- Weisse Nächte
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Weiße Nächte sind Nächte, in denen die Sonne nur für kurze Zeit untergeht, so dass es auch nachts hell ist. Weiße Nächte kommen an allen Orten vor, die etwa zwischen 60° nördlicher oder südlicher Breite und dem Nordpol bzw. Südpol liegen.
Berühmt sind beispielsweise die Weißen Nächte von Sankt Petersburg, die Thema in Dostojewskis gleichnamiger Erzählung aus dem Jahr 1848 sind. In Deutschland können die Weißen Nächte ansatzweise auf der Nordseeinsel Sylt erlebt werden. Dort zieht an wenigen Tagen um die Sommersonnenwende das Sonnenlicht als Silberstreif am Horizont entlang. Ende Dezember kann man auch in Puerto Williams, in Ushuaia und den Falklandinseln teilweise Weiße Nächte beobachten. Nördlich (bzw. südlich) der beiden Polarkreise, jeweils in Richtung der Pole gesehen, geht die Sonne in einem Zeitraum um die Sommersonnenwende herum gar nicht mehr unter (Mitternachtssonne). Der Zeitraum ist umso länger, je kürzer die Entfernung zum Pol ist. An den Polen selbst beträgt dieser Polartag genannte Zeitraum über ein halbes Jahr.
Übertragene Bedeutung
In Italien und Frankreich steht der Ausdruck „Weiße Nächte“ („Le notti bianche“, bzw. „Les nuits blanches“) heute für durchfeierte Nächte. Ursprünglich sprach man von „passare le notti in bianco“ (die Nächte im Weißen verbringen), um auszudrücken, dass eine Person die ganze Nacht wach verbrachte. Darauf spielt auch der Film von Luchino Visconti Weiße Nächte (Le notti bianche) an, mit dem der Begriff noch eine weitere Bedeutung erhält, da die Nächte im Film dunkel sind und es ständig schneit.
In Griechenland steht der Ausdruck „Weiße Nacht“ für die Siesta.
Siehe auch
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