Robert Lach

Robert Lach

Robert Lach (* 29. Januar 1874 in Wien; † 11. September 1958 in Salzburg) war ein österreichischer Musikwissenschaftler, Dichter und Komponist.

Nach einem abgebrochenen Jurastudium trat Lach 1894 in den österreichischen Staatsdienst. Daneben studierte er von 1893 bis 1899 Komposition am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien bei Robert Fuchs, außerdem ab 1896 Musikwissenschaft bei Richard Wallaschek, Heinrich Löwy-Rietsch, Max Dietz und Guido Adler. 1902 erwarb er an der Karl-Ferdinands-Universität Prag den Grad eines Doktors der Philosophie.

Von 1912 bis 1920 leitete er die Musikaliensammlung der Wiener Staatsbibliothek und setzte hier den von Josip Mantuani begonnenen gedruckten Katalog der Musikhandschriften der Österreichischen Staatsbibliothek fort.

Nach seiner Habilitation für Musikwissenschaft an der Universität Wien 1915 wurde er dort 1920 außerordentlicher und 1927 als Nachfolger von Guido Adler ordentlicher Professor für vergleichende Musikwissenschaft. Außerdem war er von 1924 bis 1945 Professor für Musikgeschichte an der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst.

Lach gilt als führender Vertreter der vergleichenden Musikwissenschaft. Er veröffentlichte auch Schriften zur Musikgeschichte, Musikethnologie und -psychologie und trat als Lyriker und Komponist spätromantischer Werke hervor.

Im Jahr 1968 wurde in Wien Floridsdorf (21. Bezirk) die Robert-Lach-Gasse nach ihm benannt.

Schriften

  • Studien zur Entwicklungsgeschichte der ornamentalen Melopöie, 1913
  • Sebastian Sailers "Schöpfung" in der Musik, 1916
  • Vorläufiger Bericht über die in Auftrag der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften erfolgte Aufnahme der Gesänge russischer Kriegsgefangener im August und September 1916, 1917
  • Wolfgang Amadeus Mozart als Theoretiker, 1918
  • Zur Geschichte des Gesellschaftstanzes des 18. Jahrhunderts, 1920
  • Zur Geschichte des musikalischen Zunftwesens", 1923
  • Die vergleichende Musikwissenschaft, ihre Methoden und Probleme, 1924
  • Das Konstruktionsprinzip der Wiederholung in Musik, Sprache und Literatur, 1925
  • Vergleichende Kunst- und Musikwissenschaft, 1925
  • Die Bruckner-Akten des Wiener Universitätsarchivs, 1925
  • Gesänge russischer Kriegsgefangener I-III, 1926-52
  • Geschichte der Staatsakademie für Musik und darstellende Musik in Wien, 1927
  • Das Ethos in der Musik Schuberts, 1928

Literatur

  • Art. Lach, Robert, in: Kürschners Deutscher Musiker-Kalender 1954. Walter de Gruyter & Co, Berlin 1954, Sp. 689-695. [mit ausführlichem Werkverzeichnis]

Weblinks


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