WOLFFKRAN

WOLFFKRAN

Wolffkran (eigene Schreibweise WOLFFKRAN) ist ein Turmdrehkran-Hersteller und -Vermieter aus Deutschland. Das Unternehmen blickt auf über 150 Jahre Geschichte zurück. Die Firmenzentrale sitzt seit 2005 in Zug (Schweiz), produziert werden die Baukrane in Heilbronn und in Luckau. Über die Grenzen von Deutschland und der Schweiz hinaus ist Wolffkran in Zentral-Europa, in Osteuropa, dem mittleren Osten, Nordamerika und Australien tätig. Wolffkran beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2007 mehr als 70 Millionen Euro Umsatz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1854 gründete der Zinngießer Friedrich August Wolff in Heilbronn eine Eisengießerei. Nach seinem Tod 1858 wurde das Werk zwischen seinen beiden Söhnen aufgeteilt: Der ältere Karl Friedrich Wolff führte die Zinngießerei und die Fabrikation chemischer und pharmazeutischer Apparate fort; Julius Wolff übernahm die Eisengießerei und mechanische Werkstätte. Die Firma Jul. Wolff & Co. widmete sich dem allgemeinen Maschinenbau. Es entstanden große, individuell gefertigte Teile sowie kleine Werkstücke in Massen. Das Produktionsprogramm umfasste Dampfmaschinen, Straßen- und Gartenwalzen, Turbinenräder, Kalander zur Papierfabrikation, Werkzeuge, Kanalisationsteile und Gehwegrinnen, aber auch Schiffspoller, Brückengeländer, Laternenmasten und Ketten aller Art.

1913 stellte Wolff auf der Leipziger Messe den ersten schnell montierbaren und fahrbaren Turmdrehkran mit Wippausleger der Welt vor. Die Firma erhielt von der Messe für „ihre technische Glanzleistung zum Ruhme des Vaterlands“ eine Goldmedaille.

1938 bildete der Kranbau den mittlerweile wichtigsten Geschäftszweig des Unternehmens. Der Name Wolffkran wurde eingeführt. Dank ihrer universellen Bauart fanden die Hebezeuge aus Heilbronn neben dem Hoch- und Tiefbau auf Lagerplätzen von Bau- und Stahlunternehmen, Sägewerken, Steinbrüchen sowie als Verladekrane in Häfen und auf Werften Verwendung.

1954 schloss Wolffkran eine Partnerschaft mit MAN, die sich im November 1953 mit 51 Prozent an der Julius Wolff & Co. GmbH beteiligte.

1963 entwickelte Wolffkran die Schlagbolzenverbindung. Anstatt die Turmelemente miteinander zu verschrauben oder zu vernieten, steckt man sie bei diesem Verfahren ineinander, schiebt Schlagbolzen in die vorgesehenen Ausbohrungen und sichert diese mit Splinten oder Federsteckern. Diese sichere Bolzenverbindung lässt sich einfach demontieren.

1973 führte Wolffkran das Baukastensystem ein, dessen Komponenten jeweils den für den Einsatzzweck optimalen Kran ergeben. Der Turm wird in der benötigten Höhe aus einzelnen Turmelementen zusammengesetzt und auch die Auslegerlänge lässt sich durch weitere Komponenten verändern.

1977 erhöhte MAN seine Anteile auf 100 %, aus der Julius Wolff & Co. GmbH wurde MAN Wolffkran.

1989 setzte Wolffkran als erster Turmdrehkranhersteller für alle Antriebe die FU-Technik (Frequenzumrichter-geregelte Hubwerksantrieb) ein.

1995 folgte der erste Wippkran mit elektronischem Innenleben. Als neueste Variante der B-Serie wurde der WOLFF 100 B präsentiert, der im einfachen Seilstrang eine maximale Tragkraft von 3 Tonnen aufweist.

2005 wurden Hans-Peter Koller und Peter Schiefer die neuen Eigentümer von Wolffkran. Der Firmensitz der Wolffkran AG wurde nach Zug in die Schweiz verlegt.

2008 wurde die Wolffkran Werk Brandenburg GmbH in Luckau als zweite Produktionsstätte neben dem Heilbronner Werk eröffnet.

Produktpalette

  • Laufkatzkrane
  • Wippkrane
  • Systemkomponenten

Literatur

  • Wolffkran. Zwischen Himmel und Erde. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02724-4

Weblinks


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