Virtuelle Lehre

Virtuelle Lehre

Inhaltsverzeichnis

Merkmale der virtuellen Lehre

Der Begriff virtuelle Lehre, auch virtuelle Ausbildung genannt, bezieht sich auf Online-Lehre über das Internet. Der Begriff wird hauptsächlich im Hochschulstudium gebraucht, wo sogenannte virtuelle Universitäten gegründet wurden.

Virtuelle Kurse – auch Online-Kurse genannt– sind Kurse, die über das Internet gelehrt werden. „Virtuell“ bedeutet hier, dass die Kurse nicht von Angesicht zu Angesicht in einem herkömmlichen Vorlesungssaal, sondern durch alternative Methoden unterrichtet werden.

Ein virtuelles Programm oder ein virtueller Studiengang ist ein Studienprogramm in dem alle Kurse oder zumindest ein bedeutender Teil der Kurse virtuell sind. Ein Beispiel für einen Online-Studiengang ist der "International Master of Business Informatics (MBI)" der Virtual Global University (VGU).

Unterrichtsmethoden der virtuellen Lehre

Viele virtuelle Kurse basieren hauptsächlich auf Texten in HTML-, PowerPoint- oder PDF-Dokumenten. Auch Multimediatechnologien haben letzten Endes ihren Weg in die Anwendung gefunden, sodass es heute ein weites Spektrum von verfügbaren Unterrichtsmethoden gibt. Beispiele dafür sind die folgenden:

  • Hypertext-Kurse: Strukturiertes Kursmaterial wird hier wie in der herkömmlichen Fernausbildung genutzt. Die Materialien werden jedoch elektronisch zur Verfügung gestellt und können mit Hilfe eines Browsers angezeigt werden. Hyperlinks verbinden Texte, Multimediaabschnitte und Übungen und fügen sie zu einem sinnvollen Ganzen zusammen.
  • Audio-basierte Kurse sind ähnlich, doch anstelle der bewegten Bilder wird nur der Ton des Dozenten übertragen. Häufig werden die Seiten jedoch mit Textbeschreibungen erweitert.
  • Animierte Kurse: Durch die Bereicherung von Text-orientierten oder Audio-orientierten Kursen mit Animationen kann deren Inhalt und Erscheinungsbild interessanter gestaltet werden. Animationen werden mit Hilfe von Flash oder ähnlichen Technologien erstellt.
  • Web-unterstützte Textbuchkurse basieren auf bestimmten Textbüchern. Die Studenten lesen und reflektieren die einzelnen Kapitel selbstständig. Auf der Website werden Kapitelweise Wiederholungsfragen, Diskussionsthemen, Übungen, Fallstudien und ähnliches veröffentlicht und mit dem Dozenten diskutiert. Diskussionstreffen der Kursteilnehmer können beispielsweise in einem Chatroom stattfinden.

Kommunikation und Interaktion

Studenten, die virtuelle Kurse besuchen, eignen sich ihr Wissen zuerst selbstständig an (z. B. durch das Ansehen eines Videos oder das Lesen des Kapitels im Textbuch). Die anschließende Diskussion der Problematik, das Lösen von Aufgaben, Fallstudien und Wiederholungsfragen usw. hilft den Studenten, das gelernte besser zu verstehen. Für die Kommunikation werden häufig elektronische Medien wie Diskussionsforen, Chatrooms, Voice Mail, E-Mail usw. verwendet.

Hausarbeiten werden für gewöhnlich elektronisch eingereicht, zum Beispiel als E-Mailanhang. Wenn die Studenten Hilfe benötigen stehen ihnen wie in einer richtigen Universität Dozenten, Tutoren, Mitstudenten oder ein Helpdesk zur Verfügung. Der Unterschied zu einer herkömmlichen Universität besteht jedoch darin, dass die gesamte Kommunikation mit Hilfe von elektronischen Medien stattfindet.

Plattformen

Die meisten virtuellen Lehrprogramme nutzen eine E-Learning-Plattform (Learning Management System (LSM)), um die Studenten und Kurse zu verwalten und die Lerninhalte zur Verfügung zu stellen. Beispiele solcher Systeme sind Web Based Training (WBT) oder Moodle.

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

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