im Rahmen der kommunalen Neugliederung ein Ortsteil der Stadt Winterberg.[6]

Einrichtungen

Elkeringhausen ist ein staatlich anerkannter heilklimatischer Kurort. Hier befindet sich auch die Bildungsstätte St. Bonifatius.

Literatur

  • Alfred Bruns:Hallenberger Quellen und Archivverzeichnisse, Münster 1991.
  • Pfarrgemeinde St. Lambertus, Grönebach (Herausgeber): St. Lambertus Grönebach. Dekanat Hochsauerland-Ost, Erzbistum Paderborn, Stadt Winterberg, Grönebach 1994.
  • Wilhelm Rave (Herausgeber):Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Band 45: Kreis Brilon, bearbeitet von Paul Michels, Münster 1952, S. 238f.
  • Joachim Schmidt: Geschicke und Geschichte um das adelige Haus Elkeringhausen durch drei Jahrhunderte“, in: „De Fitterkiste“. Geschichtliches aus Winterberg und seinen Dörfern, Band 9, Winterberg 1997, S. 75-88.

Einzelnachweise

  1. Alfred Bruns: Hallenberger Quellen und Archivverzeichnisse, Münster 1991, S. 67.
  2. Manfred Schöne: Das Herzogtum Westfalen unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1802-1816, Olpe 1966, S.172.
  3. Statistische Rundschau für den Landkreis Brilon, Düsseldorf 1967, S. 16.
  4. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945, Bigge 1955, S. 106-108, 232.
  5. Statistische Rundschau für den Landkreis Brilon, Düsseldorf 1967, S. 62-65.
  6. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Winterberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Orke — Gewässerkennzahl DE: 4284 Lage Nordrhein Westfalen und Hessen; Hochsauerlandkreis und Landkreis Waldeck Frankenberg; Deutschland Flusssystem …   Deutsch Wikipedia

  • Alte Grimme — Blick aus südwestlicher Richtung Höhe 750,7 m  …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Baudenkmäler in Winterberg — Die Liste der Baudenkmäler in Winterberg enthält die denkmalgeschützten Bauwerke auf dem Gebiet der Stadt Winterberg im Hochsauerlandkreis in Nordrhein Westfalen (Stand: Oktober 2011). Diese Baudenkmäler sind in Teil A der Denkmalliste der S …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Fließgewässer im Flusssystem Eder — Zu den Zuflüssen der Eder gehören flussabwärts betrachtet mit orographischer Zuordnung (l = linksseitig, r = rechtsseitig), Gewässerlänge und Mündungsort mit Flusskilometer des Vorfluters: in den Oberlauf der Eder münden: in Nordrhein… …   Deutsch Wikipedia

  • Grönebach — Stadt Winterberg Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Brilon — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Gemeinden Westfalens A-G — Diese Liste enthält alle Gemeinden Westfalens mit ihren Gebietsveränderungen ab 1858. Die Gemeinden des lippischen Landesteils werden erst ab ihrer Zugehörigkeit zum Land Nordrhein Westfalen mit ihren Gebietsänderungen aufgeführt. Die Zahlen in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Gemeinden Westfalens O-Z — Diese Liste enthält alle Gemeinden Westfalens mit ihren Gebietsveränderungen ab 1858. Die Gemeinden des lippischen Landesteils werden erst ab ihrer Zugehörigkeit zum Land Nordrhein Westfalen mit ihren Gebietsänderungen aufgeführt. Die Zahlen in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Naturschutzgebiete in Aachen — Inhaltsverzeichnis 1 Regierungsbezirk Arnsberg 1.1 Bochum 1.2 Dortmund 1.3 Ennepe Ruhr Kreis 1.4 Hagen 1.5 Hamm …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”