- Weitersdorf bei Rudolstadt
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Weitersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel in Thüringen mit neun Einwohnern (2005). Es ist ein ehemaliges „Küchendorf“ der Schwarzburg-Rudolstädter Fürsten.
Wer von Rudolstadt über Teichweiden kommend auf dem Thüringenweg in Richtung Großkochberg wandert, kommt durch eine Senke mit einem idyllisch gelegenen kleinen Teich, im Anstieg zur Linken an einer Streuobstwiese vorbei und schon fällt ihm die kleine Kirche, etwa 30 Meter abseits des Weges ins Auge. Diese Kirche dürfte das Einzige sein, was jener Heinrich Wybirstal wiedererkennen würde, der am 10. Februar 1351 Zeuge eines Kaufhandels war und uns seinen Namen auf der entsprechenden Urkunde hinterlassen hat.
Die Kirche ist ein architektonisches Kleinod der Romanik in Reinstform und einer der ältesten ursprünglich erhaltenen Sakralbauten Thüringens. Die vergleichende Bauforschung datiert das Kirchlein auf das 11./12. Jahrhundert. Der Überlieferung ist es dem Heiligen Bonifatius geweiht. Erhalten geblieben Taufstein oder Weihwasserbecken mit romanischer Ornamentik. Ebenso sehenswert der gotische Bildstock nordöstlich der Kirche, sowie der kleine Friedhof mit historischen Grabmälern aus dem 18. Jahrhundert. Die Glocke von 1805 war vermutlich eine Hommage des Fürsten Ludwig-Günther zum Tod seines Freundes Friedrich Schiller (Die Glocke, geschrieben in Rudolstadt).
Nach längerer Pause seit 1996 wieder gottesdienstlich genutzt. Traditionell wurde der Festgottesdienst zum Patrozinium am Sonntag nach dem 5. Juni (Festtag des Heiligen Bonifatius). 2008 hielt mit R. Hauke, Weíhbischof zu Erfurt, zum ersten Mal seit mindestens 1496 wieder ein Bischof einen katholischen Gottesdienst mit der Gemeinde. Im Jahr 1496 feierte nach Archivlage ein "Pater A. Uriel" den letzten katholischen Gottesdienst, ehe ab 1528 im Zuge der Reformation die Kirche evangelisch genutzt wurde.
Soweit sich die Geschichte zurück verfolgen lässt, bewohnten den Ort nie mehr als 15 Personen.
50.7611.353055555556Koordinaten: 50° 45′ 36″ N, 11° 21′ 11″ O
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