Weigelien

Weigelien
Weigelien
Rosa Weigelie (Weigela florida)

Rosa Weigelie (Weigela florida)

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Tribus: Diervilleae
Gattung: Weigelien
Wissenschaftlicher Name
Weigela
Thunb.
Gold-Weigelie (Weigela middendorffiana)
Rotblühende Weigelie ('Bristol Ruby')

Die Pflanzengattung Weigelien (Weigela, Syn.: Weigelia) gehört heute zur Tribus Diervilleae in der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Die Gattung Weigelien (Weigela) enthält derzeit etwa neun Arten. Man schätzt die Zahl der Sorten auf 150 bis 200, die als Ziergehölze in Parks und Gärten verwendet werden. Der Gattungsname Weigela ehrt Christian Ehrenfried von Weigel.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Weigelien sind laubabwerfende Sträucher. Die jungen Zweige sind leicht kantig und können behaart sein. Die Blätter sind gegenständig, ungeteilt, gestielt oder fast sitzend. Nebenblätter sind nicht vorhanden. Die Blattränder sind gesägt. Die Winterknospen sind von mehreren Schuppen umschlossen.[1]

Die Blütenstände können endständig an den Zweigen, in den Blattachseln oder an kurzen Seitenzweigen angeordnet sein. Meist stehen zwei bis sechs Blüten in einer Zyme beisammen oder die Blüten stehen einzeln. Die Kelchblätter sind zu einer fünfzipfligen Röhre verwachsen, ebenso sind die fünf Kronblätter miteinander verwachsen. Die Blütenfarbe ist weiß, rosa bis karminrot (hellgelb bei Weigela middendorfiana). Die fünf Staubblätter sind bis zur Mitte der Kronblattröhre mit dieser verwachsen, sie schauen je nach Art aus der Blütenröhre heraus oder sind in dieser verborgen. Der unterständige Fruchtknoten ist zweikammrig, der schlanke Griffel trägt die rundliche oder zweigeteilte Narbe und ragt aus der Blütenröhre heraus. Es wird eine Kapselfrucht gebildet, die zahlreiche kleine Samen enthält. Die Samen sind ungeflügelt oder besitzen einen schamlen Flügel.[1]

Verbreitung

Weigelien sind im Nordosten Asiens verbreitet, in Japan, Korea, China und im fernen Osten Russlands.[2][1]

Systematik und botanische Geschichte

Die Gattung der Weigelien wurde 1780 von Carl Peter Thunberg beschrieben.[3] Die nächst verwandte Gattung ist Diervilla, mit der zusammen sie die Tribus Diervilleae bildet.

Arten der Gattung Weigela sind:[2][1]

  • Koreanische Weigelie (Weigela coraeensis Thunb., Syn.: Diervilla coraeensis (Thunb.) DC., D. coraeensis f. alba Voss, Weigela coraeensis f. alba (Voss) Rehder)
  • Nikko-Weigelie (Weigela decora (Nakai) Nakai, Syn.: Diervilla decora Nakai)
  • Reichblütige Weigelie (Weigela floribunda (Sieb. & Zucc.) K.Koch, Syn.: Diervilla floribunda Sieb. & Zucc., Weigela floribunda var. versicolor auct.)
  • Rosa Weigelie (Weigela florida (Bunge) A.DC., Syn.: Calysphyrum floridum Bunge, Diervilla florida (Bunge) Sieb. & Zucc.)
  • Garten-Weigelie (Weigela hortensis (Sieb. & Zucc.) K.Koch, Syn.: Diervilla hortensis Siebold & Zucc.)
  • Japanische Weigelie (Weigela japonica Thunb., Syn.: Diervilla floribunda var. versicolor (Sieb. & Zucc.) Rehder, D. japonica (Thunb.) DC., D. versicolor Sieb. & Zucc.)
  • Maximowiczs Weigelie (Weigela maximowiczii (S.Moore) Rehder, Syn.: Calyptrostigma maximowiczii (S.Moore) Makino, Diervilla maximowiczii (S.Moore) Makino, D. middendorffiana var. maximowiczii S.Moore)
  • Gold-Weigelie (Weigela middendorffiana (Carrière) K.Koch, Syn.: Diervilla middendorffiana Carrière)
  • Weigela subsessilis (Nakai) L.H.Bailey (Syn.: Diervilla subsessilis Nakai)[4]

Verwendung

Weigelien werden verbreitet als Ziergehölze kultiviert. Magnolia florida wurde 1845 von Robert Forune eingeführt. Es gibt zahlreiche Sorten, die meist etwa 2 m Wuchshöhe erreichen. Sie sind nicht anspruchsvoll in Bezug auf den Boden und ertragen Abgase und Stadtklima. Blütezeit ist der Frühsommer, oft erfolgt später eine schwächere Nachblüte. Ein Rückschnitt gleich nach der Blüte verhindert ein frühes Vergreisen der Sträucher.[5] Zurzeit gibt es in Europa zwei bekannte, große Schau-Sammlungen:

Literatur

  • Augustin Pyramus Candolle: Note sur le genre Weigelia de Thunberg. Genève 1839.
  • Herbert Ewe: Weigelien-Strauch nach einem Sundstädter benannt: Christian Ehrenfried Weigel; berühmter Botaniker und beliebter Professor. In: Ostsee-Zeitung. Bd. 46 (1998), 133 (11. Juni 1998), S. 16.

Einzelnachweise

  1. a b c d Qiner Yang, Fred R. Barrie, Charles D. Bell: Diervillaceae. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Bd 19, Missouri Botanical Garden Press, St. Louis 1994+, S. 615 (eFloras.org).
  2. a b Flora of Japan
  3. In: Kongl. Vetensk. Acad. Nya Handl. 1: 137, t. 5. 1780.
  4. a b Privater Weigelien-Garten
  5. J. Kelly, J. Hillier (Hrsg.): The Hillier Bäume & Sträucher. Thalacker, Braunschweig 1997, ISBN 3-87815-086-5, S. 622-624.

Weblinks

 Commons: Weigelien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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