- Wad ban Naqa
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Lage von Wad ban Naqa in Sudan
Wad ban Naqa (auch Wad ban Naga) ist der Name einer Ruinenstätte im heutigen Sudan. Der Ort liegt etwa 80 km stromaufwärts von Meroe, an der östlichen Seite des Nils, nahe der Straße etwa 40 Kilometer südwestlich Shendi und ist nicht zu verwechseln mit der Ruinenstätte Naqa.
Der Ort ist bisher wenig erforscht, und Ruinen eines Isistempels, die noch im 19. Jahrhundert zu sehen waren, sind mittlerweile zerstört. Er wurde wohl von Natakamani erbaut. Ein Barkenuntersatz[1], der sich an diesem Ort fand und 1844 von Richard Lepsius nach Berlin geschickt wurde, half Francis Llewellyn Griffith, die meroitische Schrift (jedoch nicht die Sprache) zu entziffern. Meroitische Schrift und ägyptische Hieroglyphen tauchen hier zusammen auf. Wad ban Naqa ist vor allem als Standort eines Palastes aus der Zeit 15–0 v. Chr. bekannt, um den herum sich weitere Gebäude befanden. Der schlecht erhaltene Palast aus Lehmziegeln wurde 1959 bis 1960 ausgegraben. Er ist ca. 61 m im Quadrat groß. Der Plan zeigt vor allem eine Anzahl von langen Räumen und Korridoren, die wohl als Magazine benutzt wurden. Die eigentlichen Wohnräume befanden sich wohl im Obergeschoss. Eine Inschrift, die sich hier fand, deutet an, dass Amanishakheto diesen Palast erbaute. Die Grabpyramide von Königin Amanishakheto, die sich hier befand, wurde 1832 durch den Schatzgräber Giuseppe Ferlini vollständig abgetragen.
Südlich des Palastes steht ein rundes Gebäude unbekannter Funktion, dessen Mauern noch bis zu 5 m hoch anstehen.
Literatur
- Steffen Wenig: Die meroitische Königin Amanitore. Barkenuntersatz aus Wad Ban Naqa (Sudan), um 20 u. Z., Nr. 7261. In: Neue Museumskunde. 20, Nr. 2, 1977, ISSN 0028-3282, S. 62.
- László Török: The temple of Apedemak in Naqua. In: The image of the ordered world in ancient Nubian art. The construction of the Kushite mind, 800 BC–300 AD. Brill, Leiden u. a. 2002, ISBN 90-04-12306-7, S. 226f.
Einzelnachweise
Weblinks
17.11666666666733.716666666667Koordinaten: 17° 7′ 0″ N, 33° 43′ 0″ O
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