Westermann's illustrirte deutsche Monats-Hefte

Westermann's illustrirte deutsche Monats-Hefte
Westermann’s illustrirte deutsche Monats-Hefte für das gesamte geistige Leben der Gegenwart, Nro. 1, Oktober 1856
Bucheinband von 1861

Westermanns Monatshefte war eine deutsche Kulturzeitschrift, die ab Oktober 1856 ein Mal monatlich zuerst unter dem Titel „Westermann's illustrirte deutsche Monats-Hefte. Ein Familienbuch für das gesamte geistige Leben der Gegenwart“ im Verlag von George Westermann in Braunschweig erschien. Die letzte Ausgabe wurde im Februar 1987 heraus gebracht.[1]

Erster Redakteur der Monatshefte war Adolf Glaser,[2] der dieses Amt mit Unterbrechungen bis 1907 innehatte[3] und prägend für den literarischen Rang der Zeitschrift war. Im ersten Jahr hatten die Monatshefte 3.000 Abonnenten, der Höchststand war 1960 mit 105.000 erreicht.[1] Von Oktober 1944 bis 1948 war das Erscheinen kriegsbedingt eingestellt.

Die Monatshefte richteten sich an das Bürgertum; sie enthielten Vorabdrucke verschiedener zeitgenössischer literarisch künstlerischer Werke, so des poetischen Realismus. Zu den Autoren, die in ihnen abgedruckt wurden, zählten z. B.: Marie von Ebner-Eschenbach, Theodor Fontane, Friedrich Hebbel, Wilhelm Raabe und Theodor Storm.[2]

Die Zeitschrift wechselte im Laufe der Zeit mehrfach Titel und Untertitel, erst ab Oktober 1906 erhielt sie den, der bis zur letzten Ausgabe blieb: „Westermanns Monatshefte“[4]

1943 ging die Zeitschrift Der Türmer. Monatsschrift für Gemüt und Geist in Westermanns Monatsheften auf.[5]

In den 1950ern und 1960ern waren Westermanns Monatshefte ein auf Kunstdruckpapier herausgegebene, mit Schwarzweiß- und Farbdrucken höchster Qualität ausgestattete Kulturzeitschrift, die sich Architektur, Design, Musik und Theater widmete.

1981 wurde die Zeitschrift mit dem Niedersachsenpreis für Publizistik ausgezeichnet.

Ein Wandel in der Leserschaft und den Lesegewohnheiten, gepaart mit finanziellen Problemen des Verlages, der sich in zunehmendem Maße auf das Schulbuchgeschäft konzentrierte, führten schließlich dazu, dass die Monatshefte 1985 verkauft und ihr Erscheinen 1987 endgültig eingestellt wurde.

Literatur

  • Britta Berg: Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschließlich Helmstedt (bis 1810) und Wolfenbüttel (bis 1918), Braunschweiger Werkstücke, Band 93, Braunschweig 1995
  • Wolfgang Ehekircher: Westermanns illustrierte deutsche Monatshefte. Ihre Geschichte und ihre Stellung in der Literatur der Zeit. Ein Beitrag zur Zeitschriftenkunde., Dissertation München und Braunschweig 1952
  • Uwe Schmidt: 125 Jahre Westermanns Monatshefte, Braunschweig 1981

Einzelnachweise

  1. a b Britta Berg: Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschließlich Helmstedt (bis 1810) und Wolfenbüttel (bis 1918), Braunschweiger Werkstücke, Band 93, Braunschweig 1995, S. 106
  2. a b Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996, S. 212
  3. Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, Braunschweig 2000, S. 865
  4. Britta Berg: Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschließlich Helmstedt (bis 1810) und Wolfenbüttel (bis 1918), Braunschweiger Werkstücke, Band 93, Braunschweig 1995, S. 105
  5. Deutsche Nationalbibliothek – Zeitschriftendatenbank, s. ZDB-ID 501058-5

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