- Wetter (Bergbau)
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Die Wetter sind im Bergbau alle im Grubengebäude eines Bergwerks befindlichen Gase. Diese bestehen in allererster Linie aus Luft, ergänzt durch Beimengungen, die der Grube aus dem umgebenden Gebirge zuströmen.
In diesem Zusammenhang unterscheidet die bergmännische Fachsprache bestimmte Arten von Wettern:
- „Frische Wetter“: Die unverbrauchte frische Luft.
- „Matte Wetter“: Erstickend wirkende Luft mit verringertem Anteil an Sauerstoff, dafür meist einem hohen Anteil an Kohlendioxid.
- „Giftige oder böse Wetter“: Kohlenmonoxid, Schwefelwasserstoff oder Stickoxide enthaltende Luft.
- „Schlagende Wetter“: Gemisch von Luft und brennbaren Gasen, meistens Methan, in einem explosionsgefährlichen Mischungsverhältnis.
- „Abwetter“: Sammelbegriff für die aus der Grube abzuführende „verbrauchte“ Luft, d.h. die in der Grube aufgewärmte Luft mit verringertem Sauerstoffanteil und/oder erhöhtem Gehalt an schädlichen Gasen und Wasserdampf.
Als Schleichwetter bezeichnet der Bergmann kleine, unkontrollierte Wetterströme, die durch abgeworfene Grubenbaue wie den Alten Mann streichen und an einer anderen Stelle wieder in den normalen Wetterstrom eintreten.
Vor allem die schlagenden Wetter sind wegen der großen Explosionsgefahr im Bergbau gefürchtet. Katastrophal kann eine Schlagwetterexplosion dann werden, wenn sie losen Kohlenstaub aufwirbelt und zündet (Kohlenstaubexplosion). Zu den zerstörenden Wirkungen einer Explosion kommt auch noch die Erstickungsgefahr, da zum einen ein großer Teil des Luftsauerstoffs verbraucht und zum anderen die Luft mit Kohlenmonoxid angereichert wird.
Die Bezeichnung „Wetter“ selbst stammt aus einer Zeit, in der man von der Zusammensetzung der Luft und den ihren Bewegungen zugrundeliegenden Mechanismen noch nicht viel wusste. Sie entstammt damit der allgemeinen Beobachtung, dass zwischen der Luftbewegung in der Grube (nach Richtung und Menge) und der (meteorologischen) Wetterlage ein gewisser Zusammenhang besteht.
Im heutigen Bergbau wird die Zusammensetzung der Wetter durch Wettersteiger regelmäßig kontrolliert und auf einer Wettertafel in der Nähe des Abbauortes dokumentiert.
Im Hinblick auf die Entstehung der Luftbewegung, technische Verfahren zu ihrer Erzeugung sowie die Luftverteilung im Bergwerk spricht man von Bewetterung.
Literatur
- Heinz Kundel: Kohlengewinnung. 6. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen 1983, ISBN 3-7739-0389-8
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen 1988, ISBN 3-7739-0501-7
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