Waihi

Waihi
Waihi
Waihi (Neuseeland)
Waihi
Koordinaten 37° 23′ S, 175° 50′ O-37.383055555556175.83305555556Koordinaten: 37° 23′ S, 175° 50′ O
Einwohner 4.524 (2001)
Region Waikato
Distrikt Hauraki
Eine Nachbildung des berühmten Förderturms »Waihi Poppet Head« wurde am nördlichen Ausgang der Stadt aufgestellt
Blick von Nord nach Süd über die Hauptstraße von Waihi
Blick in die mehr als 100 Meter tiefe »Martha Mine«

Waihi ist eine Stadt auf der Nordinsel von Neuseeland am Eingang zur Coromandel-Halbinsel, in der Nähe des westlichen Endes der Region Bay of Plenty.

Der Name Waihi setzt sich aus den Maori-Begriffen Wai [Wasser] und Hi [anheben] zusammen.

Inhaltsverzeichnis

Lage des Ortes

Waihi befindet sich am Südende des Coromandel Range genannten Bergrückens, der die gesamte Coromandel-Halbinsel mittig von Nord nach Süd durchquert. Südwestlich der Stadt beginnt der Gebirgszug der Kaimai Ranges, der sich weiter bis Rotorua erstreckt. Der Straßenzugang aus östlicher und südlicher Richtung erfolgt durch die windige Karangahake Schlucht über den State Highway 2 (SH 2). Der zehn Kilometer östlich der Stadt gelegene Urlauberort Waihi Beach wird oft als westlichster Punkt an der Bay of Plenty bezeichnet.

Das Klima von Waihi ist ungewöhnlich nass und feucht und bietet damit gute Bedingungen für Landwirtschaft und Obstanbau.

Der Ort Waihi gehört zum Hauraki-Distrikt. Die Stadt hat rund 4600 Einwohner.

Verkehrsanbindung

Der Ort ist über den State Highway 2 direkt aus Richtung Auckland (Nordosten) sowie Tauranga und Whakatane an der Bay of Plenty erreichbar. Über den in Waihi beginnenden SH 25, der die Coromandel-Halbinsel umrundet, ist der Ort auch Ausgangs- und Zielort zahlreicher Routen zu den Ausflugsgebieten in dieser Region, wie beispielsweise der Cathedral Cove auf der Coromandel-Halbinsel. Waihi war von 1905 bis 1979 über die East Coast Main Trunk Railway auch an das neuseeländische Eisenbahnnetz angeschlossen. Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in Tauranga.

Entwicklung des Ortes

Goldrausch und Bergbau

Die gesamte Coromandel Region war einmal eine der größten Goldbergbaugebiete der Erde. Zahlreiche Goldfunde sorgten in den 1870er Jahren dafür, dass ein starker Bevölkerungszuwachs erfolgte. Auch das Stadtgebiet von Waihi wuchs um ein großes Minengelände herum rasch an, nachdem hier auf dem Pukewa Hill (später Martha Hill) im Jahre 1878 durch die Schürfer John McCombie und Robert Lee das erste Gold gefunden wurde. Aber die Gesteinsproben, die sie zur Prüfung gegeben hatten, wurden nicht als besonders lohnend angesehen, so dass sie das Gebiet wieder verließen.

Ihr Gebiet wurde 1879 von William Nicholl übernommen. Er steckte ein Areal von vier Acre (1,62 ha) ab und nannte diesen Gebietsanspruch „Martha“ nach einem seiner Familienangehörigen. Später wurden noch ein paar weitere kleine Flächen einbezogen und bildeten die Grundlage der Martha Company. Ab 1882 war die erste Brecheranlage in Betrieb. Die Martha Mine wurde eine der bedeutendsten Gold- und Silberminen der Welt.

Waihi war in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts ein Zentrum der Gewerkschaftsunruhen in Neuseeland. Der Waihi Bergarbeiter Streik im Jahre 1912 mit gewalttätigen Ausschreitungen sorgt noch heute in der Stadt für ungute Erinnerungen.

Bis zum Jahre 1952, als die gewaltige Martha Mine geschlossen wurde, waren insgesamt rund 174.160 Kilogramm Gold und 1.193.180 Kilogramm Silber aus über 11.932.000 Tonnen Erz herausgeholt worden. Der Bergbau endete hier, nicht weil in Martha kein Gold mehr zu finden gewesen wäre, sondern wegen des in den 1950ern festgelegten fixen Goldpreises, des Mangels an Bergarbeitern und ständig steigender Förder- und Produktionskosten sowie einer völlig veralteten Ausrüstung.

Mit dem Ende des Bergbaus brach für Waihi die wirtschaftliche Grundlage zusammen, eine starke Abwanderungswelle führte zu einer deutlichen Reduzierung der Einwohnerzahl.

Das Nach-Bergbauzeitalter

In den 1970er Jahren erlebte Waihi einen großen Zuspruch von Menschen der Hippie- und Alternativenszene, die sich hier nieder ließen. Damit erlebte auch die Bauindustrie einen Aufschwung, wodurch sich wiederum Waihis Wirtschaft wiederbeleben konnte. Die großen Nambassa Rock- und Alternativmusik-Festivals zwischen 1976 und 1981 fanden rund um Waihi und Waikino statt und verzeichneten einen Zuspruch von mehreren Zehntausend Liebhabern der Musik- und "Livestile"-Welle aus Neuseeland und Übersee. Zeltstädte wurden für die Unterbringung der Gäste am nördlichen Ende von Waihi auf zahlreichen Farmen entlang der Landlyst Road am Golden Valley errichtet, die Einwohnerzahl von Waihi wuchs damit während der Zeit der Nambassa-Festivals um 10.000 bis 75.000 Menschen an. Mit den Festivals kam auch dringend benötigtes Kapital in die Stadt, die Besucher wurden daher vom Bürgermeister des Ortes, Owen Morgan, gern begrüßt, da dadurch auch vielen Bewohnern eine Beschäftigung bei den Veranstaltungen möglich wurde.

In den späten 1980er Jahren wurde erneut mit dem Abbaubetrieb an der Martha Mine begonnen, ein neuer oberirdischer Aufschluss nahe der alten Grube und neue unterirdische Bereiche wurden nun bergmännisch erschlossen. Die neue Lizenz zum Bergbau wurde an umfangreiche Umweltschutzauflagen gebunden.

Bis zur Deregulierung der Elektronikindustrie in Neuseeland in den 1980er Jahren hatte Waihi ein Fernsehgerätemontagewerk von Philips.

Aktuelle Entwicklung

Seit sich der Tourismus in Neuseeland zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt hat, partizipierte auch Waihi zunehmend vom Anwachsen der Urlauberzahlen in der Region der Coromandel Halbinsel und der Nähe zur Bay of Plenty. Auch im Ort selber wurden die Bemühungen verstärkt, Touristen für den Ort zu interessieren. Die Martha-Mine kann zum Beispiel durch Besucher besichtigt werden. Der ehemalige Bahnhof der ehemaligen East Coast Main Trunk Line von Waihi wurde in den 1980er Jahren von der Goldfields Steam Train Society, einer Vereinigung von Eisenbahnenthusiasten, als Ausgangspunkt einer Museumsbahn, der heutigen Goldfield Railway Inc., zwischen Waihi und Waikino wieder belebt.

Der Bergbaubetrieb ist heute der größte Arbeitgeber der Region. Eine neue unterirdische Grube wurde, und wird weiter abseits der Stadt erschlossen, während der Betrieb in der 'alten' Martha Mine fortgesetzt wird. Mit neuen Abbautechnologien sowie den steigenden Weltmarktpreisen für Gold und Silber hat der Edelmetallabbau nun wieder eine mittelfristig sichere Perspektive.

In den letzten Jahren musste die Stadt bereits mehrfach unter den Auswirkungen der Bergbauaktivitäten leiden. Zahlreiche Grundstücke mussten aufgegeben werden, weil unterirdische Stolleneinstürze zu Verwerfungen und Einbrüchen an der Oberfläche führten.

Weitere Informationen


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