- Wetterläuten
-
Wetterläuten oder Sturmläuten war eine apotropäische Handlung, die dazu diente, Unwetter von Dörfern oder Städten wegzutreiben. Der Aberglaube ergab sich aus der Ansicht, dass die Glocken einer Kirche geweiht seien und aus diesem Grunde das Unwetter durch Läuten vertrieben werden konnte. Sobald eine Gewitterfront oder Gewitterwolke sich näherte, musste der Messner die Kirchturmglocken läuten. Kam es wider Erwarten zu einem Unwetter musste der Geistliche mit der Monstranz vor die Kirche treten und in alle vier Himmelsrichtungen den sogenannten Wettersegen erteilen. Kam es trotz diesem zu Ernteschäden, so konnte sich dies negativ auf die Einkünfte (Neujahrsgeschenk) des Messners auswirken.
Siehe auch
Literatur
- Siegmund Ferdinand: Aus dem Lande der Glaubenseinheit, Verlag von Otto Wigand, Leipzig, 1868
Kategorien:- Feste und Brauchtum (Europa)
- Wetterbeobachtung und -vorhersage
- Glockengeläut
- Feste und Brauchtum (Christentum)
Wikimedia Foundation.