- Alter Mann
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Als Alter Mann (auch Altermann oder Toter Mann, Mehrzahl: Altmänner) werden im Bergbau aufgegebene Stollen und nicht mehr benutzte Strecken sowie ausgeräumte Abbaue bezeichnet. Das zu gewinnende Produkt ist je nach Abbauverfahren mehr oder weniger vollständig entfernt worden und es verbleibt ein Hohlraum. Dieser Hohlraum kann bestehen bleiben oder verfällt. Das Verfallen des Hohlraumes wird „zu Bruch werfen“ genannt. Der Alte Mann wird nicht mehr planmäßig bewettert. Solche Strecken werden mit einem Andreaskreuz gekennzeichnet und abgeschlossen, denn hier droht die Gefahr von Einsturz, Wassereinbruch oder bösen Wettern. An der Erdoberfläche führen eingestürzte Altmänner zu Bergschäden wie Mauerrissen, Straßenschäden, Bodensenkungen. In kritischen Bereichen wird der Alte Mann z. B. durch Blasversatz verfüllt.
Wenn der Alte Mann korrekt kartiert wurde, können Bergleute ihn umgehen oder einplanen. Gefährlich wird er vor allem dann, wenn keine korrekten Risswerke vorhanden sind, so bei Bergbau aus vorhistorischer Zeit oder Bergwerken, deren Dokumente nicht erhalten sind.
Besondere Bedeutung hatte ein Alter Mann im Rahmen des Grubenunglück von Lengede im Oktober 1963: In dem Hohlraum überlebten bei diesem Bergwerksunglück elf Menschen. [1]
Einzelnachweise
- ↑ Der Spiegel: Das Unglück von Lengede, 13. November 1963, Nr.46, 17. Jahrgang link
Literatur
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7
- Ernst-Ulrich Reuther: Einführung in den Bergbau. 1. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1982, ISBN 3-7739-0390-1
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