- Wanderungssaldo
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Der Begriff Wanderungsbilanz oder Wanderungssaldo ist eine der Messgrößen der Demografie und bezeichnet die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung in einem festgelegten Zeitraum und einem bestimmten Gebiet von außen bzw. nach außen.
Der Bezugssraum ist dabei variabel und kann beispielsweise Gemeinden, Bundesländer oder Staaten umfassen.
Aus der Kombination der Geburtenbilanz und der Wanderungsbilanz, die z. B. im Rahmen einer Volkszählung erhoben wird, kann eine Aussage zur Bevölkerungsentwicklung getroffen werden.
Beide Bilanzen können sich im Laufe der Zeit verändern. Auch regionale Unterschiede sind möglich. In Mitteleuropa ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Sterberate auf Grund der verbesserten medizinischen Versorgung stark gesunken, die mittlere Lebenserwartung beträchtlichch gestiegen. Kinderreiche Familien sind selten geworden. Diese Entwicklung verlief in allen Industriestaaten in ähnlicher Weise.
Variationen untereinander und Kombinationen miteinander sind dabei grundsätzlich möglich, je nachdem welcher Raum untersucht wird. Ein Unterpunkt ist das sog. Binnenwanderungssaldo, das die Migrationsbewegungen innerhalb des betrachteten Raumes bezeichnet.
Beispiel Deutschland
- Auf Ebene der Bundesrepublik Deutschland liegt das Wanderungssaldo derzeit bei ca. 80.000 Menschen (2004). Das heißt, dass im Jahre 2004 diese Anzahl an Menschen unter dem Strich mehr hinzugezogen ist, als Menschen im selben Zeitraum abgewandert sind. Genaue Zahlen können der folgenden Grafik entnommen werden.
- Bedingt durch die Wiedervereinigung und die daraus folgenden Entwicklungen haben die neuen Bundesländer fast durchweg ein negatives Wanderungssaldo zugunsten einiger Regionen der alten Bundesländer. Doch auch allgemein wirtschaftlich schwache Gebiete haben mit diesen Problemen zu kämpfen (Binnenwanderungen).
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