- Weichenlaterne
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Ein Weichensignal ist eine meist drehbare und (innen-) beleuchtbare Anzeige neben einer Eisenbahnweiche, die die momentane Stellung der zugeordneten Weichenzunge anzeigt. Kreuzungsweichen haben meist ein einziges Weichensignal, das zwei Zeiger besitzt, welche die Stellung der beiden in der Kreuzungsweiche enthaltenen Weichenzungen(-paare) angeben. Seltener kommt es auch vor, dass eine Kreuzungsweiche zwei separate Weichensignale besitzt, so als handele es sich um zwei getrennte Weichen.
Signalbilder
Ein Weichensignal an einer Weiche des Bahnhofs Allersberg
Das Weichensignal ist in jeder Fahrtrichtung ablesbar, aber die Symbole können sich bei derselben Weichenstellung für Spitz- und Stumpffahrt unterscheiden. Ist eine gewöhnliche Weiche beispielsweise auf „Geradeausfahrt“ gestellt, zeigt das Weichensignal in beiden Richtungen einen senkrechten weißen Balken auf schwarzem (oder bei Rückfallweichen: orangefarbenem) Grund. Dieselbe Weiche, auf „Bogenfahrt“ gestellt, zeigt für ein spitz auffahrendes Fahrzeug einen schrägen Pfeil, der in die Richtung des abzweigenden Gleises zeigt; ein stumpf auffahrendes Fahrzeug sieht einen weißen Kreis, der sinngemäß wohl heißen soll „Vorsicht, Weiche steht auf Abzweig!“. Um die Symbole richtig deuten zu können, muss der Triebfahrzeugführer natürlich wissen, ob er aus dem Stammgleis oder vom Abzweig her auffährt.
Nutzen
Weichensignale waren in Deutschland früher weit verbreitet, um Unfälle aufgrund falscher Weichenstellung zu vermeiden. Insbesondere beim Rangieren bestand die Gefahr, dass sich Weichen in einer falschen Stellung befanden. Anhand der Weichensignale konnte der Triebfahrzeugführer dabei eine falsche Weichenstellung rechtzeitig erkennen, um − bei niedrigen Geschwindigkeiten − seinen Zug noch vor der Weiche zum Stehen bringen zu können. Seit Rangierfahrten mit der Einführung von Relaisstellwerken (ab den 1950er Jahren) mittels vollwertiger (Rangier-)Fahrstraßen gesichert werden, werden Weichensignale in Deutschland kaum noch eingebaut. So sind Weichensignale heute vor allen Dingen im Bereich von mechanischen und elektromechanischen Stellwerken zu finden.
Eine Ausnahme hiervon bilden die deutschen Eisenbahn-Neubaustrecken. Obwohl diese (seit 1987 in Betrieb genommenen) Strecken ausschließlich aus Relais- und elektronischen Stellwerken heraus gesteuert werden, wurden hier an Zunge und Herzstück von schnell befahrenen Weichen je ein Weichensignal angebracht. Diese dienen im Wesentlichen dem Wartungspersonal, das sich so auf einen Blick von der einheitlichen Stellung von Zunge und Herzstück überzeugen kann (so genannte Übereinstimmungsprüfung). Durch die mechanisch mit den Stellteilen verbundenen Signale ist es somit auch in Sperrpausen von nur wenigen Minuten möglich, die korrekte Lage der mitunter mehr als 100 Meter auseinander liegenden Teile auf einen Blick zu überprüfen.
Vor Abzweigstellen wird die Stellung von Weichen oftmals durch Richtungsanzeiger (Signal Zs 2) am Vor- bzw. Hauptsignal frühzeitig angekündigt.
Weblinks
- Wn-Signale auf stellwerke.de
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