- Walter Devereux, 1. Earl of Essex
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Walter Devereux, 1. Earl of Essex (* 1541; † 22. September 1576 in Dublin) war ein englischer Adliger und Träger des Hosenbandordens. Neben dem Titel 1. Earl of Essex trug er auch die Adelstitel 2. Viscount Hereford und 10. Baron Ferrers of Chartley.
Leben
Er wurde als ältester Sohn von Sir Richard Devereux und Dorothy Hastings geboren. Seine Großeltern mütterlicherseits waren George Hastings, 1. Earl of Huntingdon und Anne Stafford, Countess von Huntingdon. Sein Vater war der Sohn des 9. Baron Ferrers of Chartley und der Nichte Henry Bourchiers, dem früheren 2. Earl of Essex (→ 5. Verleihung des Earl of Essex). Aus seiner 1561 geschlossenen Ehe mit Lettice Knollys gingen die Töchter Penelope (* 1562) und Dorothy (* 1564) hervor, sowie die Söhne Robert (* 1565) und Walter (* 1570).
Politische Karriere
Zwischen 1573 und 1576 war Walter Devereux mit einem privaten Unternehmen beschäftigt, das als Geschäftsinvestition ausgelegt, jedoch auf die Kolonisierung und Besiedlung Nordirlands abzielte. Dabei stieß er auf den erbitterten Widerstand des O'Neill-Clans unter dem Clanführer Turlough O'Neill, sowie dessen angeworbene Söldner des schottischen McDonnell-Clans unter Sorley Boy McDonnell. Nachdem der Widerstand der O'Neills geschwächt war, wandte Devereux sich 1575 gegen die Schotten. Diese hielten die zwischen der nordirischen und schottischen Küste gelegenen Insel Rathlin Island besetzt. Die Anhänger Sorley Boy McDonnels sahen die Insel als sicheren Zufluchtsort für ihre Familien und hatten Frauen und Kinder dorthin geschickt, um sie dem Zugriff der Engländer zu entziehen.
Der Graf von Essex wollte ein Exempel statuieren. Zu diesem Zweck hatte er den Söldnerführer John Norreys angeworben, der die militärischen Operationen zu befehligen hatte. Devereux warb auch Francis Drake an, der für den Transport der Truppen nach Rathlin Island verantwortlich war. John Norreys brachte mit dessen Hilfe 300 Fuß- und 80 Kavallerie-Soldaten sowie Belagerungsgerät nach Rathlin Island. Die Operation verlief reibungslos. Die Vorbereitungen begannen am 1. Mai 1575. Die Landung auf Rathlin Island folgte am 22. Juli und die schottischen Verteidiger ergaben sich nach kurzer Zeit. Es folgte ein unwürdiges und grausames Gemetzel, bei dem mit Ausnahme der Söhne einiger schottischer Adliger, die als Geiseln festgehalten wurden, mehr als 600 Menschen grausam getötet wurden. Die meisten von ihnen waren Frauen und Kinder. Das Massaker selbst wurde damals keineswegs kritisiert, im Gegenteil. Elisabeth I. gratulierte dem Grafen von Essex und es darf als sicher gelten, dass das Unternehmen als „abschreckendes Beispiel“ für potentielle Rebellen gedacht war.
Walter Devereux starb an der Ruhr.
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