- Whale Tail (Porsche)
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Als Whale Tail (dt. Walfluke) wird bei Porsche der Spoiler (Fahrzeug) des Modells 911 (ab G-Modell), 930 (Ur-Turbo), 964 und 993 bezeichnet. Er wurde 1975 mit dem Porsche 911 Turbo eingeführt. Der kleinere Heckspoiler des 1973er Carrera RS wird meistens als "Entenbürzel" bezeichnet. Der Whale Tail dient zur Erhöhung des Anpressdrucks (Abtrieb) auf der Hinterachse. Dies führt zur Optimierung der Reifenhaftung bei hohen Geschwindigkeiten und schnellen Kurvenfahrten sowie zur Verbesserung des Kühlluftdurchsatzes bei luftgekühlten Motoren. Die Namensgebung hat ihren Ursprung in der Form des Spoilers, verglichen mit anderen, „normalen“ Spoilern auf den Heckklappen der Coupés und viertürigen Limousinen, die damals als Basis für den Rennsport dienten.
Das Design des Whale Tail wurde jeweils mit dem Topmodell jeder Baureihe, dem Turbo (benannt nach dem zur Leistungssteigerung dienenden Turboladers), verändert. Es gab auch die Möglichkeit, den Whale Tail für die schwächeren Versionen nachzurüsten - teils aus technischen Gründen, z. B. bei einem Motortuning, oder auch, weil sich die Besitzer durch die Nachrüstung eine bessere Kühlung und dadurch mehr Leistung oder evtl. auch eine längere Laufleistung erhofften, teils auch nur aus optischen Gründen.
Besonders offensichtlich wird die Namensgebung beim Betrachten des Whale-Tail-Designs der 1975 eingeführte Turboversion des G-Modells der Baureihe 911 und des 964 von 1988 bis 1993. Bei diesem besteht die Oberkante aus schwarzem Kunststoff und erinnert so deutlich an die schwarze Schwanzflosse eines Wales, mehr, als es bei der Baureihe 993 der Fall ist. Zudem war der Whale Tail wesentlich größer und breiter als noch beim Carrera RS.
Mit Einführung der Baureihe 996 wurde diese Form des Heckspoilers überflüssig, da die Motoren nun eine Wasserkühlung besaßen und damit die im Whale Tail befindenlichen Ladeluftkühler anders montiert werden konnten. Der Spoiler hatte seither eine herkömmliche Form, war allerdings zweiteilig. Der obere Teil fährt bei den neueren Modellen ab einer bestimmten Geschwindigkeit (in der Regel oberhalb von 120 km/h) aus, um mehr Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten zu erzeugen.
Diese Technik ist mittlerweile bei Sportwagen und Coupés recht weit verbreitet. Neben dem obig genannten Argument gilt auch die Ästhetik als Begründung. Laut Aussage der Designer würde ein dauerhaft ausgefahrener Spoiler die Linie des Fahrzeug erheblich beeinträchtigen.
Form versus Funktion beim Spoiler des Audi TT
Ein gutes Beispiel dafür ist die erste Generation des Audi TT, bei der ein feststehender Spoiler vom Hersteller erst nachgerüstet wurde, als sich das Fahrverhalten des TT u. a. bei langgezogenen, schnellgefahrenen (Autobahn-)Kurven als äußerst kritisch erwies. Dies endete sogar in mehreren tödlichen Unfällen. Die vormals vielgelobte, einzigartige äußere Form des TT wurde durch den festen Spoiler nachhaltig gestört, was wieder auf heftige Kritik stieß. Bei der zweiten Generation des TT ist wie bei den Porsche-Modellen serienmäßig ein elektrisch ausfahrbarer Heckspoiler eingebaut. Dieser beeinträchtigt nicht mehr das Design, das in seiner Grundcharakteristik unverändert blieb.
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