- Virtopsy
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Die Virtopsy ist ein rechtsmedizinisches Verfahren zur Rekonstruktion und Dokumentation von Verletzungen am menschlichen Körper mittels vermessungstechnischen und medizinischen Verfahren. Es gehört der Forensik an. Das Verfahren wurde 2007 an der Universität Bern entwickelt und wurde vorerst an Toten angewendet. Spezialisierte Verfahren ermöglichen auch die Untersuchung am lebenden Körper.
Verfahren
Es werden folgende vermessungstechnische Verfahren zur optischen Modellierung der Körperhülle eingesetzt:
- Digitale photogrammetrische Aufnahmen werden erstellt und später auf ein Körper-Modell angewendet
- Der Körper wird mit einem Laserscanner detailliert erfasst und aus den Daten wird ein dreidimensionales Modell erstellt
- Mittels den Aufnahmen und 3D-Daten wird ein virtuelles Abbild des Körpers erzeugt
Als medizinische Verfahren zur Untersuchung des Körperinnern wird ein CT (Multiline-CT) und optional ein MR durchgeführt.
Anwendungsgebiete
Die Virtopsy kann auf jegliche Gebiete in der Gerichtsmedizin angewendet werden, wo räumliche Fragestellungen auftreten. Sie wird u.a. bei Biss- oder Würgeverletzungen, nach Unfällen mit Fremdeinwirkung (z.B. durch ein Kraftfahrzeug) oder zur Rekonstruktion der Flugbahn einer Kugel eingesetzt (Ballistik). Oft wird ein bereits gescanntes Referenzobjekt mit den entstandenen Verletzungen verglichen.
Weblinks
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