Wildbad Kreuth

Wildbad Kreuth
Wildbad Kreuth um 1900
Wildbad Kreuth heute
Wildbad Kreuth im Winter

Wildbad Kreuth, ein ehemaliges Kurbad, ist ein Ortsteil der Gemeinde Kreuth, gelegen nahe dem Tegernsee in Bayern. Seit 1974 befindet sich hier ein Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung. Bundesweite Bekanntheit erlangte der Name durch den hier im Rahmen der Klausurtagung der CSU gefassten Kreuther Trennungsbeschluss.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Wildbad Kreuth liegt an einem Hang des Hohlensteins oberhalb der teilweise schluchtartig in den Fels eingeschnittenen Felsweißach, einige Kilometer südlich von Dorf Kreuth, südlich des Tegernsees. Die Felsweißach entspringt in den südlich gelegenen Blaubergen und mündet kurz hinter Wildbad Kreuth in die Weißach, die schließlich in den Tegernsee fließt.

Zu erreichen ist Wildbad Kreuth über die Bundesstraße 307, die vom Achenpass kommt und nach Tegernsee weiterführt.

Geschichte

1490 wurde das Bad zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1511 wurde das Badehaus unter Abt Heinrich V. von Tegernsee erbaut. 1818 erwarb Maximilian I. Joseph, König von Bayern, das Bad. Kurgäste waren unter anderen Kaiser Franz Joseph I., die Zaren Nikolaus I. und Alexander I.
Von 1924 bis zu seinem Tod 1960 lebte der Musiker und Volksmusiksammler Kiem Pauli in Wildbad Kreuth.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Gebäude im Rahmen der Kinderlandverschickung von Hamburger Schulen genutzt.
Das Bad steht heute im Eigentum der Herzöge in Bayern aus dem Hause Wittelsbach, die das Bad durch Erbschaft erlangten.

Seit 1974 pachtet die Hanns-Seidel-Stiftung das Gebäude und nutzt es nach einer Generalsanierung als Tagungshaus und Bildungszentrum. Bundesweit Aufsehen erregte 1976 der hier gefasste Kreuther Trennungsbeschluss der CSU, die – später zurückgenommene – Aufkündigung der Fraktionsgemeinschaft von CSU und CDU. Seitdem finden alljährlich im Januar die Klausurtagungen der CSU-Landesgruppe im Bundestag und der bayerischen CSU-Landtagsfraktion in Wildbad Kreuth statt. Bei der Landtagsklausur 2007 wurde der Rückzug von Edmund Stoiber als bayerischer Ministerpräsident eingeleitet.

Wanderungen

Wildbad Kreuth ist Ausgangspunkt für mehrere Wanderwege. Einer davon führt zu den Blaubergen und zum Schildenstein. Ein landschaftlich interessanter Punkt auf diesem Weg ist die Große Wolfsschlucht, in der das Wasser über mehrere Wasserfälle und Gumpen ins Tal fließt. Über einen teilweise drahtseilgesicherten Steig können von hier der Schildenstein und die Blauberge erreicht werden. Weitere Wanderwege von Wildbad Kreuth aus führen zum Risserkogel sowie zu einigen Almen wie Sieben Hütten, Geißalm und Königsalm.

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