Weißes Schloss (Ostrov)

Weißes Schloss (Ostrov)
Ansicht des Südteils des heutigen Schlosses
Das Lustschloss Bílý dvůr

Das Weiße Schloss (Bílý zámek) ist ein bedeutendes historisches Gebäude in Ostrov nad Ohří (Schlackenwerth) in Nordböhmen.

Geschichte

Die von Slauko dem Großen angelegte, 1207 erstmals erwähnte Siedlung Zlaucowerde wurde durch eine Veste beschützt, die Kaiser Sigismund 1434 zusammen mit dem Elbogener Bezirk seinem Kanzler Kaspar Schlick verpfändete. Nachdem das Herrschaftsgebiet 1489 geteilt worden war, erbaute Kaspar II. Schlick an der Stelle der Veste ein neues Schloss, das zum Sitz der Schlackenwerther Linie der Schlick wurde. 1585 erwarb die Stadt Schlackenwerth die Herrschaft, wurde jedoch 1623 wegen ihrer Beteiligung am Ständeaufstand enteignet.

Neuer Besitzer von Schloss und Herrschaft wurde der kaiserliche Feldherr Julius Heinrich von Sachsen-Lauenburg. Die prachtliebenden Lauenburger Fürsten errichteten neben dem alten Schlick'schen Schloss ein neues, das von Abraham Leuthner geplant und dessen Bauleitung von 1685 bis 1687 Christoph Dientzenhofer und danach Giulio Broggio übertragen wurde.[1]

Im Erbgang gingen Herrschaft und Schloss 1690 an Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg über, die in diesem Jahr Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden heiratete. Nach einem Brand des alten Schlosses ließen sie in den Jahren 1691 bis 1697 das neue Weiße Schloss errichten, in dem heute eine Schule untergebracht ist.

Das Weiße Tor links vom Schloss wurde 1690 anlässlich der Vermählung von Franziska Sibylla und Ludwig Wilhelm mit den Wappen der Familien Sachsen-Lauenburg und von Baden errichtet. Es ist das Portal zum Schlosspark, der zurzeit rekonstruiert wird.

Mitten im Park steht das 1673 bis 1679 von Abraham Leuthner erbaute Lustschloss Bílý dvůr, auch Prinzenpalais genannt, mit einem reichen Wand- und Deckenschmuck, das heute als Kunstgalerie dient.

Literatur

Fußnoten

  1. Seite 82 in: Milada Vilímková, Johannes Brucker: Dientzenhofer. Eine bayerische Baumeisterfamilie in der Barockzeit. Rosenheimer Verlagshaus, 1989, ISBN 3-475-52610-7
50.30277777777812.940833333333

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