- Welschriesling
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Der Welschriesling ist eine Weißwein-Rebsorte.
Er ist eine spätreifende Weißweinsorte mit fruchtiger Säure die hauptsächlich in Österreich (4.385 Hektar Rebfläche), Slowenien („Laški Rizling“), Kroatien („Graševina“) und Ungarn („Olaszrizling“) verbreitet ist. Weitere Anbaugebiete sind Italien („Riesling Italico“), Tschechien („Ryzlink vlašský“), Rumänien und die Slowakei. Beim Welschriesling besteht eine Anfälligkeit gegen Stiellähme, der durch geeignete Kulturmaßnahmen entgegengewirkt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Über die Herkunft des Welschriesling gibt es zwei unterschiedliche Theorien:
- Einige Ampelographen vermuten eine Herkunft aus Italien, da Welschland ein üblicher Begriff für dieses Land war. Dagegen spricht, dass in Österreich-Ungarn zeitweise alle Rebsorten ausländischer Herkunft mit „Welsch“ bezeichnet wurden.[1]
- Die heute überwiegende Theorie geht davon aus, dass der Welschriesling aus der Champagne stammt und über Heidelberg, wo er wegen seiner französischen Herkunft „Wälschriesling“ genannt wurde, in die Habsburgermonarchie gelangt ist.[1]
Verbreitung
Der Welschriesling ist beispielsweise die wichtigste Rebsorte der ungarischen Weinbauregion Badacsony. Auch in Österreich hat diese Rebsorte eine große Bedeutung. Während rund um den Neusiedlersee eher Süßweine ausgebaut werden, findet man in der Steiermark trockene und fruchtig ausgebaute Weine. Im Jahr 2009 umfasste der Welschriesling 8,2 % der gesamten Rebfläche Österreichs und war damit nach dem Grünen Veltliner die am meisten verbreitete weiße Rebsorte.[2]
Die Rebflächen in Österreich verteilten sich im Jahr 2007 wie folgt auf die einzelnen Anbaugebiete:
Weinbaugebiet Rebfläche (Hektar) Wachau - Kremstal 9,97 Kamptal 72,73 Traisental 1,84 Wagram 24,56 Weinviertel 1.460,75 Carnuntum 65,51 Thermenregion 93,51 Neusiedlersee 1.297,90 Neusiedlersee-Hügelland 400,64 Mittelburgenland 33,32 Südburgenland 116,46 Wien 31,97 Südoststeiermark 330,70 Südsteiermark 428,15 Weststeiermark 16,96 Summe Österreich 2007 4.384,97 Quelle: Weingartenerhebung 1999 + Umstellungsänderungen bis 2007 (ausgepflanzte Flächen)[3]
Nicht verwandt ist der Welschriesling mit dem Weißen Riesling.
Synonyme
Der Welschriesling ist auch unter folgenden Synonymen bekannt:Aminea Gemela, Biela Sladka, Bielasladka Grasica, Glasica, Grasavina Talijanska, Grasevina, Grasica, Groshevina, Italianski Rizling, Laski Rizling, Nemes Olaszrizling, Olaszrizling, Petit Riesling, Petracine, Rakusky Rizling, Riesler, Riesli, Riesling, Riesling Italian, Riesling Italico, Risling Italyanskii, Risling Vlashskii, Rismi, Rizling Italico, Rizling Vlassky, Talianska Graseviana, Talijanski Rizling, Vlasak, [4]Italian Riesling
Siehe auch
- Weinbau in Österreich
- Weinbau in Kroatien
- Weinbau in Slowenien
- Weinbau in Italien
- Weinbau in Ungarn
- Liste der Rebsorten
Einzelnachweise
- ↑ a b Rudolf Steurer: Weinhandbuch. Ueberreuter, Wien 1995, ISBN 3-8000-3587-1, S. 234.
- ↑ Rebsorten in Österreich
- ↑ Österreichische Weinmarketingserviceges.m.b.H. (ÖWM) (Hrsg.): Dokumentation Österreichischer Wein 2007. Wien 2008, S. 40ff. (PDF 4,5 MB).
- ↑ E. Maul: Vitis International Variety Catalogue. Information and Coordination Centre for Biological Diversity (IBV) of the Federal Agency for Agriculture and Food (BLE), Deichmanns Aue 29, 53179 Bonn, Germany, Juni 1999, abgerufen am 15. April 2007.
Literatur
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-0123-6331-8.
- Klaus Egle: Der Österreichische Wein.. Verlag Pichler, Wien 2007, ISBN 978-3-85431-403-5.
- Helmut Romé: Die großen Weine Österreichs.. Verlag Seewald, Stuttgart-Degerloch 1979, ISBN 3-512-00558-6.
- Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fachverlag Fraund,, Mainz 2003, ISBN 3-921156-53-x.
- Jancis Robinson (Hrsg.): Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
Weblinks
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