- Begriffsklärung
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Begriffsklärung bedeutet die Disambiguierung von Begriffen.
Die Sprachphilosophie und Sprachanalyse unterscheidet dabei eine begriffsfeldinterne Begriffsklärung, die den „systematischen Nachweis allgemeiner Begriffsstrukturen bringt, die unserer sprachlichen Praxis zugrunde liegen“[1] und dabei auf logische Konsistenz und Kohärenz abzielt, sowie eine begriffsfeldexterne Begriffsklärung, die nach der Beziehung zwischen Begriffsfeldern fragt. Zur empirischen Explikation des Begriffs tritt bei letzterem also eine „begrifflich-genetische“ Verwendungsbegründung hinzu. Für beide Vorgänge werden Lexika und Begriffsstandards herangezogen. Die Begriffsklärung geht daher in der Regel der Gegenstandsklärung voraus und ist von der Bedeutungsanalyse zu unterscheiden[2]:
„Begriffsklärungen sind also mit Bedeutungsanalysen zwar eng verknüpft, aber mit ihnen nicht identisch. Nicht jede Bedeutungsanalyse ist schon eine Begriffsklärung. Dagegen setzt jede Begriffsklärung zumindest die Kenntnis und Analyse des Gebrauchs der Wörter voraus, mit Hilfe derer man von und über den betreffenden Begriff sprechen kann.“
Im lexikalischen oder enzyklopädischen Bereich gilt es insbesondere Äquivokationen von Lemmata zu klären. In der Online-Enzyklopädie Wikipedia zum Beispiel wird der Begriff „Begriffsklärung“ explizit dafür verwendet, klärende Seiten zu homonymen und fachlich-polysemen Schlagworten zu kennzeichnen.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Paulus Engelhardt, Claudius Strube, Metaphysisches Fragen: Colloquium über die Grundform des Philosophierens, Köln/Weimar 2008, S. 255
- ↑ Heinrich Weber, Harald Weydt, Sprachtheorie und Pragmatik. Akten des 10. Linguistischen Kolloquiums, Tübingen 1975, Band 1, S. 354
- ↑ vgl. Autorenkollektiv: Wikipedia:Begriffsklärung, Dokumentationsseite zur Wikipedia, de.wikipedia.org
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