- Wasserkran (Eisenbahn)
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Ein Wasserkran dient zur Versorgung von Dampflokomotiven mit großen Wassermengen. Diese wurden für den Dampf benötigt, der die Energie zum Fahren liefert und den die Lok während der Fahrt aus dem Schornstein ausstößt. Deshalb musste der Wasservorrat einer Dampflokomotive immer wieder ergänzt werden. Der normale Wasserkran bestand aus gusseisernen senkrecht frei stehenden Rohren mit einem Ausleger, der bei Normalspuranlagen mindestens 2,85 m über das Gleis seitlich ausgeschwenkt werden konnte.
Geschichtliche Entwicklung
In der Frühzeit der Eisenbahn waren die Wasserkräne oft an den Wasserstationshäusern oder am Kohlenschuppen direkt an der Hauswand befestigt. Bei späteren Bahnhofsumbauten ersetzte man die Wandwasserkräne durch freistehende Wasserkräne. Jede Bahngesellschaft des 19. Jahrhunderts hatte ihre eigene Konstruktion, so dass es recht unterschiedliche Bauarten gab. Die DRG führte ab 1924 die preußischen Konstruktionen eines normalen und eines Gelenkwasserkrans als Einheitsbauarten ein. Die Durchlaufmenge eines Wasserkrans betrug auf weniger bedeutenden Wasserstationen 1-2 m³/min, wurde aber per Erlass ab etwa 1900 auf 5 m³/min erhöht. Bei Wasserkränen für Lokomotiven mit Schlepptender vor Schnellzügen, die am Bahnsteig rasch mit Wasser befüllt werden mussten, setzte man den Wasserdurchlauf auf 10 m³/min. fest, so dass in nur 3 Minuten der Tender gefüllt werden konnte.
Die Wasserversorgung von Dampflokomotiven
Mit Hilfe von Wasserbehältern in Hanglage oder einem Wasserturm wurde die benötigte Wassermenge und der erforderliche Wasserdruck sichergestellt. In manchen Fällen standen zwei oder drei Wassertürme mehrerer Generationen an einem Ort. Wasserversorgungsanlagen befanden sich in Deutschland etwa alle 25 bis 30 km, im Mittelgebirge bei besonders steigungsreichen Strecken auch in kürzeren Abständen. Meistens befanden sich die Wasserkräne in den Bahnhöfen am Bahnsteigende zwischen den Gleisen an den Stellen, an denen die Lokomotiven halt machten. In den Lokstationen oder Bahnbetriebswerken (Bw) standen die Wasserkräne in der Regel an der Entschlackungsanlage, manchmal auch am Bw-Ausfahrgleis. In alten Rundschuppen, auch Rotunde oder Heizhausdom genannt, platzierte man zu Beginn der Eisenbahnzeit kleine Wasserkräne am Lokschuppenein- und -ausfahrgleis. Hier befand sich auch der Ausschlackplatz.
Im strengen Winter mussten die Wasserkräne vor Frost geschützt werden, man umwickelte sie mit Hanf oder erwärmte Säule oder Ausleger mittels offener Stahlkörbe, die mit Kohle oder Koks befeuert wurden.
Heute gibt es nur noch wenige Wasserkräne. Sie dienen in erster Linie musealen Zwecken. Der Wasservorrat von Dampflokomotiven auf Sonderfahrten wird daher oft mittels Feuerwehrschläuchen ergänzt, wodurch die Befüllzeiten deutlich länger sind als mit einem Wasserkran.
Weblinks
Wikisource: Bekanntmachung, betreffend die Signalordnung für die Eisenbahnen Deutschlands, Signale an Wasserkrahnen (1892) – Quellen und VolltexteCommons: Wasserkran – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Bahnanlage
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