Werkfeuerwehr des Industrieparks Höchst

Werkfeuerwehr des Industrieparks Höchst

Werkfeuerwehr des Industrieparks Höchst

Werksfeuerwehr Infraserv Höchst 1.23.jpg

Gründungsjahr: 1880
Mitarbeiter: 115
Fahrzeuge: 14



Informationsseite im Nachbarschaftsportal des Industrieparks

Die Werkfeuerwehr des Industriepark Höchst ist die private Berufsfeuerwehr des Industriepark Höchst. Im Rahmen der Alarm- und Gefahrenabwehrorganisation des Industrieparks ist sie für die Menschenrettung, Brandbekämpfung, technische Unfallhilfe, Rettungsdienst, Höhenrettung, Brandschutzplanung, Erstellung von Brandschutzplänen sowie die Stellung eines Brandschutzbeauftragten zuständig. Ferner übernimmt sie die Pflege und Wartung von Körper-/Atemschutzeinrichtungen, Brandschutzeinrichtung und Feuerlöschern und ist auch Dienstleister im Rahmen von TUIS. Sie zählt zum Geschäftsfeld Industrieparkdienste des Standortbetreibers Infraserv Höchst und beschäftigt etwa 115 haupt- und 90 nebenberufliche Einsatzkräfte. In den beiden Feuerwachen des Industrieparks sind 35 Einsatzfahrzeuge, 12 PKW, 20 Abrollcontainer und 5 Sattelauflieger stationiert. Eine Besonderheit ist das 1961 in Dienst gestellte Feuerlöschboot Hoechst, die Drehleiter mit Korb mit einer Rettungshöhe von 39m und der Teleskopmast mit einer Rettungshöhe von 53m sowie der weltweit einzigartige, von der Werkfeuerwehr entwickelte Gerätewagen Atemschutz-Dekon.

Neben der Werkfeuerwehr BASF gehört sie zu den größten und bekanntesten Werkfeuerwehren der chemischen Industrie in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Erwähnung eines organisierten Löschtrupps der 1863 gegründeten Farbenfabrik Meister Lucius & Brüning, spätere Hoechst AG, stammt aus dem Jahre 1875. Aus dieser Löschmannschaft entwickelte sich bis 1880 eine freiwillige Fabrikfeuerwehr, die in dieser Form bis 1912 bestand. Aufgrund des stark angewachsenen Betriebs beschloss man zusätzlich eine hauptberufliche Feuerwehr aufzustellen, die ein Jahr nach Gründung aus 38 Kräften bestand, die von 90 Freiwilligen Feuerwehrleuten unterstützt werden konnten. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges war die Berufsfeuerwehr bereits auf eine Stärke von 43 Mann angestiegen, während die Freiwillige Feuerwehr für Luftschutzmaßnahmen verstärkt wurde und so insgesamt 120 Einsatzkräfte zählte. 1943 wurde die Fabrikfeuerwehr offiziell als Werkfeuerwehr anerkannt, womit sie unter behördliche Beobachtung gestellt wurde und nunmehr hoheitliche Aufgaben wahrnehmen durfte.

1960 wurde die Werkfeuerwehr zu einer eigenständigen Abteilung des Werks umgestaltet und dem Ressort Ingenieur-Technik angegliedert. Ihre jetzige Größe erreichte die Werkfeuerwehr im Jahre 1990 mit 139 hauptamtlichen und 80 freiwilligen Einsatzkräften. Mit der Gründung des Industrieparks Höchst 1998 übernahm die Betreibergesellschaft Infraserv Höchst die Werkfeuerwehr.

Alarmabteilung

Eine Alarmschicht setzt sich aus 25 haupt- und 7 nebenberuflichen Einsatzkräften zusammen, die insgesamt drei Feuerwachen besetzen. Diese befinden sich im Norden und Süden des Industrieparks sowie im Werk Ticona in Kelsterbach, so dass sie bei einer Alarmierung jeden Punkt des Werksgeländes innerhalb von fünf Minuten erreichen können. Insgesamt sind 115 Kräfte hauptberuflich und 90 Kräfte nebenberuflich bei der Werkfeuerwehr beschäftigt.

Die Feuerwache Nord ist auch Sitz der Gefahrenabwehr-Meldezentrale und des rund um die Uhr besetzten Notfallmanagements. Bei größeren Schadereignissen tritt im Lagezentrum der Feuerwache der Einsatzstab zusammen, in dem alle an der Schadensbekämpfung beteiligten Organisationseinheiten sowie die Polizei und die Feuerwehr Frankfurt vertreten sind.

Ausstattung

Die Werkfeuerwehr verfügt über sechs Löschfahrzeuge, sechs Gerätewagen, zwei Hubrettungsfahrzeuge und ein Feuerlöschboot.

Löschfahrzeuge

Fahrzeug Pumpleistung pro Minute Löschmittelvorrat Werfer
Universallöschfahrzeug 1
  • 6.000 l / 10 bar (Wasser)
  • 480 l / 18 bar (Schaummittel)
  • 3.000 l Wasser
  • 3.000 l Schaummittel (AFFF)
  • 1.000 kg Pulver
  • 180 kg CO²
  • Wasser-/Schaumwerfer (fernbedienbar) 4.900 l/min
  • Schaumwerfer 2.000 l/min
Universallöschfahrzeug 2
  • 6.000 l / 10 bar (Wasser)
  • 480 l / 18 bar (Schaummittel)
  • 3.000 l Wasser
  • 3.000 l Schaummittel (AFFF)
  • 1.000 l Schaummittel (Hot Foam)
  • 1.000 kg Pulver
  • 180 kg CO²
  • Wasser-/Schaumwerfer (fernbedienbar) 4.900 l/min
  • Schaumwerfer 2.000 l/min
Trockentanklöschfahrzeug
  • 4.800 l / 80 bar (Wasser)
  • 4.500 l Wasser
  • 1.500 l Schaummittel
  • 1.500 kg Pulver
  • 120 kg CO²
  • Wasser-/Schaumwerfer 4.000 l/min
  • Pulverwerfer
Trockenschaumlöschfahrzeug
  • 6.000 l / 10 bar (Wasser)
  • 400 l / 17 bar (Schaummittel)
  • 4.500 l Schaummittel (AFFF)
  • 1.500 l Schaummittel (Hot Foam)
  • 1.500 kg Pulver
  • 120 kg CO²
  • Wasser-/Schaumwerfer 3.500 l/min
  • Pulverwerfer 15-40 kg/s
Hilfeleistungslöschfahrzeug
  • 2.400 l / 8 bar (Wasser)
  • 2.000 l Wasser
  • 200 l Schaummittel (AFFF)
  • 250 kg Pulver
  • 60 kg CO²

Zusätzlich existiert ein Schaumzumischauflieger mit Zugmaschine der 13.500 l AFFF-Schaummittel mitführt.

Löschboot

Feuerlöschboot Hoechst

Das Feuerlöschboot Hoechst wurde 1961 von der Schiffswerft Mainz-Gustavsburg gebaut.

Literatur

  • Wolfgang Metternich, Ideenfabrik. Von den Farbwerken zum Industriepark Höchst, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-7829-0576-3

Weblinks


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