- Wackes
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Wackes (hochalemannisch: Waggis) ist eine in der Westschweiz sowie in Baden und der Pfalz früher noch geläufigere und meist abwertend verwendete umgangssprachliche Bezeichnung für die Bewohner des Elsass (französische Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin); im Saarland, das keine direkte Angrenzung an das Elsass hat, ist der Ausdruck auch für Deutschlothringer, vor allem Bitscherländer, gebräuchlich.[1]
1913 kam es auch im Zusammenhang mit der abwertenden Bedeutung des Wortes zur Zabern-Affäre.
Heutzutage wird die Bezeichnung Wackes längst nicht mehr als Anspielung auf die angebliche Rückständigkeit der Elsässer und Lothringer gebraucht, vielmehr nur noch augenzwinkernd, eher leicht bewundernd in Bezug auf ihre nach wie vor "unpreußische" Beschaulichkeit. Davon abgesehen sind die Zeiten der Erbfeindschaft längst durch wirklich gelebte freundschaftliche Beziehungen abgelöst worden.
Auffallend ist der im elsässischen Sprachraum über das Bitscher Land nördlich bis in den saarländischen Bliesgau hineinreichende, häufig vorkommende Familienname Wack.
Aus dem ursprünglichen Begriff bildete sich die Basler Fasnachtsfigur Waggis.
Einzelnachweise
- ↑ Erstmals belegt wurde das Wort gemäß dem Baseldeutsch-Wörterbuch von Rudolf Suter (Basel, 1984) im Jahre 1870. Etymologische Beziehungen mit Vogesen und der pfälzischen Entsprechung Wasgau sind, wegen der oft vorkommenden Flurbezeichnungen Wacken / Auf dem Wacken (Wacken = Feldstein, Findling, kleiner Fels) denkbar, damit entspräche der Ausdruck Wackes, eben oft auch Wackeskopp, der in der Bevölkerung am weitesten verbreiteten Definition eines Stein-(Beton-)kopfs, Dickkopfs, Sturkopfs. Teilweise wird auch eine Verballhornung des französischen "sauvages" (Wilde) angenommen, siehe Matti Münch, Verdun: Mythos und Alltag einer Schlacht, S. 206.
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