Welfenputsch

Welfenputsch

Der Welfenputsch beschreibt eine kurzzeitigen Regierungskrise in der preußischen Provinz Hannover während des Kapp-Lüttwitz-Putsches von 13.-17. März 1920.

Ursache der Krise in Hannover sind Gerüchte über das herannahen bewaffneter welfischer Truppenverbände, die Militärbefehlshaber General von Hülsen veranlassen in der Nacht vom 15. aus 16. März 1920 Reichswehrtruppen in der Stadt Hannover einzusetzen. Bei der Entwaffnung welfischer Einwohnerwehren - bewaffneter welfentreuer Bürgerwehren, leicht an ihren gelb-weißen Armbinden zu erkennen - kommt es in der Stadt Hannover teilweise zu Schießereien.

Der Militäraktion waren am 14. März 1920 Gespräche der regionalen Parteiführer vorausgegangen, in dem DHP-Generalsekretär Otto von Berger den fünf großen Parteien der Provinz (DHP, Zentrum, DDP, MSPD, USPD) die „Einsetzung einer selbständigen Regierung“ für die Zeit der ungeklärten Situation in Berlin vorschlägt. Eine fünfköpfige Kommission hätte die Regierungsgeschäfte für diesen Zeitraum übernehmen sollen.

Der Begriff „Welfenputsch“ wurde wahrscheinlich durch die sozialdemokratische Presse geprägt, die in der DHP einerseits einen konservativ-monarchistischen Gegner und andererseits eine Gefahr für das seit der Revolution 1918/19 sozialdemokratische Preußen sah. Die DHP hat einen Umsturzversuch in Hannover bestritten. Die DHP setzte sich nach dem Ersten Weltkrieg stark für die Loslösung der Provinz Hannover aus dem preußischen Staatsverband ein.


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