Wasserverband Obere Lippe

Wasserverband Obere Lippe

Der Wasserverband Obere Lippe ist zuständig für Hochwasserschutz und die Gewässerunterhaltung im Bereich der oberen Lippe. Er wurde infolge des Katastrophenhochwasser vom Juli 1965 gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Hochwasser von 1965 und seine Folgen

Am 16. und 17. Juli 1965 fielen im oberen Lippegebiet bis dahin nicht gemessene Niederschlagsmengen. Der Niederschlag beträgt hier im Monat Juli etwa 90 bis 100 mm. An den beiden Tagen fielen jedoch auf der Paderborner Hochfläche um 130 mm, an zwei Tagen also mehr als das langjährige Monatsmittel.

In den Tagen zuvor hatte es bereits so viel geregnet, dass die Aufnahmefähigkeit des Bodens erschöpft war. Der Regen vom 16. und 17. Juli 1965 floss daher weitgehend oberirdisch ab und führte zu einer Hochwasserkatastrophe im Lippegebiet.

Neben den verheerenden Schäden an privaten und öffentlichen Anlagen, die 1965 zu 71 Mio. DM festgestellt wurden, waren 11 Tote zu beklagen.

Schon kurze Zeit nach der Katastrophe setzten Überlegungen ein, wie künftig ähnlichen Ereignissen begegnet werden könne. So setzte sich sehr bald die Erkenntnis durch, dass das Wasser zurückgehalten werden müsse. Die Freihaltung der Überschwemmungsgebiete – der Flussauen – musste vorrangig werden. Darüber hinaus wurde die Notwendigkeit der Schaffung künstlicher Rückhalteräume als notwendig erkannt.

Vom Land Nordrhein-Westfalen wurde gemeinsam mit den Regierungspräsidenten in Arnsberg und Detmold, der Wasserwirtschaft und den drei beteiligten Kreisen Büren, Lippstadt und Paderborn ein Hochwasserschutz-Konzept entworfen. Neben Gewässerausbauten an neuralgischen Punkten wurde vornehmlich den Bau von Hochwasserrückhaltebecken vorgesehen. Nachdem die Finanzierung des Vorhabens geklärt war, beschlossen die Kreistage der beteiligten Kreise dann einstimmig, der vom Regierungspräsidenten in Detmold entworfenen Satzung zuzustimmen und dem Verband beizutreten.

Verbandsgründung

Der Regierungspräsident lud am 20. Januar 1971 zur Gründungsversammlung und setzte die Satzung des „Wasserverbandes für das obere Lippegebiet“ am 1. Februar 1971 in Kraft. Mitglieder des Verbandes waren die Kreise Büren, Lippstadt und Paderborn.

Nach der kommunalen Neugliederung wurde mit der Sitzung vom Februar 1975 der Verband neukonstituiert. Mitglieder sind seit diesem Zeitpunkt die Kreise Paderborn und Soest.

Aufgaben des Verbandes heute

Aufgabe des Verbandes sind der Hochwasserschutz und die Gewässerunterhaltung, die sich mit den Novellierungen des Landeswassergesetzes mehr und mehr zum Gewässerschutz entwickeln.

Der Verband mit Sitz in Büren pflegt zurzeit ca. 480 km Verbandsgewässer, die zum Teil von überregionaler Bedeutung sind. Seit dem 1. Januar 1994 betreibt der Wasserverband zusätzlich zu seinen Hochwasserrückhaltebecken die Hochwasserrückhaltebecken des Kreises Soest, die außerhalb des Verbandsgebietes liegen.

Um die Regulierung und Reinhaltung von Wasser im unteren Einzugsgebiet der Lippe kümmert sich der Lippeverband in Essen.

Weblinks

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