Werchnije Mandrogi

Werchnije Mandrogi
Einige Häuser auf Mandrogi

Werchnije Mandrogi (russisch Верхние Мандроги) ist ein russisches Insel-Dorf am linken Ufer des Flusses Swir, der den Onegasee mit dem Ladogasee verbindet. Es liegt westlich der Stadt Podporoschje in der Oblast Leningrad unweit der Grenze zur Republik Karelien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mandrogi ist ein ehemaliges Fischerdorf, das sich seit der Eröffnung der Flussverbindung bis zur Ostsee, besonders unter dem Zaren Peter der Große, kontinuierlich entwickelte. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab es auf der Insel 29 Höfe mit mehr als 100 Einwohnern, die dem Volk der Wepsen angehörten. Am Ende des Krieges wurde der Ort durch einen Brand vollständig zerstört, die Menschen zogen weg. Die verbleibenden steinernen Fundamente der Gebäude wurden schrittweise von der Natur zurückerobert.

Anfang der 1990er Jahre kaufte ein reich gewordener Russe das ehemalige Dorf. Er lud die besten Holzbaukünstler der Russischen Republik ein, hier ihre altrussische Baukunst zu demonstrieren. Bis zum Jahr 1996 entstand das frühere Fischerdorf nun als Museumsdorf völlig neu, 1999 wurde es als Werchnije Mandrogi (auf wepsisch etwa „obere Stromschwelle“) in die offizielle Landkarte Russlands neu aufgenommen.

Inzwischen wohnen rund 100 Personen ständig hier und weitere 200 Menschen kommen täglich zur Arbeit. Es gibt auch einen Kindergarten und eine Schule im Ort.

Sehenswertes

Gutshaus

Bunte Holzschlösschen im altrussischen Stil der Bojarenhäuser bestimmen das gesamte Dorfensemble, das in einen großen weitläufigen Erholungs- und Naturpark eingebettet ist. Die Gebäude dienen einerseits als Bauernhäuser, werden andererseits von Privatpersonen als Sommerwohnsitz benutzt. Außerdem beherbergen sie ein Postamt, zwei Hotels, Shops und Kunsthandwerksboutiquen. Hauptbesucher des Museumsdorfes sind die zahlreichen Touristen der Kreuzfahrtschiffe, die in den Sommermonaten zwischen Moskau und Petersburg verkehren und hier anlegen.

In Mandrogi wurden vier alte Werkstätten des Handwerks wiederaufgebaut, die aktiv betrieben und von den Touristen besichtigt werden können. Die Besucher können unter fachmännischer Anleitung auch selbst töpfern, schnitzen, weben, sticken oder Matroschkas bemalen.

Das Wodka-Museum

Als Anziehungspunkt hat sich das Wodka-Museum entwickelt, in welchem über 2.000 Sorten Wodka zusammengetragen sind, es darf auch probiert werden.

Ein Sommerhaus im Stil eines Gutshauses mit eigenem Bootssteg befindet sich ganz im Osten der Insel. Hier verbrachte der frühere Präsident Wladimir Putin zwischen 2001 und 2003 seine Sommermonate.

Auf dem Areal von Mandrogi wurde auch ein Minizoopark angelegt, in dem typische Tiere, wie sie früher in russischen Dörfern gehalten wurden, zu sehen sind, z.B. Pferde, Kaninchen, Wachteln.

Eine nostalgisch angelegte kleine Fähre verbindet die Insel mit einem Märchenwald, in dem neun Abschnitte aus der OperRuslan und Ludmila“ (von Alexander Puschkin) in überlebensgroßen Figuren dargestellt sind.

Quelle

  • Besucherfaltblatt Russland, Gebiet Leningrad, das Dorf Werchnie Mandrogi, 2008

Weblinks

 Commons: Werchnije Mandrogi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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