- Einwohnerentwicklung von Erfurt
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Erfurt tabellarisch und graphisch wieder.
Am 31. Dezember 2008 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Erfurt nach Fortschreibung des Thüringer Landesamtes für Statistik 203.333 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]
Inhaltsverzeichnis
Einwohnerentwicklung
Erfurt erlebte bereits frühzeitig ein städtisches Wachstum, so hatte bereits die 1066 ummauerte Stadtfläche eine erhebliche Größe. In den folgenden Jahrhunderten wuchs die Stadt weiter, sodass sie bereits im 14. Jahrhundert knapp 20.000 Einwohner zählte. Damit war Erfurt zur damaligen Zeit eine der größten Städte Mitteleuropas. Allerdings ebbte das Stadtwachstum in der Zeit um 1500 ab und die Stadt erlebte einen Niedergang. Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), die Bevölkerungszahl sank von 19.000 auf 13.000 Personen. 1682 und 1683 erlebte Erfurt die schlimmsten Pestjahre seiner Geschichte, allein 1683 erlag über die Hälfte der Bevölkerung der tödlichen Krankheit. Insgesamt starben 8.792 Menschen an der Pest und 647 Personen an anderen Krankheiten.
Dadurch bedingt wuchs die Einwohnerzahl über 500 Jahre bis etwa 1820 nicht über die Werte des 14. Jahrhunderts hinaus. Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1802 erst 17.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 schon 85.000. Bereits 1906 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Erfurt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
Im Zweiten Weltkrieg verloren durch die alliierten Luftangriffe ungefähr 1.600 Menschen ihr Leben. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört, aber im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten hielt sich das Ausmaß der Zerstörung mit ungefähr 17 Prozent der Wohnungen in Grenzen. So sank die Einwohnerzahl nur leicht von 167.500 im Jahre 1940 auf 164.998 im Dezember 1945. Nach Beendigung des Krieges stieg die Bevölkerung der Stadt durch den Zustrom zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten und der Eingemeindung mehrerer Orte bis August 1950 auf 188.650 Personen.
1972 lebten in der Stadt erstmals mehr als 200.000 Menschen. Ende der 1970er Jahre entstanden am Stadtrand die großen Wohngebiete Johannesplatz, Nordhäuser Straße, Rieth und Roter Berg mit zusammen über 17.000 Wohnungen. Die Bevölkerungszahl erreichte 1988 mit 220.016 ihren historischen Höchststand. Seit der Wende in der DDR verlor die Stadt bis 2006 aufgrund von Abwanderung, Suburbanisierung und Geburtenrückgang trotz zahlreicher Eingemeindungen rund 20.000 Menschen. Ende 2007 stand die Stadt mit 202.929 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 37., innerhalb Thüringens an erster Stelle.
Innerhalb der Stadt gibt es jedoch große demografische Unterschiede. So gibt es junge, wachsende Stadtteile mit Geburtenüberschuss vor allem in den Gründerzeitquartieren um die Altstadt (beispielsweise die studentische Andreasvorstadt sowie Krämpfervorstadt und Johannesvorstadt im Osten) und in der Altstadt selbst. In diesen Stadtteilen stieg die Bevölkerungszahl zwischen 2000 und 2006 um 15 Prozent an. Des Weiteren gibt es einige demografisch stabile Stadtteile, die zwar keinen Geburtenüberschuss aufweisen, aber durch ausgleichenden Zuzug dennoch nicht schrumpfen. Dazu gehört vor allem der bürgerliche Süden von Erfurt (Löbervorstadt, Melchendorf) sowie die Arbeiterquartiere Ilversgehofen im Norden und Daberstedt im Osten. Langfristig werden aber auch diese Stadtteile überaltern. Als Gruppe der schnell schrumpfenden Stadtteile können die Plattenbaugebiete an der Peripherie im Norden und Südosten Erfurts gelten. Oftmals liegt die Sterbeziffer hier doppelt so hoch wie die Geburtenziffer, was gemeinsam mit Abwanderung und Überalterung zum raschen Rückgang der Einwohnerzahlen führt. Bei den innerstädtischen Wanderungen ist ein Trend vom Stadtrand ins Zentrum sichtbar.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1811 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1944), der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (1945 bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1840 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1840 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1493 bis 1870
(jeweiliger Gebietsstand)
Jahr Einwohner 1493 18.680 1511 16.000 1569 18.000 1620 19.000 1624 13.884 1632 13.000 1661 15.429 1664 11.231 1682 16.332 1684 7.000 1710 14.338 1740 17.196 Jahr/Datum Einwohner 1750 15.808 1758 13.602 1777 14.064 1782 14.621 1792 16.896 1798 17.634 1802 16.938 1811 18.154 1. Dezember 1817 ¹ 14.846 1. Dezember 1818 ¹ 16.491 1. Dezember 1819 ¹ 20.772 1. Dezember 1825 ¹ 23.680 Datum Einwohner 1. Dezember 1831 ¹ 27.536 3. Dezember 1840 ¹ 28.082 3. Dezember 1843 ¹ 29.256 3. Dezember 1846 ¹ 31.277 3. Dezember 1849 ¹ 32.224 3. Dezember 1855 ¹ 33.625 3. Dezember 1858 ¹ 35.412 3. Dezember 1861 ¹ 37.012 3. Dezember 1864 ¹ 40.143 3. Dezember 1867 ¹ 41.760 ¹ Volkszählungsergebnis
Von 1871 bis 1944
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 1. Dezember 1871 ¹ 43.616 1. Dezember 1875 ¹ 47.942 1. Dezember 1880 ¹ 53.254 1. Dezember 1885 ¹ 58.386 1. Dezember 1890 ¹ 72.360 2. Dezember 1895 ¹ 78.174 1. Dezember 1900 ¹ 85.202 31. Dezember 1901 86.650 31. Dezember 1902 88.300 31. Dezember 1903 89.720 31. Dezember 1904 94.720 1. Dezember 1905 ¹ 98.849 31. Dezember 1906 101.582 31. Dezember 1907 104.105 31. Dezember 1908 106.628 31. Dezember 1909 109.151 Datum Einwohner 1. Dezember 1910 ¹ 111.463 31. Dezember 1911 125.502 31. Dezember 1912 127.942 31. Dezember 1913 129.038 1. Dezember 1916 ¹ 129.410 5. Dezember 1917 ¹ 125.358 8. Oktober 1919 ¹ 129.646 31. Dezember 1919 131.497 31. Dezember 1920 133.889 31. Dezember 1921 135.346 31. Dezember 1922 135.716 31. Dezember 1923 134.493 31. Dezember 1924 136.841 16. Juni 1925 ¹ 135.579 31. Dezember 1925 136.555 31. Dezember 1926 137.518 Datum Einwohner 31. Dezember 1927 139.403 31. Dezember 1928 140.133 31. Dezember 1929 140.309 31. Dezember 1930 141.799 31. Dezember 1931 141.735 31. Dezember 1932 142.603 16. Juni 1933 ¹ 144.879 31. Dezember 1933 146.270 31. Dezember 1934 147.083 31. Dezember 1935 148.045 31. Dezember 1936 149.301 31. Dezember 1937 152.651 31. Dezember 1938 160.600 17. Mai 1939 ¹ 165.615 31. Dezember 1940 167.500 ¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadt Erfurt
Von 1945 bis 1989
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 1. Dezember 1945 ¹ 164.998 29. Oktober 1946 ¹ 174.633 31. Dezember 1949 179.807 31. August 1950 ¹ 188.650 31. Dezember 1950 189.988 31. Dezember 1951 190.487 31. Dezember 1952 191.293 31. Dezember 1953 188.174 31. Dezember 1954 189.567 31. Dezember 1955 188.112 31. Dezember 1956 185.715 31. Dezember 1957 184.819 31. Dezember 1958 184.588 31. Dezember 1959 186.066 31. Dezember 1960 186.448 Datum Einwohner 31. Dezember 1961 186.369 31. Dezember 1962 188.452 31. Dezember 1963 189.817 31. Dezember 1964 ¹ 189.860 31. Dezember 1965 191.654 31. Dezember 1966 191.887 31. Dezember 1967 193.285 31. Dezember 1968 193.930 31. Dezember 1969 194.547 31. Dezember 1970 ¹ 196.528 31. Dezember 1971 198.265 31. Dezember 1972 200.837 31. Dezember 1973 201.826 31. Dezember 1974 202.979 31. Dezember 1975 203.974 Datum Einwohner 31. Dezember 1976 205.483 31. Dezember 1977 206.963 31. Dezember 1978 208.800 31. Dezember 1979 210.135 31. Dezember 1980 211.575 31. Dezember 1981 ¹ 212.012 31. Dezember 1982 213.100 31. Dezember 1983 214.231 31. Dezember 1984 214.955 31. Dezember 1985 216.046 31. Dezember 1986 217.134 31. Dezember 1987 218.701 31. Dezember 1988 220.016 31. Dezember 1989 217.035 ¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik
Ab 1990
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 31. Dezember 1990 208.989 31. Dezember 1991 204.912 31. Dezember 1992 203.134 31. Dezember 1993 200.799 31. Dezember 1994 213.472 31. Dezember 1995 211.108 31. Dezember 1996 208.179 31. Dezember 1997 205.361 31. Dezember 1998 202.931 31. Dezember 1999 201.267 Datum Einwohner 31. Dezember 2000 200.564 31. Dezember 2001 200.126 31. Dezember 2002 199.967 31. Dezember 2003 201.645 31. Dezember 2004 202.450 31. Dezember 2005 202.844 31. Dezember 2006 202.658 31. Dezember 2007 202.929 31. Dezember 2008 203.333 31. Dezember 2009 203.830 Datum Einwohner 31. Dezember 2010 204.994 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Einwohnerentwicklung in den Quartieren (2000–2009)
Die Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Quartieren verlief in den letzten Jahren höchst unterschiedlich. Die Stadt Erfurt erhebt Einwohnerzahlen bis hinunter auf die Ebene der Blockgruppen (eine Blockgruppe hat jeweils etwa 1000 Einwohner). Die Blockgruppen lassen sich wiederum zu Vierteln zusammenfassen und miteinander vergleichen. Die folgende Tabelle enthält 60 Stadtviertel und 35 eingemeindete Dörfer, also insgesamt 95 Quartiere.
Viertel (Stadtteil)
(nicht offiziell)Blockgruppen[2]
(offiziell)Struktur Einwohner (2000) Einwohner (2009) Veränderung (%) Andreasviertel (AL) 111 Altstadt 1.336 1.521 +13.85 Stadtmitte (AL) 112 + 113 + 114 Altstadt 3.026 4.665 +54.16 Huttenplatz/Johannesviertel (AL) 121 + 122 + 123 Altstadt 3.328 3.848 +15.63 Krämpferviertel (AL) 124 + 125 + 133 Altstadt 2.950 3.286 +11.39 Bahnhofsviertel (AL) 132 + 135 Altstadt 1.382 1.896 +37.19 Kartäuserviertel (AL) 131 + 134 Altstadt 1.706 1.990 +16.65 Unteres Dichterviertel (LV) 211 + 212 + 213 Altbau 3.542 3.623 +2.29 Oberes Dichterviertel (LV) 214 + 215 Eigenheime (alt) 1.941 1.750 -9.84 Musikviertel (LV) 221 + 222 + 223 Altbau 4.418 4.834 +9.42 Am Stadion (LV) 224 Gemischt 1.168 1.259 +7.79 Steigerwald (LV) 231 + 232 Wald 57 39 - Gärten/Brühlerflur (BV) 311 + 312 Gärten 160 155 - Peterbornsiedlung (BV) 313 Eigenheime (alt) 978 943 -3.58 Siedlung Langer Graben (BV) 314 Eigenheime (alt) 1.186 1.149 -3.12 Cyriaksiedlung (BV) 315 Eigenheime (alt/neu) 588 647 +10.03 Brühler Herrenberg (BV) 316 Eigenheime (alt/neu) 1.294 1.255 -3.01 Königsviertel (BV) 321 Altbau 1.159 1.289 +11.22 Brühl (BV) 322 Altstadt 1.783 2.354 +32.02 Cyriaksburg (BV) 323 Altbau/Villen 1.257 1.474 +17.26 Dalbergsweg (BV) 324 Altstadt 1.328 1.690 +27.26 Steigerstraße (BV) 325 Altbau/Villen 1.146 1.261 +10.03 Augsburger Straße/Heinrich-Hübschmann-Ring (AV) 411 Eigenheime (neu) 8 340 - Hungerbachsiedlung, Universität (AV) 412 Gemischt 1.056 1.567 +48.39 Auenviertel (AV) 421 + 422 + 424 Altbau 3.531 4.188 +18.61 Mühlenviertel (AV) 423 + 425 Altbau 2.481 2.965 +19.51 Blumenviertel (AV) 431 + 432 Altbau 2.411 2.774 +15.06 Borntalviertel (AV) 433 + 434 + 435 Altneubau 3.642 3.563 -2.17 Eigentliche Johannesvorstadt (JV) 711 + 712 + 713 + 714 Altbau 3.689 4.602 +24.75 Östliche Johannesvorstadt (JV) 715 Altbau 1.138 1.119 -1.67 Johannesflur (JV) 721 + 722 + 723 Gärten, Industriegebiet 242 219 - Hanseviertel (KV) 811 + 812 + 813 + 814 Altbau 4.410 4.792 +8.66 Innere Krämpfervorstadt (KV) 821 + 823 + 824 Altbau 2.913 3.943 +35.36 Äußere Krämpfervorstadt (KV) 822 + 825 Altbau 1.695 2.231 +31.62 Alter Ringelberg (KV) 831 Eigenheime (alt) 862 732 -15.08 Güterbahnhof/Kalkreiße (KV) 832 Industriegebiet 82 113 - Neuer Ringelberg (KV) 833 + 834 + 835 Eigenheime (neu) 2.163 3.056 +41.29 Clara-Zetkin-Straße (DA) 1111 + 1112 + 1113 + 1114 Altbau 4.446 4.501 +1.24 Am Schwemmbach (DA) 1115 + 1116 + 1117 Altneubau 3.476 3.317 -4.57 Reichsbahnsiedlung (DA) 1121 + 1122 + 1123 Altneubau 3.356 3.196 -4.77 Rabenhügel (DA) 1124 + 1125 Altneubau 2.246 2.082 -7.30 Schmidtstedter Flur (DA) 1131 Industriegebiet 313 409 - Melchendorf-West (ME) 1311 + 1312 Altneubau 2.322 2.373 +2.20 Steigerwald (ME) 1313 Wald 3 2 - Melchendorf-Dorf (ME) 1321 Dorf 1.672 1.402 -16.15 Drosselberg (ME) 1322 + 1323 + 1324 + 1325 Plattenbau 5.450 5.008 -8.11 Buchenberg (ME) 1331 + 1332 Plattenbau 1.402 1.464 +4.42 Grubenstraße/Steinhügel (IL) 2411 + 2412 + 2413 + 2414 Altbau 1.025 1.482 +44.59 Tiergarten (IL) 2421 + 2424 + 2425 Altneubau/Eigenheime (alt) 3.890 3.675 -5.53 Neu-Ilversgehofen (IL) 2422 + 2423 + 2427 Altbau 2.666 2.676 +0.38 Alt-Ilversgehofen (IL) 2426 Altbau/Dorf 1.018 1.348 +32.42 Ilversgehofen-Süd (IL) 2428 Altbau 1.315 1.558 +18.48 Berliner Platz (BP) Plattenbau 6.395 5.848 -8.55 Herrenberg (HE) Plattenbau 10.652 7.993 -24.96 Hohenwinden (HW) Eigenheime (alt), Industriegebiet 2.048 1.939 -5.32 Johannesplatz (JP) Plattenbau 5.424 5.261 -3.01 Moskauer Platz (MP) Plattenbau 9.553 7.678 -19.63 Rieth (RI) Plattenbau 6.526 5.782 -11.40 Roter Berg (RB) Plattenbau 8.619 5.532 -35.82 Wiesenhügel (WI) Plattenbau 6.621 5.243 -20.81 Alach Dorf 977 999 +2.25 Azmannsdorf Dorf 359 356 -0.84 Bindersleben Dorf 1.180 1.334 +13.05 Bischleben-Stedten Dorf 1.600 1.690 +5.63 Büßleben Dorf 1.213 1.320 +8.82 Dittelstedt Dorf 646 731 +13.16 Egstedt Dorf 517 502 -2.90 Ermstedt Dorf 384 449 +16.93 Frienstedt Dorf 1.396 1.337 -4.23 Gispersleben Dorf 3.931 4.136 +5.21 Gottstedt Dorf 225 224 -0.44 Hochheim Dorf 2.694 2.687 -0.26 Hochstedt Dorf 307 295 -3.91 Kerspleben Dorf 1.493 1.706 +14.27 Erfurt-Kühnhausen Dorf 1.186 1.165 -1.77 Linderbach Dorf 801 784 -2.12 Erfurt-Marbach Dorf 2.925 3.738 +27.79 Erfurt-Mittelhausen Dorf 1.122 1.095 -2.41 Möbisburg-Rhoda Dorf 1.062 1.084 +2.07 Molsdorf Dorf 577 564 -2.25 Niedernissa Dorf 1.477 1.575 +6.64 Rohda (Haarberg) Dorf 291 304 +4.47 Salomonsborn Dorf 1.031 1.114 +8.05 Schaderode Dorf 319 299 -6.27 Schmira Dorf 749 933 +24.57 Schwerborn Dorf 667 604 -9.45 Stotternheim Dorf 3.621 3.406 -5.94 Sulzer Siedlung Eigenheime (alt/neu) 774 1.062 +37.21 Tiefthal Dorf 1.199 1.093 -8.84 Töttelstädt Dorf 661 622 -5.90 Töttleben Dorf 340 324 -4.71 Urbich Dorf 1.070 1.127 +5.33 Vieselbach Dorf 2.123 2.175 +2.45 Wallichen Dorf 168 162 -3.57 Waltersleben Dorf 441 430 -2.49 Windischholzhausen Dorf 1.328 1.641 +23.57 Insgesamt lassen sich verschiedene Entwicklungen beobachten. Alle Quartiere im Stadtzentrum (Altstadtquartiere, Brühl, Dalbergsweg) konnten in den letzten Jahren zweistellige Bevölkerungsgewinne erzielen. Diese entstanden vor allem auf Grund von Zuzug in neu errichtete oder sanierte Wohnhäuser im Stadtzentrum. Auch die Altbauquartiere (1870–1940) konnten wachsen. Grund ist hier ebenfalls der Zuzug in sanierte Wohnhäuser, aber auch die hohe Geburtenrate, da in den Altbauvierteln überdurchschnittlich viele junge Menschen leben. Die Eigenheimsiedlungen zeigten hingegen ein gemischtes Bild. Wachstum wurde hier nur in Gegenden erzielt, in denen noch neue Häuser dazukommen, etwa auf dem Neuen Ringelberg. Siedlungen, deren Bau bereits seit längerem abgeschlossen ist, schrumpfen eher, da sich hier eine ungünstige demografische Situation aus einem hohen Altersquerschnitt und die daraus resultierenden hohen Sterbe- und niedrigen Geburtenzahlen addieren. Ähnliches gilt auch für die Altneubauviertel. Auch hier zeigt sich ein hohes Durchschnittsalter und eine geringe Geburtenzahl. Bei den Plattenbaugebieten kommt zum hohen Altersdurchschnitt und der niedrigen Geburtenzahl auch noch eine hohe Abwanderungsquote hinzu, sodass diese Gebiete in den letzten Jahren rapide, teils um ein Drittel innerhalb von nur sieben Jahren, schrumpften. Einige der dörflichen Ortsteile konnten in den vergangenen Jahren durch Zuzug in neu errichtete Eigenheime wachsen. Wo keine entsprechenden Siedlungen entstanden, blieb die Bevölkerung relativ konstant oder schrumpfte leicht.
Bevölkerungsprognose
Prognose der Bertelsmann-Stiftung
In ihrer 2009 veröffentlichten Publikation „Wer, wo, wie viele? - Bevölkerung in Deutschland 2025“, in der die Bertelsmann Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl für alle Kommunen ab 5.000 Einwohner in Deutschland liefert, wird für Erfurt ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2006 und 2025 um 2,4 Prozent (4.812 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2006–2025 – Prognose für Erfurt (Hauptwohnsitze):[3]
Datum Einwohner 31. Dezember 2006 202.658 31. Dezember 2010 202.892 31. Dezember 2015 202.020 31. Dezember 2020 200.472 31. Dezember 2025 197.846 Quelle: Bertelsmann Stiftung
Prognose des Statistischen Landesamtes
Der leichte Anstieg der Bevölkerungszahl zwischen 2003 und 2005 ist auf die Einführung der Zweitwohnsitzsteuer in Erfurt zurückzuführen. Das Thüringer Landesamt für Statistik erwartet nicht, dass sich dieser Trend fortsetzt. So soll die Bevölkerung der Stadt laut den Ergebnissen der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung zwischen 2006, dem Basisjahr der Prognose, und 2020 um 3,5 Prozent sinken (6.992 Personen).
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2006-2020 - Prognose für Erfurt (Hauptwohnsitze):[4]
Datum Einwohner 31. Dezember 2006 202.658 31. Dezember 2010 200.385 31. Dezember 2015 198.026 31. Dezember 2020 195.666 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Bevölkerungsstruktur
Die größten Gruppen der melderechtlich in Erfurt registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2007 aus Vietnam (921), Russland (617), Ukraine (604), Türkei (415), Italien (219), Ungarn (217), Aserbaidschan (187), Polen (182), Serbien (174), Irak (145), China (116) und Kasachstan (115).[5]
Bevölkerung Stand 31. Dezember 2008 Einwohner mit Hauptwohnsitz 203.333 davon männlich 98.381 weiblich 104.952 Deutsche 196.625 davon männlich 94.609 weiblich 102.016 Ausländer 6.708 davon männlich 3.772 weiblich 2.936 Ausländeranteil in Prozent 3,3 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Gesamtbevölkerung und die einzelner Altersgruppen von 1998 bis 2007. Alle Daten stammen vom 31. Dezember eines jeweiligen Jahres (Hauptwohnsitze).
Jahr Gesamtbevölkerung Alter: 0 bis 15 Alter: 16 bis 64 Alter: ab 65 1998 202.931 27.624 145.379 29.928 1999 201.267 26.338 144.057 30.872 2000 200.564 25.265 143.434 31.865 2001 200.126 24.310 142.792 33.024 2002 199.967 23.306 142.642 34.019 2003 201.645 22.423 143.957 35.265 2004 202.450 21.741 143.758 36.951 2005 202.844 21.243 142.897 38.704 2006 202.658 21.349 141.015 40.294 2007 202.929 21.920 139.990 41.019 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Geburten- und Wanderungssaldo
Jahr Geboren/Gestorben Geburtensaldo Zuzüge/Fortzüge Wanderungssaldo 1995 1202/2235 −1033 5311/6642 −1331 1996 1301/2103 −802 5534/7660 −2126 1997 1426/2077 −651 6281/8428 −2167 1998 1455/1952 −497 6186/8121 −1935 1999 1553/2025 −472 6529/7721 −1192 2000 1707/2050 −343 7105/7465 −360 2001 1695/1943 −248 7309/7499 –190 2002 1617/2037 −420 7518/7259 +259 2003 1705/2079 −374 9270/7220 +2050 2004 1763/1988 −225 8689/7666 +1023 2005 1722/1993 –271 8372/7708 +664 2006 1718/1997 –279 8128/8037 +91 2007 1912/2039 –127 8493/8096 +397 2008 1892/2076 –184 8894/8304 +590 2009 1827/2174 –347 9160/8320 +840 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Nach der Wende 1990 setzte zunächst eine rasche Suburbanisierung ein, die Mitte der 90er-Jahre ihren Höhepunkt erreichte. Beispielsweise betrug der Wanderungssaldo zu benachbarten Kreisen 1998: nach Gotha -597, nach Sömmerda -403, ins Weimarer Land -363 und in den Ilm-Kreis -281 Einwohner. Im Jahr 2001 kehrte sich diese Entwicklung um; seitdem wandern mehr Menschen aus den benachbarten Kreisen nach Erfurt ein, als aus der Stadt dorthin ziehen. 2007 lag der Wanderungssaldo zu den benachbarten Kreisen bei: Gotha +58, Sömmerda +31, Weimarer Land +38 und Ilm-Kreis +97.
Siehe auch
Literatur
- Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848-1861
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
- Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, 1955-1989
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wer, wo, wie viele? - Bevölkerung in Deutschland 2025. Praxiswissen für Kommunen. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-86793-042-0
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Daten und Fakten
- ↑ Stadt Erfurt: Blockgruppenkarte
- ↑ Bertelsmann Stiftung: Bevölkerungsprognose
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Entwicklung der Bevölkerung Thüringens von 2007 bis 2020 nach Kreisen
- ↑ Stadt Erfurt: Bevölkerung der Stadt Erfurt - Bestands- und Bewegungsdaten
Weblinks
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