Walter Robert Fuchs

Walter Robert Fuchs

Walter Robert Fuchs (* 18. März 1937 in Princeton; † 21. Juli 1976 in München[1]) war ein deutscher Sachbuchautor und in der Erwachsenenbildung beim Fernsehen.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Fuchs wurde in Princeton, geboren, wo sein Vater als Bankbeamter Einstein und andere prominente deutsche Emigranten bediente. Er ging in Memmingen zur Schule (Abitur 1956), machte eine Ausbildung als Elektriker und Feinmechaniker und studierte dann Elektrotechnik an der Technischen Hochschule München sowie Physik, Mathematik und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mit einer Dissertation über "Logische Probleme der klassischen und quantentheoretischen Mechanik" wurde er 1961 cum laude promoviert. Statt sich wie geplant über die Logik von Hegel zu habilitieren wechselte er lieber in den Wissenschaftsjournalismus. 1962 wurde er Wirtschaftsredakteur beim Fernseh-Studienprogramm des Bayerischen Rundfunks. Seit 1965 leitete er die Redaktion für Angewandte Naturwissenschaft und Technik und baute das „Telekolleg“ auf. Fuchs lebte in München. Er starb mit nur 39 Jahren an Krebs.[2]

Walter Robert Fuchs ist durch zahlreiche, auch international weit verbreitete Sachbücher bekannt[3], vor allem zu mathematisch-naturwissenschaftlichen Themen. Knaurs Buch der modernen Mathematik wurde in vierzehn Sprachen übersetzt und erlebte hohe Auflagen zu einer Zeit, als in den 1960er Jahren die Neue Mathematik propagiert wurde, die Begriffe der Mengenlehre schon in Grundschulen behandeln wollte.

Fuchs war ausgebildeter Zeichner und liefert viele der Vorlagen für die Illustrationen seiner Sachbücher selbst. In seiner Münchner Zeit spielte er Klarinette und Saxophon in verschiedenen Jazzbands. 1972 erschien seine Satire Der Hundeplanet, die das Leben von Hunden mit Menschen aus der Sicht von Hunden zum Thema hat.

Schriften

  • Logische Untersuchungen zu Problemen der klassischen und quantentheoretischen Mechanik (Dissertation) 1961
  • Knaurs Buch der modernen Mathematik. Droemer/Knaur, 1966, 1972 (auch ins Englische übersetzt: Mathematics for the modern mind, MacMillan 1967)
  • Knaurs Buch der modernen Physik. Droemer/Knaur 1965.
  • Knaurs Buch der Denkmaschinen – Informationstheorie und Kybernetik. Knaur 1968.
  • Knaurs Buch der Elektronik.
  • Eltern entdecken die neue Mathematik: Mengen und Zahlen. 1970.
  • Knaurs Buch vom Neuen Lernen. 1969.
  • Eltern entdecken die neue Logik.
  • Und Mohammed ist ihr Prophet – die Araber und ihre Welt. 1975.
  • Denkspiele vom Reißbrett – eine Einführung in die moderne Philosophie. Knaur 1972 (über analytische Philosophie).
  • Bevor die Erde sich bewegte – eine Weltgeschichte der Physik. DVA 1975.
  • Formel und Fantasie - eine Weltgeschichte der Mathematik. DVA 1977 (das Buch blieb unvollendet und behandelt im Wesentlichen nur das Altertum), rororo 1979.
  • Leben unter fernen Sonnen? Droemer/Knaur 1973.
  • Der Hundeplanet – eine Canedusische Denkgeschichte. Droemer/Knauer 1973.
  • als Herausgeber Lyrik unserer Jahrhundertmitte, Kösel Verlag 1965 (mit Interpretationen von Fuchs).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kosch, Lang, Feilchenfeldt Deutsches Literaturlexikon. Das 20. Jahrhundert<, K. G. Saur 2001
  2. Nachruf, Der Spiegel, 1976
  3. Schon 1970 hatten seine Bücher eine Gesamtauflage von 750.000. Brücke zum Laien. Der Spiegel, Heft 19, 1970.

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