- Wahrheitskommission
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Wahrheitskommissionen wurden um die 1990er Jahre in einigen Staaten infolge bewaffneter Konflikte oder nach dem Ende menschenrechtsverletzender Regime einberufen. Ihr Mandat war die Ermittlung in politischen Strafangelegenheiten. Darunter befinden sich vor allem südamerikanische und afrikanische Staaten.
Die Wahrheits- und Versöhnungskommission, die 1996 bis 1998 in Südafrika tätig war, gilt als Vorbild für die meisten späteren Wahrheitskommissionen.
Weitere Beispiele für Wahrheitskommissionen sind:
- Rettig-Kommission (Chile, 1991)
- Valech-Kommission (Chile, 2001–2005)
- Wahrheitskommission für El Salvador (1992–1993)
- Comisión para el Esclarecimiento Histórico (Guatemala, 1994–1999)
- Kommission für Wahrheit und Versöhnung (Bundesrepublik Jugoslawien, 2002–2003)
- Wahrheitskommission Liberia (ab 2005)
- Wahrheitskommission Marokko (ab 2004)
- Wahrheits- und Freundschaftskommission (Osttimor, 2007–2008)
- Kommission für Wahrheit und Versöhnung (Peru, 2001–2003)
- Sierra Leone Truth and Reconciliation Commission (2002–2004)
- Kommission für gelernte Lektionen und Versöhnung (Sri Lanka, LLRC)
- Kommission für Wahrheit und Versöhnung (Südkorea) (ab 2005)
- Wahrheits- und Versöhnungskommission (Elfenbeinküste) (ab 2011)
Literatur
- Priscilla B. Hayner, Unspeakable truths : facing the challenge of truth commissions, 2002 (ISBN 0-415-92477-4)
- Wolfgang S. Heinz, Lehren für den "Tag danach". Welche Funktionen erfüllen Wahrheitskommissionen?, in: Internationale Politik, Band 60.2005, S. 44-50
- Christoph Marx (Hrsg.), Bilder nach dem Sturm. Wahrheitskommissionen und historische Identitätsstiftung zwischen Staat und Zivilgesellschaft, 2007 (ISBN 978-3-8258-0767-2)
Kategorien:- Politisches Instrument
- Strafrechtsgeschichte
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