- Wetgate
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Wetgate (sinngemäß: „Nasser Durchgang“) ist eine Technik zur Restaurierung von Filmen, praktiziert von Kopierwerken.
Hintergrund
Filmmaterial altert durch Benutzung. Diese Alterung umfasst einerseits die chemische Alterung durch Patina (= Farbveränderungen), andererseits mechanische Schäden durch Kratzer infolge vielfachen Abspielens. Bei der Restaurierung werden Filme auf neues Filmmaterial (oder digitale Träger) kopiert, wobei die genannten Schäden ausgeglichen werden. Das Wetgate-Verfahren beseitigt dabei Kratzer.
Prinzip
Beim Kopieren wird der Film von Licht durchstrahlt. Dabei befindet sich der Filmstreifen zwischen zwei Glasplatten mit zwei (einige Zehntelmillimeter dicken) Luftschichten zwischen dem Filmstreifen und den Glasplatten. Kratzer stellen eine Änderung der Dicke dieser Luftschicht und somit eine Änderung der Transimission von Licht dar, die bei normaler (trockener) Projektion sichtbar wird. Bei Wetgate-Projektion(-Kopierung) wird der Spalt zwischen Filmstreifen und Glasplatten mit einer Flüssigkeit gefüllt, die annähernd die Brechzahl des Filmmaterials aufweist; beispielsweise Tetrachlorethen. Kratzer auf der Blankseite (Träger) werden dadurch praktisch unsichtbar; auf der Schichtseite nur soweit, wie die Schicht nicht verletzt ist – es bleibt bei tieferen Verletzungen der Schicht eine farbige Schramme sichtbar.
Funktionsweise
Wetgate-Maschinen besitzen einen (meist austauschbaren) „Projektionskopf“ mit einem Wasser- und Abwasseranschluss; das Nachfließen wird durch die Wasserleitung gewährleistet. Da das Filmmaterial in der Regel erhalten bleiben soll, wird der Filmstreifen anschließend vor dem Aufwickeln durch einen Druckluftstrahl getrocknet, um u. a. Schimmelbefall zu vermeiden.
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