Martha Mine

Martha Mine
Blick in den Tagebau der Martha Mine.

Die Martha Mine ist Neuseelands größte Gold- und Silber-Mine und befindet sich bei der Stadt Waihi, am südlichen Ende der Coromandel-Halbinsel auf der Nordinsel Neuseelands.

Die Martha Mine repräsentiert in sehr deutlicher Weise die wechselvolle Geschichte des Goldabbaus in Neuseeland. Aus dieser Mine werden heute rund 80 % der neuseeländischen Fördermenge an Gold und Silber geliefert. Rund 240 Mitarbeiter sind direkt mit dem Gesteinsabbau und der Extraktion der wertvollen Bestandteile vom tauben Gestein beschäftigt, weitere rund 750 Menschen werden indirekt durch die Mine mit Arbeit versorgt.

Inhaltsverzeichnis

Die alte Martha Mine

Im Jahre 1852 wurden in Neuseeland die ersten Goldfunde gemacht: Charles Ring findet am Kapanga Creek Gold, der erste neuseeländische Goldrausch zog hunderte Goldgräber auf die Coromandel-Halbinsel. 1878 entdecken John McCombie und Robert Lee auch am Martha Hill Gold. Der im Gestein eingeschlossene Goldanteil schien ihnen aber zu gering, um abbauwürdig zu sein. Im darauffolgenden Jahr übernahm William Nicholl ein vier Acre (1,62 ha) großes Gelände und benannte es nach einem Familienangehörigen. Der Untertageabbau des Gesteins begann. Die Gewinnung des Goldes aus dem Gestein vereinfachte sich 1882 mit der Inbetriebnahme der ersten Steinzerkleinerungsanlage

Im Jahre 1890 übernahm die Waihi Gold Mining Company of London die Mine. Vier Jahre später wird das Cyanid-Verfahren zur Goldextraktion eingeführt. Eine eigene Ausbildungseinrichtung, die Waihi School of Mines wurde 1897 eröffnet; sie wird 1947 wieder geschlossen. 1904 wurde das sogenannte Cornish Pumphouse errichtet. 1912 streikten die Minenarbeiter von Mai bis November.

1913 errichtete die Gesellschaft am Waikato River bei Horahora das erste Wasserkraftwerk, um die Minen mit Strom zu versorgen.

Die alte Mine wurde 1952 geschlossen. Insgesamt wurden in rund 70 Jahren etwa 174.160 Kilogramm Gold und 1.193.180 Kilogramm Silber aus über 11.932.000 Tonnen Erz mit Untertageabbau herausgeholt. Der tiefste Stollen war dabei 600 Meter tief, 1,6 Kilometer lang und 30 Meter breit. Nach der Einstellung des Abbaus wurden die Gänge durch das nachdrückende Grundwasser überflutet, als es wieder auf den normalen Pegel anstieg.

Die Einstellung des Minenbetriebes war Ergebnis des zu dieser Zeit festgeschriebenen Weltmarktpreises für Gold, den damit unwirtschaftlichen Abbauverhältnissen und des völlig veralteten Maschinenparkes sowie eines Mangels an Arbeitskräften in Folge des 2. Weltkrieges.

Die neue Martha Mine

Mit dem Anstieg des Goldpreises in den 1970er Jahren wuchs auch wieder das Interesse am Goldabbau in der Martha Mine, da hier noch weitere Vorkommen bekannt waren.

Im Jahre 1976 bekam die Gesellschaft Waihi Mining and Development eine Erkundungslizenz am Martha Hill. Diese Erkundungen wurden in den kommenden Jahren intensiviert. 1985 wurde eine Bergbaulizenz erteilt, im folgenden Jahr auch die erforderlichen Wasserrechte.

1987 nahm die neu gegründete Waihi Gold Mining Company den Betrieb auf. Zunächst wurden den Lizenzbestimmungen entsprechend die Anlagen und Flächen für die Wasserhaltung sowie die Lagerung des abgetragenen Materials erschlossen. Am 15. Mai des Folgejahres wurde das erste Gold produziert, am 15. Juni wurde die Mine offiziell eröffnet, dieses Mal jedoch als Tagebau.

Erweiterungsvorhaben für den Minenbetrieb wurden 1995 der Öffentlichkeit vorgestellt, nach diesen sollte außerhalb des Ortes Waihi ein weiterer Tagebau erschlossen werden.

Das Umweltgericht traf 1998 eine Entscheidung über den Weiterbetrieb der Mine. Bis 2007 konnte danach ein weiterer Abbau erfolgen. In einer darauf folgenden 10-jährigen Schließungsperiode kann weiterer Abbau erfolgen, gleichzeitig soll ein kontinuierlicher Rückbau der Anlagen erfolgen. Für die Zeit nach 2017 bestehen bereits Planungen zur Weiternutzung der beanspruchten Flächen.

Im Gesamtjahr 2000 wurden rund 104.000 Unzen Gold und 804.000 Unzen Silber aus rund einer Million Tonnen Gestein gewonnen.

Bis 2007 sollte der Tagebau der Martha Mine eine maximale Ausbreitung von 860 Metern Länge, 600 Metern Breite und 250 Metern Tiefe erreichen.

Der Betrieb der Martha Mine wird seit 2007 schrittweise heruntergefahren. Da bei der Lizenzierung sehr hohe Anforderungen an den Umweltschutz, die Wasserhaltung und die Rekultivierung der genutzten Flächen gestellt wurden, wird mit der Einrichtung eines gemeinnützigen Martha Trust diese Aufgabe langfristig auch über das Bestehen der Mine weiter geführt. Das Unternehmen wurde verpflichtet, den Trust mit den entsprechenden finanziellen Mitteln auszustatten.

Neben den Abbauaktivitäten kann das Bergwerk auch von Besuchern besichtigt werden. 1999 wurde dazu das Martha Mine-Bildungszentrum eröffnet. Rund 12.000 Besucher werden jährlich durch die Anlagen geführt.

Quellen

  • Informationsbroschüren des Martha Mine Education Centre und des Waihi Information Center (ohne ISBN)

Weblinks

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