Wasserkraftwerk Heilbronn

Wasserkraftwerk Heilbronn

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Wasserkraftwerk Heilbronn
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Lage
Wasserkraftwerk Heilbronn (Baden-Württemberg)
Wasserkraftwerk Heilbronn
Koordinaten 49° 8′ 42″ N, 9° 12′ 55″ O49.1459.2152777777778Koordinaten: 49° 8′ 42″ N, 9° 12′ 55″ O
Land: Deutschland
Ort: Heilbronn
Gewässer: Neckar
Kraftwerk
Eigentümer: ZEAG Energie AG[1]
Bauzeit: 1955-1956
Betriebsbeginn: November 1956[1]
Technik
Engpassleistung: 1,5[1] Megawatt
Regelarbeitsvermögen: 9[1] Millionen kWh
Turbinen: 2 Kaplan-Turbinen von Escher-Wyss
Generatoren: Siemens-Schuckertwerke
Sonstiges
Website: Neckarkraftwerk Heilbronn

Das Wasserkraftwerk Heilbronn ist ein Laufwasserkraftwerk am Neckar in Heilbronn und zählt mit einer Ausbauleistung von 1,5 MW zu den Kleinwasserkraftwerken.[1] Das am Hospitalgrün 1 nahe dem Eisstadion Heilbronn gelegene Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Das Kraftwerk wurde im Auftrage der ZEAG nach Plänen von Emil Burkhardt und Paul Barth im Stil der Moderne in den Jahren 1955/1956 errichtet. Das Betongebäude wird vertikal mit Pfeilern gegliedert, die als architektonische Stütze bzw. als Widerlager (an Wänden) für das ausladende Kranzgesims dienen. Die Zwischenräume wurden mit ockerfarbenen Klinkern versehen.

Geschichte

Das Gebiet zwischen Bleichinsel/Hospitalgrün und Hefenweiler war das erste Industrierevier in Heilbronn. Bereits 1820 siedelten sich dort Fabriken an, die die Wasserkraft mittels Wasserrädern nutzten. Der Neckar wurde damals durch Dämme in Wassergassen geleitet, um die Strömung zu verstärken und um immer mehr Wasserräder antreiben zu können. Der Name der in der Nähe befindlichen Dammschule leitet sich davon ab. Dort befanden sich Wasserräder der Fabrikanten Rauch, Schaeuffelen, Hauber, Hagenbucher und Knorr. Um den Antrieb der Wasserräder auch im Winter zu gewährleisten, ließ Schaeuffelen einen artesischen Brunnen bohren. Das 12 Grad warme Brunnenwasser stoppte auch im strengsten Winter eine Vereisung der Wassergassen.

Im Jahr 1922 wurde ein erstes Wasserkraftwerk gebaut. Die zwei Francis-Turbinen wurden von Voith hergestellt. Sie haben senkrechte Wellen, welche mit einer horizontalen Welle in Verbindung stehen, wodurch sie nur einen gemeinsamen Regler brauchen.

Beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 wurde das „Industriegebiet des 19. Jahrhunderts“ in Heilbronn zwischen Hospitalgrün und Hefenweiler zerstört. Lediglich das kleine Wasserkraftwerk von 1922 blieb erhalten. In den 1950er Jahren erfolgte der Neubau eines weiteren Kraftwerks, bei dem man sich ebenfalls der Erfahrung der vergangenen Jahrhunderte bediente. Wie man damals Wassergassen bildete, um die Strömung zu verstärken, so wurde einige Seitenkanäle des Flusses mit Trümmerschutt eingeebnet. Dadurch verstärkte sich die Strömung am verbliebenen Flussarm, wo dann das Flusswasserkraftwerk gebaut wurde, dessen Turbinen durch das Neckarwasser angetrieben werden. Im neuen Wasserkraftwerk arbeiten zwei von Escher-Wyss hergestellte Kaplan-Turbinen. Die Turbinen haben nicht wie beim alten Wasserkraftwerk der 1920er-Jahre einen gemeinsamen Regler, sondern weisen in diesem Fall zwei Regler auf, die die Turbinen doppelt kontrollieren. Die Generatoren und Schaltgeräte wurden von Siemens-Schuckert geliefert. Den Maschinenbaukran lieferte J. Wolff & Co.

Literatur

  • Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann: Denkmaltopographie Baden-Württemberg. Band I.5: Stadtkreis Heilbronn, Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 112–113.
  • Bernhard Lattner mit Texten von Joachim J. Hennze: Stille Zeitzeugen. 500 Jahre Heilbronner Architektur. Edition Lattner, Heilbronn 2005, ISBN 3-9807729-6-9, S. 78.

Einzelnachweise

  1. a b c d e ZEAG Energie AG: Wasserkraft. Neckarkraftwerk Heilbronn. Abgerufen am 17. Juli 2011.

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